Das Zypergras - Pflegeleichter geht’s nicht

Name:
Cyperus = griechischer Name für Schilfgräser,
alternifolius = wechselständige Blattstellung.

Heimat:
Ein potentieller Spaßbringer für Menschen, die keine große Lust zur Dauerpflege von Zimmerpflanzen verspüren ist das Zypergras. Das Zypergras wächst in den Sumpfgebieten Madagaskars, einer Insel, die durch ihre abgeschlossene Lage vor der Küste Afrikas viele interessante Pflanzen besitzt. Auch in den nordafrikanischen Ländern oder in Israel findet man an sumpfigen Seen derartige Schilfgräser. In solchen Feuchtgebieten wächst auch die mehrere Meter hoch werdende Papyrusstaude, aus deren Halmen die alten Ägypter ihr Papier herstellten. Diese Papyrusstaude ist mit dem Zypergras verwandt.

Wuchsform und Blüte:
Die runden, manchmal auch dreikantigen, zierlichen Halme erreichen recht schnell die Höhe von 1,50 m. An ihrem Ende tragen sie eine Art Laubkrone, deren Blätter schwertförmig nach unten hängen. Der Stängel des Zypergrases bleibt stets kahl. Gelegentlich bilden sich im Frühjahr über den Blättern, wie ein Kranz, weißlich-braune Blüten, die wie typische Grasblüten aussehen.
Die Wedel des Zypergras verwandeln das Wohnzimmer in eine Oase
Foto: Thal

Standort:
Ein heller Platz bekommt ihr am besten, doch sollte die pralle Sonne vermieden werden. Im Sommer kann sie an den Rand eines Gartenteiches gestellt werden. Diese Riedgrasart ist allerdings keine Aquarienpflanze, die ständig mit dem Wurzelballen im Wasser stehen will. In Hydrogefäßen findet sie jedoch einen guten Standort, da sie darin optimal mit Wasser versorgt wird.

Pflege:
Als ausgesprochene Sumpfpflanze will sie häufig gegossen werden. Um keine hässlichen Kalkflecken auf den Blättern zu erhalten, wird zum Gießen immer nur zimmerwarmes, abgestandenes Wasser benutzt. Man zieht sie am besten in einem Untersetzer, der ständig mit etwa 2 cm Wasser gefüllt ist. Ein häufiges Übersprühen mit abgestandenem Wasser verhindert die Bildung brauner Spitzen.

Da sie viele Blattwedel bildet, braucht sie auch eine nährstoffreiche Pflanzerde. Umgetopft wird im Frühjahr in Torf-Kultursubstrat (TKS 2) oder in Einheitserde. Wöchentliche Düngergaben von zwei Gramm Volldünger je Liter Gießwasser verhindern eine Gelbfärbung. Auch tiefere Temperaturen bis zu 10 °C verträgt das Gras anstandslos, wobei es allerdings im Temperaturbereich von 20 °C am besten wächst.

Sind einzelne Wedel braun gefärbt, was immer mal vorkommen kann, schneidet man sie am Grund ab. Das schadet der Pflanze nicht. Diese Maßnahme dämmt auch einen starken Schädlingsbefall umweltfreundlich ein, wie zum Beispiel von Roten Spinnen.

Reicht das nicht aus, wird mit speziellen Milbenmitteln angegossen. Auch Pflanzenstäbchen, die ein Pflanzenschutzmittel enthalten, dämmen diese Schädlinge ein. Sie können sie aber nicht völlig ausschalten.

Wer selbst dieses Gras vermehren will, braucht nur die Blattschöpfe mit einem scharfen Messer abzutrennen und umgekehrt in eine Wasserschale zu stellen. Schon nach wenigen Wochen ziehen sich dann die ersten Wurzeln und Triebe. In Sand mit Erde eingetopft, bilden sich die neuen Pflanzen. Auch eine Teilung ist gut möglich und führt rasch ans Ziel.


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