Kontrolle und Erhaltung der Wasserqualität in Teichen

Die Wasserqualität lässt sich messen an folgenden Kriterien:
  • Sauerstoff,
  • Stickstoff (Nitrit, Nitrat, Ammonium)
  • PH-Wert
  • Wasserhärte,
  • Phosphate

All diese Werte sind jedoch nur wichtig bei Fischbesatz, denn bei Teichen ohne Fischbesatz reguliert die Wasserqualität von selbst ins Optimum.

Sauerstoff

Der Sauerstoffgehalt des Wassers ist sehr wichtig. Gerade im Sommer, wenn die Wassertemperatur 35º C erreicht, zeichnet sich Teichwasser durch eine zu geringe Sauerstoffsättigung aus. Das führt bei eingesetzten Fischen zu Verhaltensanomalien. Sie steigen an die Wasseroberfläche und zeigen intensive Mundbewegungen. Das Phänomen ist besonders morgens zu beobachten, was sich durch den nächtlichen Sauerstoffverbrauch der Pflanzen erklärt. Das Phänomen ist im Sommer auch über Mittag zu beobachten. Abhilfe lässt sich zuerst einmal erreichen über technische Möglichkeiten wie Springbrunnen, Wasserspiel oder Bachläufe.

Wenn das jedoch nicht fruchtet, hilft als letztes Mittel nur die Chemie. So bietet zum Beispiel die Firma Oasis ein Mittel namens „Sauerstoff „ an, das geeignet ist, kurzfristig das Problem zu beheben. Bei dem Präparat handelt es sich um so genanntes „sauerstoffinformiertes Calcium und Silicium“. Das Granulat wird ins Wasser gestreut und gibt im unteren Teichbereich dann Sauerstoff frei. Da die chemische Kapazität bald erschöpft ist, handelt es sich um ein nur kurzfristig wirkendes Mittel. Langfristig kann immer wieder auftretende Sauerstoffarmut nur durch Ursachenforschung und entsprechende technische Veränderung der Teichanlage behoben werden.

Stickstoff

Ein funktionierender Teich ist immer nährstoffarm. Der Stoff, der die meisten Probleme verursacht, ist Stickstoff. Er wird immer von außen in irgendeiner Form in den Teich eingetragen. Die Ursache ist dann immer unmittelbarer Kontakt des Erdreiches mit dem Wasser. Dieser Kontakt muss unterbunden werden.


Nitrat

als eine wichtige Stickstoffverbindung (N03) ist in jedem Teich vorhanden. Es stammt entweder vom abgestorbenen Pflanzenmaterial, vom Fischfutter oder Fischkot. Da es sich bei Nitrat um die Form des Stickstoffs handelt, die von Pflanzen aufgenommen werden, macht sich ein Überangebot von Nitrat im Teich durch die so genannte Algenblüte bemerkbar. Das Wasser trübt sich infolge starker Zunahme von Schwebealgen.


Nitrit und Ammoniak

bilden sich in Abhängigkeit mit dem pH-Wert. Je höher der pH-Wert, desto größer ist die Gefahr, dass beide Stoffe überhaupt entstehen. Wenn sich Ammoniak (NH3) bildet, wird es gefährlich für die Fische. Ammoniak ist fischgiftig. Kontaminierte Fische verhalten sich durch hektischer Bewegungen auffällig. Nur die Verwendung eines Analysegerätes, das über die Leitfähigkeit die Höhe des Ammoniakgehalts feststellen kann, gibt Auskunft über die genauen Werte. Bei zu hohen Werten hilft nur eine Gegenmaßnahme, das ist der Teilwasserwechsel. In der Regel wird dann ein Drittel des Wassers durch neues ersetzt. Das Problem ist, dabei nicht zu viel Wasser auszuwechseln, denn, abgesehen von den zu hohen Gehalten an Nitrat und Ammoniak, ist das ausgewechselte Wasser ansonsten optimal eingestellt, was nicht für das neu hinzukommende gilt.


pH-Wert

Der pH-Wert ist der Gradmesser für den Säurezustand eines Mediums. Dieser wird nach der Wasserstoffionenkonzentration festgestellt. Die Bezeichnung leitet sich von „pondus hydrogenii“, also dem Gewicht der Wasserstoffionen, ab. Der pH-Wert beeinflusst nicht nur im Boden, sondern auch im Teich viele biologische Abläufe, zum Beispiel die Ammoniakentstehung und den Härtegrad des Wassers. Leider gilt im Teich dasselbe wie für den Boden: Es ist auf Dauer unmöglich, den pH-Gehalt nachhaltig zu verändern. Die Empfehlung, durch ein in den Teich gehängten Sack voll Torf den pH-Wert zu verändern, ist völlig unzulänglich, denn diese Menge ist viel zu gering, um etwas bewirken zu können. Als optimal gilt ein pH-Wert von 7 – 8. Darüber darf man jedoch nicht außer acht lassen, dass es auch Teiche im Bereich von pH 6,5 oder 8,5 gibt, die dennoch stabil sind und gut funktionieren. Ab pH 9 wird Ammoniak gebildet. Wer Messungen mit dem pH-Meter vornimmt, sollte daran denken, dass es immer eine Verschiedenheit der Werte in Abhängigkeit von der Tageszeit gibt. Morgens misst man andere Werte als abends.

Wasserhärte

Bei einem zu geringen pH-Wert des Wassers, aber auch bei zu hoher Wasserhärte empfiehlt sich ein Wasserwechsel
Da man in Notsituationen oftmals um einen Wasserwechsel nicht herum kommt, stellt sich die Frage, welches Wasser dazu besonders geeignet ist. Folgendes ist zu den einzelnen Herkünften und Qualitäten von Wasser zu sagen:
Brunnenwasserungeeignetzu kalt , zu hoher Nitratgehalt
LeitungswasserNicht schlecht; sollte über 4º Karbonat-Härte liegen. Der pH-Wert ist in der Regel in Ordnung. Leider ist der Phosphatgehalt oft zu hoch.
RegenwasserSchlecht geeignet es ist zu weich und beinhaltet abgespülte Schwermetalle von den Dächern

Es gibt auch Präparate wie z.B. „Härte Plus“, um einen zu geringen Härtegrad des Wassers anzuheben. Bei hingegen zu hoher Härte bleibt die Möglichkeit eines Verschnitts mit Regenwasser. Nach dem Wasserwechsel ist es völlig normal, dass das Wasser durch Schwebalgen grün zu werden beginnt. Diese Erscheinung verschwindet nach 10 Tagen wieder, und das Wasser klärt sich


Phosphat

Phosphate und Nitrate machen das Wasser grün. Glücklicherweise bauen die Pflanzen im Teich das vorhandene Phosphat relativ schnell ab. Für Phospat gilt, dass der Teich spätestens nach drei Wochen klar sein wird.

Einzelfragen im Zusammenhang mit der Wasserqualität

Einsetzen erster Fische

Damit sollte mindestens 6 - 8 Wochen gewartet werden. So lange benötigt das Teichwasser, bis es die notwendige chemisch-biologische Qualität erreicht hat.


Generalreinigung von Teichen

Relativ unabhängig von der laufenden Teichpflege sind Gartenteiche etwa alle 5 – 7 Jahre einer Generalreinigung zu unterziehen. Dabei geht es vor allem um die Entfernung des Mulches, der sich am Teichgrund angesammelt hat. Dort bildet sich aufgrund von Vergärungsprozessen Faulgase, die sich auf Dauer negativ auf alle biologischen Prozesse im Teich auswirken. Die optimale Zeit für den Wasseraustausch liegt entweder im April oder im Oktober, denn während der Vegetationszeit sollte diese Maßnahme nicht stattfinden. Gerade im Sommer kämen dabei zu viele der ökologisch wichtigen Libellenlarven zu Schaden. Selbst im Frühjahr und Herbst ist das nicht ganz zu vermeiden. Die Verluste können jedoch mit einem relativ einfachen Vorgehen so gering wie möglich gehalten werden. Wenn man den aus dem Teich geborgenen Mulch (Mulm) einen Tag lang auf einem Tuch oder einer Folie direkt neben dem Teich lagert, haben die meisten Libellenlarven die Möglichkeit, wieder von selbst aktiv in den Teich zurück zu kriechen.


Stechmücken

Die Befürchtung, mit Anlage eines Teiches trüge man zum übermäßigem Aufkommen von Stechmücken im Sommer bei, ist falsch. Selbst bei Teichen ohne Fischbesatz gilt: Ein funktionierendes Biotop ist frei von Mücken. Selbst, wenn es durch übermäßige Mückenbrut zur Eiablage und in Folge davon zum Larvenschlupf kommen sollte, dauert es in der Regel nur etwa zwei Wochen, bis die Stechmückenlarven wieder verschwunden sind. Als natürliche Feinde regulieren Rückenschwimmer, Wasserläufer und Libellenlarven, alles Insekten, das Aufkommen der Mückenlarven bzw. geben diesen keine Chance zur Entwicklung.



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