Stauden als Rasenersatz - Alternativen zum Rasen?

Eine große grüne Rasenfläche war lange Zeit Standard und ein "Muss" in unseren Gärten. In den letzten Jahren mit extrem heißen und trockenen Sommern zeigten Rasenflächen kein üppig grünes Erscheinungsbild, wie wir uns den „Englischen Rasen“ vorstellen. Die Flächen sind strohig-vertrocknet oder leiden durch übermäßige Bewässerung an Pilzkrankheiten. Zudem ist es ist ökologisch und sozial nicht mehr vertretbar, den Rasen mit Trinkwasser zu beregnen. Natürlich erholen sich trocken gewordenen Rasenflächen, schon bald nach dem ersten Regen sind sie wieder so grün wie vorher. Doch statt den ganzen Sommer auf abgestorbene Halme zu blicken, lohnt es sich, nach einem Ersatz für den Rasen zu suchen.

Bei sehr kleinen Grundstücken ist die beste Lösung eine zusammenhängende, durch Wege, Pfade und Sitzplätze gegliederte Staudenpflanzung.

Oft soll die klassische Anlage beibehalten werden: Eine größere einheitliche und ruhige (Rasen-)Fläche in der Mitte, eingerahmt von einer Sträucher- und/oder Staudenrabatte. Gesucht wird dann nach Pflanzen, die man anstatt des Grases hier anpflanzen kann. Welche Pflanzen eignen sich?

Bevor man sich jedoch im Detail verliert, sollte man zunächst klären, welcher Rasen ersetzt werden soll. Grundsätzlich kann man in der Nutzung zwischen Zier- und Gebrauchsrasen unterscheiden. Beim ersteren kommt es nur auf die optische Wirkung an, die natürlich auch entsprechend aufwändige Pflege verlangt. Unsichtbar hängt über diesem Rasen das Schild. „Betreten verboten!“

Der Gebrauchsrasen dagegen wird vielfältig genutzt: zum Sonnen, zum Spielen und wenn die Terrasse für die Party zu klein ist, stehen die Tische und Bänke auf dem Rasen.

Als Ersatz für den Zierrasen gibt es eine Reihe von niedrigen Stauden, die man einsetzen kann. Gerade für die sonnigen bis halbschattigen Bereiche eignen sich viele Pflanzen, die sich durch ihren Duft auszeichnen und die daher für Duftrasen angeboten werden. Auch wenn sie meist als trittfest oder begehbar bezeichnet werden, so ist hier nur an ein gelegentliches Begehen, am Besten ohne Schuhe, gedacht. Bei stärkerer Benutzung entstehen unschöne Laufstraßen. Hier sollte man z.B. für den Weg zum Kräuterbeet besser einige Trittsteine verlegen.

Alternativen zum Gebrauchsrasen stehen nur sehr eingeschränkt zur Verfügung. Ein Kandidat ist die Teppich-Verbene Phyla nodiflora ‘Summer-Pearls'. Sie ist im Mittelmeergebiet, Kleinasien und anderen subtropischen Regionen weit verbreitet. Sie erträgt eine relativ hohe Trittbelastung wächst schnell und bedeckt die Flächen zuverlässig, und natürlich wächst sie auch gerne in Bereiche hinein, in denen sie nicht vorgesehen war. Im Frühsommer erscheinen hübsche rosa-weiße Blütchen, die bis in den September anhalten können. Bei extremer Trockenheit, kann das Laub teilweise abtrocknen, und auch ist es im Winter nur bei milden Temperaturen grün, bei stärkeren Frösten zieht es sich in den Wurzelstock zurück und treibt im Frühling wieder aus. Relativ trittfest und altbekannt sind auch die Rasenkamillen, Chamaemelum nobile. Durch Belaufen wird ihre Verzweigung sogar gefördert, doch starker Belastung wie z.B. Fußball spielen, halten sie auf Dauer nicht stand.

Daher gibt es keine wirklich zufrieden stellende Ersatzlösung für den strapazierfähigen Gebrauchsrasen. Wenn man hier jedoch die Ausbreitung von trockenheitsverträglichen Wildstauden nicht bekämpft, sondern fördert, erhält man auch nach einiger Zeit eine trittfeste Grünfläche aus Klee, Gänseblümchen und anderen Kräutern, die viel weniger Wasser als die Rasengräser benötigen.

Etwas anders sieht es in Bereichen aus, in denen durch Lichtmangel bedingt, auch Schattenrasenmischungen kein befriedigendes Ergebnis liefern. Anstatt die Fläche großflächig mit Rindenmulch abzudecken, können mit niedrigen, schattenverträglichen Stauden ansprechende Grünflächen geschaffen werden, die allerdings nicht zum Spielen und Toben geeignet sind! Grundsätzlich kann gesagt werden, dass die sonnenliebenden Stauden eher durchlässige Böden bevorzugen, während viele Schattenstauden humose Böden, wie sie ihnen ihre Waldheimat bietet, lieben. Doch hier gibt es auch tapfere Überlebenskünstler, die mit Wurzeldruck und sommerlicher Trockenheit zurechtkommen, wie z.B. Steinsame (Buglossoides purpurocaerulea) oder Bergwald-Storchschnabel (Geranium nodosum).


( Duft)pflanzen als Rasenersatz (bedingt trittfest bzw. begehbar) für sonnige Standorte
Dt.NameBot. NameBlütenfarbeAnsprüche
Teppich-SilberrauteArtemisia assoanasonnig, trocken durchlässig
Kamillearten:
Englische Rasenkamille
Römische Rasenkamille
Chamaemelum nobile
Ch. nobile ‘Treneague’
Ch. nobile ‚Plena‘
Keine Blüte,
weiß
sonnig, humos-frisch
FiederpolsterCotula squalida
Cotula potentillina
kleine, unauffällige Blütesonnig-halbschattig, nicht zu trocken
Minze-Arten
kriechende oder Teppich-Poleiminze
korsische Minze
Mentha-Arten
M. pulegium ssp. repens, M.p. nanum
M. requienii
weiß, rosa
violett
sonnig-halbschattig, humos-frisch
Teppich-Verbene Phyla nodiflora ‘Summer-Pearls’weißsonnig, trocken-frisch
kriechendes
Bohnenkraut
Satureja repandaweißsonnig, trocken, durchlässig
SternmoosSagina subulataweißsonnig, durchlässig, frisch
Blauer BubikopfIsotoma fluviatilisblau oder weißsonnig, nicht zu trocken
Thymianarten:
Garten-Thymian
Polsterthymian
Kümmel-Thymian
Quendel
Sandthymian
Steppenthymian
Zitronenthymian kriechender,
Thymus-Arten:
T. vulgaris,
T. praecox Minor,
T. herba-barona
T. serphyllum
T. serpyllum
T. pannonicus
T. herba-barona v. citriodorus
weiß, rosa-, violett-lila- Tönesonnig, trocken, durchlässig

Bodendeckende Stauden für halbschattige bis schattige Standorte (nicht trittfest)
Dt.NameBot Name.BlütenfarbeAnsprüche
HaselwurzAsarum europaeumunauffälligfrisch-humos, langsam wachsend, immergrün
WaldmeisterGalium odoratumweiß, duftendheimisch, verträgt Trockenheit im Sommer, sonst frisch-humos
Taubnessel,GoldnesselLamium galeobdolongelbhumos, kann sommertrocken hübsches Laub, wüchsig, wintergrün
WaldsauerkleeOxalis acetosellaweißheimisch
Teppich-KnöterichPolygonum affineweiß, rosa, rotnicht zu trocken, kann auch sonnig
BraunnellePrunella grandiflorarosa, weiß
SteinsameBuglosssoides purpurocaeruleablautrockenheitsverträglich, Ausläufer
WalderdbeereFragaria vescaweiß, rote Früchteheimisch, essbar
Golderdbeere/WaldsteinieWaldsteinia ternata
W. geoides
gelbimmergrün W. ternata treibt Ausläufer, W. geoides wächst horstig

Anlage und Pflege: Möchte man einen Duftrasen oder -weg anlegen oder eine Fläche mit Rasenersatz-Stauden bepflanzen, sind die Vorarbeiten die Gleichen wie beim Anlegen eines Staudenbeetes. Zunächst muss die Fläche völlig Unkrautfrei sein. Insbesondere Wurzelunkräuter wie z.B. Quecke müssen beseitigt werden. Der Boden wird gelockert und falls nötig, entsprechend den Ansprüchen der Pflanze durch reichlich Sand abgemagert oder durch humoses Material (z.B. Kompost) verbessert. Danach wird gepflanzt. Je nach verwendeter Pflanzenart liegt der Bedarf bei ca. 8 -15 Pflanzen/m. Dabei sollte besonders bei den sich langsam entwickelnden Arten relativ dicht gepflanzt werden, damit sich die Fläche schnell schließt und den Unkrautaufwuchs unterdrückt. Wichtig ist, dass man bis dahin sorgfältig und regelmäßig die auflaufenden Wildkräuter zwischen den Bodendeckern entfernt. Bei nicht immergrünen Stauden wie z.B. Taubnessel oder Braunnelle müssen die abgestorbenen Pflanzenteile im Frühjahr vor dem Neuaustrieb entfernt werden. Da manche dieser Pflanzen sehr wüchsig sind, ist auch hier Kontrolle nötig, damit sie nicht in die Beete wuchern.

Lediglich im ersten Jahr nach der Pflanzung brauchen alle Pflanzen Wassergaben, bis sie angewachsen sind und sich ihr Wurzelsystem etabliert hat. Danach versorgen sie sich in der Regel weitestgehend selbst. Auch wenn der Wasserbedarf der Pflanzen vielfach bedeutend geringer ist als beim Rasen, müssen bei anhaltender Trockenheit doch manche von ihnen gewässert werden. Doch sind z.B. Teppich-Silberraute, kriechendes Bohnenkraut und Thymian, die auf trockenen Standorten vorkommen, diesbezüglich wesentlich anspruchsloser und stehen auch lange Trockenperioden durch als die Waldstauden wie z.B. die Haselwurz. Ihnen kann z.B. durch eine schützende Mulchdecke das Anwachsen erleichtert werden.


In welchen Fällen ist ein Rasenersatz durch Stauden sinnvoll?
Wer sich von solch einer alternativ-Pflanzung exakt das gleiche Aussehen und die gleiche Nutzbarkeit erwartet, also genau den gleichen Rasen, nur mit anderen, pflegeleichteren Pflanzen, wird mit Sicherheit enttäuscht werden. Mit flächendeckenden, niedrigen Pflanzen gestaltete Bereiche können ähnlich wie Rasenflächen als ruhiger Gegenpol zu stärker strukturierten und bunter gehaltenen Beeten wirken. Je nach Pflanzenart ist die Farbe jedoch nicht das gewohnte grasgrün, meist herrschen andere grün-Töne bis hin zu grau-grün bei einigen der sonnenhungrigen Stauden vor. Die Nutzbarkeit einer solchen Fläche ist nicht mit der des Rasens zu vergleichen. Einige Pflanzen haben eine gewisse Trittfestigkeit, in der Regel sind diese Bereiche jedoch nicht als Spielflächen geeignet. Allerdings bietet die reichhaltige Auswahl an flächendeckenden Stauden auch viele gestalterische Möglichkeiten. So kommen Pastelltöne vor dem gedeckteren Grün oft besser zur Geltung, durch den intensiven Duft ergibt sich ein neues Gartenerlebnis, Bienen und Schmetterlinge beleben den Garten. Die Begehbarkeit dieses Gartenbereiches kann durch Trittplatten verbessert werden.
Ebenso kann man die Pflanzenauswahl, wesentlich stärker als beim Rasen, auf den Standort abstimmen. Gerade Extremstandorten wie z.B. trockene sonnige Lagen oder Schattenbereichen kann man besser gerecht werden, so dass man dadurch auch bei geringem Pflegeaufwand ansprechende Ergebnisse erzielt. Die aufwändige Rasenpflege entfällt, dafür ist Unkraut jäten, nur in der Zeit bis sich eine geschlossene Pflanzendecke gebildet hat, angesagt. Daher ist auch eine dichte Pflanzung mit entsprechend hohem Pflanzenbedarf und entsprechenden Kosten (ca. 20-30€/m für Pflanzgut) notwendig. Aus all dem ergibt sich, dass ein Einsatzschwerpunkt bei kleinen Flächen liegt: So ist es sicher sinnvoller, die verbliebene Freifläche im kleinen Reihenhausgarten als Duftrasen zu gestalten, anstatt sich für diese kleine Fläche einen Rasenmäher zu kaufen, der dann auch noch irgendwo untergebracht werden muss.

Auch zur Unterpflanzung von Solitärpflanzen wie z.B. Hochstammrosen, im näheren Umfeld der Vogeltränke oder einer Gartenskulptur sind Rasenersatz-Stauden wirkungsvoll eingesetzt. Ebenso haben sie innerhalb eines Staudengartens als Gestaltungselement, z. B. als Duftweg oder Rasenbank ihren berechtigten Platz.

Ein großflächiger Einsatz von Rasenersatz-Stauden wird vor allem in Schattenlagen sinnvoll sein, in denen Gräser versagen. Große Rasenflächen wird man selten durch flächendeckende Staudenbepflanzung ersetzen, da man den Rasen durch den Einsatz entsprechend großer Geräte relativ leicht pflegen kann. Das Problem des immens hohen Wasserbedarfs von Rasenflächen bleibt natürlich bestehen. Um langfristig nicht mehr wässern zu müssen, ist es absolut sinnvoll, eine großflächige, mediterrane Steppenheide, mit flachen Bodendeckern und Kleinsträuchern für die volle Sonne anzulegen. dann ergibt sich völlig anderer, interessanter Charakter, der langfristig nicht mehr viel Pflege benötigt.


    Trittsteine zwischen Herzblättriger Kugelblume
    (Globularia cordifolia)
Solange der Bewuchs noch lückig ist muss
regelmäßig Unkraut gezupft werden!

Waldmeister und Haselwurz gedeihen auch
in halbschattigen und schattigen Lagen!

Waldmeister und Haselwurz gedeihen auch
in halbschattigen und schattigen Lagen!

Eine große grüne Rasenfläche war lange Zeit Standard und ein "Muss" in unseren Gärten. In den letzten Jahren mit extrem heißen und trockenen Sommern zeigten Rasenflächen kein üppig grünes Erscheinungsbild, wie wir uns den „Englischen Rasen“ vorstellen. Die Flächen sind strohig-vertrocknet oder leiden durch übermäßige Bewässerung an Pilzkrankheiten. Zudem ist es ist ökologisch und sozial nicht mehr vertretbar, den Rasen mit Trinkwasser zu beregnen. Natürlich erholen sich trocken gewordenen Rasenflächen, schon bald nach dem ersten Regen sind sie wieder so grün wie vorher. Doch statt den ganzen Sommer auf abgestorbene Halme zu blicken, lohnt es sich, nach einem Ersatz für den Rasen zu suchen.
Bei sehr kleinen Grundstücken ist die beste Lösung eine zusammenhängende, durch Wege, Pfade und Sitzplätze gegliederte Staudenpflanzung.

Oft soll die klassische Anlage beibehalten werden: Eine größere einheitliche und ruhige (Rasen-)Fläche in der Mitte, eingerahmt von einer Sträucher- und/oder Staudenrabatte. Gesucht wird dann nach Pflanzen, die man anstatt des Grases hier anpflanzen kann. Welche Pflanzen eignen sich?

Bevor man sich jedoch im Detail verliert, sollte man zunächst klären, welcher Rasen ersetzt werden soll. Grundsätzlich kann man in der Nutzung zwischen Zier- und Gebrauchsrasen unterscheiden. Beim ersteren kommt es nur auf die optische Wirkung an, die natürlich auch entsprechend aufwändige Pflege verlangt. Unsichtbar hängt über diesem Rasen das Schild. „Betreten verboten!“

Der Gebrauchsrasen dagegen wird vielfältig genutzt: zum Sonnen, zum Spielen und wenn die Terrasse für die Party zu klein ist, stehen die Tische und Bänke auf dem Rasen.

Als Ersatz für den Zierrasen gibt es eine Reihe von niedrigen Stauden, die man einsetzen kann. Gerade für die sonnigen bis halbschattigen Bereiche eignen sich viele Pflanzen, die sich durch ihren Duft auszeichnen und die daher für Duftrasen angeboten werden. Auch wenn sie meist als trittfest oder begehbar bezeichnet werden, so ist hier nur an ein gelegentliches Begehen, am Besten ohne Schuhe, gedacht. Bei stärkerer Benutzung entstehen unschöne Laufstraßen. Hier sollte man z.B. für den Weg zum Kräuterbeet besser einige Trittsteine verlegen.

Alternativen zum Gebrauchsrasen stehen nur sehr eingeschränkt zur Verfügung. Ein Kandidat ist die Teppich-Verbene Phyla nodiflora ‘Summer-Pearls'. Sie ist im Mittelmeergebiet, Kleinasien und anderen subtropischen Regionen weit verbreitet. Sie erträgt eine relativ hohe Trittbelastung wächst schnell und bedeckt die Flächen zuverlässig, und natürlich wächst sie auch gerne in Bereiche hinein, in denen sie nicht vorgesehen war. Im Frühsommer erscheinen hübsche rosa-weiße Blütchen, die bis in den September anhalten können. Bei extremer Trockenheit, kann das Laub teilweise abtrocknen, und auch ist es im Winter nur bei milden Temperaturen grün, bei stärkeren Frösten zieht es sich in den Wurzelstock zurück und treibt im Frühling wieder aus. Relativ trittfest und altbekannt sind auch die Rasenkamillen, Chamaemelum nobile. Durch Belaufen wird ihre Verzweigung sogar gefördert, doch starker Belastung wie z.B. Fußball spielen, halten sie auf Dauer nicht stand.

Daher gibt es keine wirklich zufrieden stellende Ersatzlösung für den strapazierfähigen Gebrauchsrasen. Wenn man hier jedoch die Ausbreitung von trockenheitsverträglichen Wildstauden nicht bekämpft, sondern fördert, erhält man auch nach einiger Zeit eine trittfeste Grünfläche aus Klee, Gänseblümchen und anderen Kräutern, die viel weniger Wasser als die Rasengräser benötigen.

Etwas anders sieht es in Bereichen aus, in denen durch Lichtmangel bedingt, auch Schattenrasenmischungen kein befriedigendes Ergebnis liefern. Anstatt die Fläche großflächig mit Rindenmulch abzudecken, können mit niedrigen, schattenverträglichen Stauden ansprechende Grünflächen geschaffen werden, die allerdings nicht zum Spielen und Toben geeignet sind! Grundsätzlich kann gesagt werden, dass die sonnenliebenden Stauden eher durchlässige Böden bevorzugen, während viele Schattenstauden humose Böden, wie sie ihnen ihre Waldheimat bietet, lieben. Doch hier gibt es auch tapfere Überlebenskünstler, die mit Wurzeldruck und sommerlicher Trockenheit zurechtkommen, wie z.B. Steinsame (Buglossoides purpurocaerulea) oder Bergwald-Storchschnabel (Geranium nodosum).


( Duft)pflanzen als Rasenersatz (bedingt trittfest bzw. begehbar) für sonnige Standorte
Dt.NameBot. NameBlütenfarbeAnsprüche
Teppich-SilberrauteArtemisia assoanasonnig, trocken durchlässig
Kamillearten:
Englische Rasenkamille
Römische Rasenkamille
Chamaemelum nobile
Ch. nobile ‘Treneague’
Ch. nobile ‚Plena‘
Keine Blüte,
weiß
sonnig, humos-frisch
FiederpolsterCotula squalida
Cotula potentillina
kleine, unauffällige Blütesonnig-halbschattig, nicht zu trocken
Minze-Arten
kriechende oder Teppich-Poleiminze
korsische Minze
Mentha-Arten
M. pulegium ssp. repens, M.p. nanum
M. requienii
weiß, rosa
violett
sonnig-halbschattig, humos-frisch
Teppich-Verbene Phyla nodiflora ‘Summer-Pearls’weißsonnig, trocken-frisch
kriechendes
Bohnenkraut
Satureja repandaweißsonnig, trocken, durchlässig
SternmoosSagina subulataweißsonnig, durchlässig, frisch
Blauer BubikopfIsotoma fluviatilisblau oder weißsonnig, nicht zu trocken
Thymianarten:
Garten-Thymian
Polsterthymian
Kümmel-Thymian
Quendel
Sandthymian
Steppenthymian
Zitronenthymian kriechender,
Thymus-Arten:
T. vulgaris,
T. praecox Minor,
T. herba-barona
T. serphyllum
T. serpyllum
T. pannonicus
T. herba-barona v. citriodorus
weiß, rosa-, violett-lila- Tönesonnig, trocken, durchlässig

Bodendeckende Stauden für halbschattige bis schattige Standorte (nicht trittfest)
Dt.NameBot Name.BlütenfarbeAnsprüche
HaselwurzAsarum europaeumunauffälligfrisch-humos, langsam wachsend, immergrün
WaldmeisterGalium odoratumweiß, duftendheimisch, verträgt Trockenheit im Sommer, sonst frisch-humos
Taubnessel,GoldnesselLamium galeobdolongelbhumos, kann sommertrocken hübsches Laub, wüchsig, wintergrün
WaldsauerkleeOxalis acetosellaweißheimisch
Teppich-KnöterichPolygonum affineweiß, rosa, rotnicht zu trocken, kann auch sonnig
BraunnellePrunella grandiflorarosa, weiß
SteinsameBuglosssoides purpurocaeruleablautrockenheitsverträglich, Ausläufer
WalderdbeereFragaria vescaweiß, rote Früchteheimisch, essbar
Golderdbeere/WaldsteinieWaldsteinia ternata
W. geoides
gelbimmergrün W. ternata treibt Ausläufer, W. geoides wächst horstig

Anlage und Pflege: Möchte man einen Duftrasen oder -weg anlegen oder eine Fläche mit Rasenersatz-Stauden bepflanzen, sind die Vorarbeiten die Gleichen wie beim Anlegen eines Staudenbeetes. Zunächst muss die Fläche völlig Unkrautfrei sein. Insbesondere Wurzelunkräuter wie z.B. Quecke müssen beseitigt werden. Der Boden wird gelockert und falls nötig, entsprechend den Ansprüchen der Pflanze durch reichlich Sand abgemagert oder durch humoses Material (z.B. Kompost) verbessert. Danach wird gepflanzt. Je nach verwendeter Pflanzenart liegt der Bedarf bei ca. 8 -15 Pflanzen/m. Dabei sollte besonders bei den sich langsam entwickelnden Arten relativ dicht gepflanzt werden, damit sich die Fläche schnell schließt und den Unkrautaufwuchs unterdrückt. Wichtig ist, dass man bis dahin sorgfältig und regelmäßig die auflaufenden Wildkräuter zwischen den Bodendeckern entfernt. Bei nicht immergrünen Stauden wie z.B. Taubnessel oder Braunnelle müssen die abgestorbenen Pflanzenteile im Frühjahr vor dem Neuaustrieb entfernt werden. Da manche dieser Pflanzen sehr wüchsig sind, ist auch hier Kontrolle nötig, damit sie nicht in die Beete wuchern.

Lediglich im ersten Jahr nach der Pflanzung brauchen alle Pflanzen Wassergaben, bis sie angewachsen sind und sich ihr Wurzelsystem etabliert hat. Danach versorgen sie sich in der Regel weitestgehend selbst. Auch wenn der Wasserbedarf der Pflanzen vielfach bedeutend geringer ist als beim Rasen, müssen bei anhaltender Trockenheit doch manche von ihnen gewässert werden. Doch sind z.B. Teppich-Silberraute, kriechendes Bohnenkraut und Thymian, die auf trockenen Standorten vorkommen, diesbezüglich wesentlich anspruchsloser und stehen auch lange Trockenperioden durch als die Waldstauden wie z.B. die Haselwurz. Ihnen kann z.B. durch eine schützende Mulchdecke das Anwachsen erleichtert werden.


In welchen Fällen ist ein Rasenersatz durch Stauden sinnvoll?
Wer sich von solch einer alternativ-Pflanzung exakt das gleiche Aussehen und die gleiche Nutzbarkeit erwartet, also genau den gleichen Rasen, nur mit anderen, pflegeleichteren Pflanzen, wird mit Sicherheit enttäuscht werden. Mit flächendeckenden, niedrigen Pflanzen gestaltete Bereiche können ähnlich wie Rasenflächen als ruhiger Gegenpol zu stärker strukturierten und bunter gehaltenen Beeten wirken. Je nach Pflanzenart ist die Farbe jedoch nicht das gewohnte grasgrün, meist herrschen andere grün-Töne bis hin zu grau-grün bei einigen der sonnenhungrigen Stauden vor. Die Nutzbarkeit einer solchen Fläche ist nicht mit der des Rasens zu vergleichen. Einige Pflanzen haben eine gewisse Trittfestigkeit, in der Regel sind diese Bereiche jedoch nicht als Spielflächen geeignet. Allerdings bietet die reichhaltige Auswahl an flächendeckenden Stauden auch viele gestalterische Möglichkeiten. So kommen Pastelltöne vor dem gedeckteren Grün oft besser zur Geltung, durch den intensiven Duft ergibt sich ein neues Gartenerlebnis, Bienen und Schmetterlinge beleben den Garten. Die Begehbarkeit dieses Gartenbereiches kann durch Trittplatten verbessert werden.
Ebenso kann man die Pflanzenauswahl, wesentlich stärker als beim Rasen, auf den Standort abstimmen. Gerade Extremstandorten wie z.B. trockene sonnige Lagen oder Schattenbereichen kann man besser gerecht werden, so dass man dadurch auch bei geringem Pflegeaufwand ansprechende Ergebnisse erzielt. Die aufwändige Rasenpflege entfällt, dafür ist Unkraut jäten, nur in der Zeit bis sich eine geschlossene Pflanzendecke gebildet hat, angesagt. Daher ist auch eine dichte Pflanzung mit entsprechend hohem Pflanzenbedarf und entsprechenden Kosten (ca. 20-30€/m für Pflanzgut) notwendig. Aus all dem ergibt sich, dass ein Einsatzschwerpunkt bei kleinen Flächen liegt: So ist es sicher sinnvoller, die verbliebene Freifläche im kleinen Reihenhausgarten als Duftrasen zu gestalten, anstatt sich für diese kleine Fläche einen Rasenmäher zu kaufen, der dann auch noch irgendwo untergebracht werden muss.

Auch zur Unterpflanzung von Solitärpflanzen wie z.B. Hochstammrosen, im näheren Umfeld der Vogeltränke oder einer Gartenskulptur sind Rasenersatz-Stauden wirkungsvoll eingesetzt. Ebenso haben sie innerhalb eines Staudengartens als Gestaltungselement, z. B. als Duftweg oder Rasenbank ihren berechtigten Platz.

Ein großflächiger Einsatz von Rasenersatz-Stauden wird vor allem in Schattenlagen sinnvoll sein, in denen Gräser versagen. Große Rasenflächen wird man selten durch flächendeckende Staudenbepflanzung ersetzen, da man den Rasen durch den Einsatz entsprechend großer Geräte relativ leicht pflegen kann. Das Problem des immens hohen Wasserbedarfs von Rasenflächen bleibt natürlich bestehen. Um langfristig nicht mehr wässern zu müssen, ist es absolut sinnvoll, eine großflächige, mediterrane Steppenheide, mit flachen Bodendeckern und Kleinsträuchern für die volle Sonne anzulegen. dann ergibt sich völlig anderer, interessanter Charakter, der langfristig nicht mehr viel Pflege benötigt.


    Trittsteine zwischen Herzblättriger Kugelblume
    (Globularia cordifolia)
Solange der Bewuchs noch lückig ist muss
regelmäßig Unkraut gezupft werden!
Eine große grüne Rasenfläche war lange Zeit Standard und ein "Muss" in unseren Gärten. In den letzten Jahren mit extrem heißen und trockenen Sommern zeigten Rasenflächen kein üppig grünes Erscheinungsbild, wie wir uns den „Englischen Rasen“ vorstellen. Die Flächen sind strohig-vertrocknet oder leiden durch übermäßige Bewässerung an Pilzkrankheiten. Zudem ist es ist ökologisch und sozial nicht mehr vertretbar, den Rasen mit Trinkwasser zu beregnen. Natürlich erholen sich trocken gewordenen Rasenflächen, schon bald nach dem ersten Regen sind sie wieder so grün wie vorher. Doch statt den ganzen Sommer auf abgestorbene Halme zu blicken, lohnt es sich, nach einem Ersatz für den Rasen zu suchen.

Bei sehr kleinen Grundstücken ist die beste Lösung eine zusammenhängende, durch Wege, Pfade und Sitzplätze gegliederte Staudenpflanzung.

Oft soll die klassische Anlage beibehalten werden: Eine größere einheitliche und ruhige (Rasen-)Fläche in der Mitte, eingerahmt von einer Sträucher- und/oder Staudenrabatte. Gesucht wird dann nach Pflanzen, die man anstatt des Grases hier anpflanzen kann. Welche Pflanzen eignen sich?

Bevor man sich jedoch im Detail verliert, sollte man zunächst klären, welcher Rasen ersetzt werden soll. Grundsätzlich kann man in der Nutzung zwischen Zier- und Gebrauchsrasen unterscheiden. Beim ersteren kommt es nur auf die optische Wirkung an, die natürlich auch entsprechend aufwändige Pflege verlangt. Unsichtbar hängt über diesem Rasen das Schild. „Betreten verboten!“

Der Gebrauchsrasen dagegen wird vielfältig genutzt: zum Sonnen, zum Spielen und wenn die Terrasse für die Party zu klein ist, stehen die Tische und Bänke auf dem Rasen.

Als Ersatz für den Zierrasen gibt es eine Reihe von niedrigen Stauden, die man einsetzen kann. Gerade für die sonnigen bis halbschattigen Bereiche eignen sich viele Pflanzen, die sich durch ihren Duft auszeichnen und die daher für Duftrasen angeboten werden. Auch wenn sie meist als trittfest oder begehbar bezeichnet werden, so ist hier nur an ein gelegentliches Begehen, am Besten ohne Schuhe, gedacht. Bei stärkerer Benutzung entstehen unschöne Laufstraßen. Hier sollte man z.B. für den Weg zum Kräuterbeet besser einige Trittsteine verlegen.

Alternativen zum Gebrauchsrasen stehen nur sehr eingeschränkt zur Verfügung. Ein Kandidat ist die Teppich-Verbene Phyla nodiflora ‘Summer-Pearls'. Sie ist im Mittelmeergebiet, Kleinasien und anderen subtropischen Regionen weit verbreitet. Sie erträgt eine relativ hohe Trittbelastung wächst schnell und bedeckt die Flächen zuverlässig, und natürlich wächst sie auch gerne in Bereiche hinein, in denen sie nicht vorgesehen war. Im Frühsommer erscheinen hübsche rosa-weiße Blütchen, die bis in den September anhalten können. Bei extremer Trockenheit, kann das Laub teilweise abtrocknen, und auch ist es im Winter nur bei milden Temperaturen grün, bei stärkeren Frösten zieht es sich in den Wurzelstock zurück und treibt im Frühling wieder aus. Relativ trittfest und altbekannt sind auch die Rasenkamillen, Chamaemelum nobile. Durch Belaufen wird ihre Verzweigung sogar gefördert, doch starker Belastung wie z.B. Fußball spielen, halten sie auf Dauer nicht stand.

Daher gibt es keine wirklich zufrieden stellende Ersatzlösung für den strapazierfähigen Gebrauchsrasen. Wenn man hier jedoch die Ausbreitung von trockenheitsverträglichen Wildstauden nicht bekämpft, sondern fördert, erhält man auch nach einiger Zeit eine trittfeste Grünfläche aus Klee, Gänseblümchen und anderen Kräutern, die viel weniger Wasser als die Rasengräser benötigen.

Etwas anders sieht es in Bereichen aus, in denen durch Lichtmangel bedingt, auch Schattenrasenmischungen kein befriedigendes Ergebnis liefern. Anstatt die Fläche großflächig mit Rindenmulch abzudecken, können mit niedrigen, schattenverträglichen Stauden ansprechende Grünflächen geschaffen werden, die allerdings nicht zum Spielen und Toben geeignet sind! Grundsätzlich kann gesagt werden, dass die sonnenliebenden Stauden eher durchlässige Böden bevorzugen, während viele Schattenstauden humose Böden, wie sie ihnen ihre Waldheimat bietet, lieben. Doch hier gibt es auch tapfere Überlebenskünstler, die mit Wurzeldruck und sommerlicher Trockenheit zurechtkommen, wie z.B. Steinsame (Buglossoides purpurocaerulea) oder Bergwald-Storchschnabel (Geranium nodosum).


( Duft)pflanzen als Rasenersatz (bedingt trittfest bzw. begehbar) für sonnige Standorte
Dt.NameBot. NameBlütenfarbeAnsprüche
Teppich-SilberrauteArtemisia assoanasonnig, trocken durchlässig
Kamillearten:
Englische Rasenkamille
Römische Rasenkamille
Chamaemelum nobile
Ch. nobile ‘Treneague’
Ch. nobile ‚Plena‘
Keine Blüte,
weiß
sonnig, humos-frisch
FiederpolsterCotula squalida
Cotula potentillina
kleine, unauffällige Blütesonnig-halbschattig, nicht zu trocken
Minze-Arten
kriechende oder Teppich-Poleiminze
korsische Minze
Mentha-Arten
M. pulegium ssp. repens, M.p. nanum
M. requienii
weiß, rosa
violett
sonnig-halbschattig, humos-frisch
Teppich-Verbene Phyla nodiflora ‘Summer-Pearls’weißsonnig, trocken-frisch
kriechendes
Bohnenkraut
Satureja repandaweißsonnig, trocken, durchlässig
SternmoosSagina subulataweißsonnig, durchlässig, frisch
Blauer BubikopfIsotoma fluviatilisblau oder weißsonnig, nicht zu trocken
Thymianarten:
Garten-Thymian
Polsterthymian
Kümmel-Thymian
Quendel
Sandthymian
Steppenthymian
Zitronenthymian kriechender,
Thymus-Arten:
T. vulgaris,
T. praecox Minor,
T. herba-barona
T. serphyllum
T. serpyllum
T. pannonicus
T. herba-barona v. citriodorus
weiß, rosa-, violett-lila- Tönesonnig, trocken, durchlässig

Bodendeckende Stauden für halbschattige bis schattige Standorte (nicht trittfest)
Dt.NameBot Name.BlütenfarbeAnsprüche
HaselwurzAsarum europaeumunauffälligfrisch-humos, langsam wachsend, immergrün
WaldmeisterGalium odoratumweiß, duftendheimisch, verträgt Trockenheit im Sommer, sonst frisch-humos
Taubnessel,GoldnesselLamium galeobdolongelbhumos, kann sommertrocken hübsches Laub, wüchsig, wintergrün
WaldsauerkleeOxalis acetosellaweißheimisch
Teppich-KnöterichPolygonum affineweiß, rosa, rotnicht zu trocken, kann auch sonnig
BraunnellePrunella grandiflorarosa, weiß
SteinsameBuglosssoides purpurocaeruleablautrockenheitsverträglich, Ausläufer
WalderdbeereFragaria vescaweiß, rote Früchteheimisch, essbar
Golderdbeere/WaldsteinieWaldsteinia ternata
W. geoides
gelbimmergrün W. ternata treibt Ausläufer, W. geoides wächst horstig

Anlage und Pflege: Möchte man einen Duftrasen oder -weg anlegen oder eine Fläche mit Rasenersatz-Stauden bepflanzen, sind die Vorarbeiten die Gleichen wie beim Anlegen eines Staudenbeetes. Zunächst muss die Fläche völlig Unkrautfrei sein. Insbesondere Wurzelunkräuter wie z.B. Quecke müssen beseitigt werden. Der Boden wird gelockert und falls nötig, entsprechend den Ansprüchen der Pflanze durch reichlich Sand abgemagert oder durch humoses Material (z.B. Kompost) verbessert. Danach wird gepflanzt. Je nach verwendeter Pflanzenart liegt der Bedarf bei ca. 8 -15 Pflanzen/m. Dabei sollte besonders bei den sich langsam entwickelnden Arten relativ dicht gepflanzt werden, damit sich die Fläche schnell schließt und den Unkrautaufwuchs unterdrückt. Wichtig ist, dass man bis dahin sorgfältig und regelmäßig die auflaufenden Wildkräuter zwischen den Bodendeckern entfernt. Bei nicht immergrünen Stauden wie z.B. Taubnessel oder Braunnelle müssen die abgestorbenen Pflanzenteile im Frühjahr vor dem Neuaustrieb entfernt werden. Da manche dieser Pflanzen sehr wüchsig sind, ist auch hier Kontrolle nötig, damit sie nicht in die Beete wuchern.

Lediglich im ersten Jahr nach der Pflanzung brauchen alle Pflanzen Wassergaben, bis sie angewachsen sind und sich ihr Wurzelsystem etabliert hat. Danach versorgen sie sich in der Regel weitestgehend selbst. Auch wenn der Wasserbedarf der Pflanzen vielfach bedeutend geringer ist als beim Rasen, müssen bei anhaltender Trockenheit doch manche von ihnen gewässert werden. Doch sind z.B. Teppich-Silberraute, kriechendes Bohnenkraut und Thymian, die auf trockenen Standorten vorkommen, diesbezüglich wesentlich anspruchsloser und stehen auch lange Trockenperioden durch als die Waldstauden wie z.B. die Haselwurz. Ihnen kann z.B. durch eine schützende Mulchdecke das Anwachsen erleichtert werden.


In welchen Fällen ist ein Rasenersatz durch Stauden sinnvoll?
Wer sich von solch einer alternativ-Pflanzung exakt das gleiche Aussehen und die gleiche Nutzbarkeit erwartet, also genau den gleichen Rasen, nur mit anderen, pflegeleichteren Pflanzen, wird mit Sicherheit enttäuscht werden. Mit flächendeckenden, niedrigen Pflanzen gestaltete Bereiche können ähnlich wie Rasenflächen als ruhiger Gegenpol zu stärker strukturierten und bunter gehaltenen Beeten wirken. Je nach Pflanzenart ist die Farbe jedoch nicht das gewohnte grasgrün, meist herrschen andere grün-Töne bis hin zu grau-grün bei einigen der sonnenhungrigen Stauden vor. Die Nutzbarkeit einer solchen Fläche ist nicht mit der des Rasens zu vergleichen. Einige Pflanzen haben eine gewisse Trittfestigkeit, in der Regel sind diese Bereiche jedoch nicht als Spielflächen geeignet. Allerdings bietet die reichhaltige Auswahl an flächendeckenden Stauden auch viele gestalterische Möglichkeiten. So kommen Pastelltöne vor dem gedeckteren Grün oft besser zur Geltung, durch den intensiven Duft ergibt sich ein neues Gartenerlebnis, Bienen und Schmetterlinge beleben den Garten. Die Begehbarkeit dieses Gartenbereiches kann durch Trittplatten verbessert werden.
Ebenso kann man die Pflanzenauswahl, wesentlich stärker als beim Rasen, auf den Standort abstimmen. Gerade Extremstandorten wie z.B. trockene sonnige Lagen oder Schattenbereichen kann man besser gerecht werden, so dass man dadurch auch bei geringem Pflegeaufwand ansprechende Ergebnisse erzielt. Die aufwändige Rasenpflege entfällt, dafür ist Unkraut jäten, nur in der Zeit bis sich eine geschlossene Pflanzendecke gebildet hat, angesagt. Daher ist auch eine dichte Pflanzung mit entsprechend hohem Pflanzenbedarf und entsprechenden Kosten (ca. 20-30€/m für Pflanzgut) notwendig. Aus all dem ergibt sich, dass ein Einsatzschwerpunkt bei kleinen Flächen liegt: So ist es sicher sinnvoller, die verbliebene Freifläche im kleinen Reihenhausgarten als Duftrasen zu gestalten, anstatt sich für diese kleine Fläche einen Rasenmäher zu kaufen, der dann auch noch irgendwo untergebracht werden muss.

Auch zur Unterpflanzung von Solitärpflanzen wie z.B. Hochstammrosen, im näheren Umfeld der Vogeltränke oder einer Gartenskulptur sind Rasenersatz-Stauden wirkungsvoll eingesetzt. Ebenso haben sie innerhalb eines Staudengartens als Gestaltungselement, z. B. als Duftweg oder Rasenbank ihren berechtigten Platz.

Ein großflächiger Einsatz von Rasenersatz-Stauden wird vor allem in Schattenlagen sinnvoll sein, in denen Gräser versagen. Große Rasenflächen wird man selten durch flächendeckende Staudenbepflanzung ersetzen, da man den Rasen durch den Einsatz entsprechend großer Geräte relativ leicht pflegen kann. Das Problem des immens hohen Wasserbedarfs von Rasenflächen bleibt natürlich bestehen. Um langfristig nicht mehr wässern zu müssen, ist es absolut sinnvoll, eine großflächige, mediterrane Steppenheide, mit flachen Bodendeckern und Kleinsträuchern für die volle Sonne anzulegen. dann ergibt sich völlig anderer, interessanter Charakter, der langfristig nicht mehr viel Pflege benötigt.


Eine große grüne Rasenfläche war lange Zeit Standard und ein "Muss" in unseren Gärten. In den letzten Jahren mit extrem heißen und trockenen Sommern zeigten Rasenflächen kein üppig grünes Erscheinungsbild, wie wir uns den „Englischen Rasen“ vorstellen. Die Flächen sind strohig-vertrocknet oder leiden durch übermäßige Bewässerung an Pilzkrankheiten. Zudem ist es ist ökologisch und sozial nicht mehr vertretbar, den Rasen mit Trinkwasser zu beregnen. Natürlich erholen sich trocken gewordenen Rasenflächen, schon bald nach dem ersten Regen sind sie wieder so grün wie vorher. Doch statt den ganzen Sommer auf abgestorbene Halme zu blicken, lohnt es sich, nach einem Ersatz für den Rasen zu suchen.
Bei sehr kleinen Grundstücken ist die beste Lösung eine zusammenhängende, durch Wege, Pfade und Sitzplätze gegliederte Staudenpflanzung.

Oft soll die klassische Anlage beibehalten werden: Eine größere einheitliche und ruhige (Rasen-)Fläche in der Mitte, eingerahmt von einer Sträucher- und/oder Staudenrabatte. Gesucht wird dann nach Pflanzen, die man anstatt des Grases hier anpflanzen kann. Welche Pflanzen eignen sich?

Bevor man sich jedoch im Detail verliert, sollte man zunächst klären, welcher Rasen ersetzt werden soll. Grundsätzlich kann man in der Nutzung zwischen Zier- und Gebrauchsrasen unterscheiden. Beim ersteren kommt es nur auf die optische Wirkung an, die natürlich auch entsprechend aufwändige Pflege verlangt. Unsichtbar hängt über diesem Rasen das Schild. „Betreten verboten!“

Der Gebrauchsrasen dagegen wird vielfältig genutzt: zum Sonnen, zum Spielen und wenn die Terrasse für die Party zu klein ist, stehen die Tische und Bänke auf dem Rasen.

Als Ersatz für den Zierrasen gibt es eine Reihe von niedrigen Stauden, die man einsetzen kann. Gerade für die sonnigen bis halbschattigen Bereiche eignen sich viele Pflanzen, die sich durch ihren Duft auszeichnen und die daher für Duftrasen angeboten werden. Auch wenn sie meist als trittfest oder begehbar bezeichnet werden, so ist hier nur an ein gelegentliches Begehen, am Besten ohne Schuhe, gedacht. Bei stärkerer Benutzung entstehen unschöne Laufstraßen. Hier sollte man z.B. für den Weg zum Kräuterbeet besser einige Trittsteine verlegen.

Alternativen zum Gebrauchsrasen stehen nur sehr eingeschränkt zur Verfügung. Ein Kandidat ist die Teppich-Verbene Phyla nodiflora ‘Summer-Pearls'. Sie ist im Mittelmeergebiet, Kleinasien und anderen subtropischen Regionen weit verbreitet. Sie erträgt eine relativ hohe Trittbelastung wächst schnell und bedeckt die Flächen zuverlässig, und natürlich wächst sie auch gerne in Bereiche hinein, in denen sie nicht vorgesehen war. Im Frühsommer erscheinen hübsche rosa-weiße Blütchen, die bis in den September anhalten können. Bei extremer Trockenheit, kann das Laub teilweise abtrocknen, und auch ist es im Winter nur bei milden Temperaturen grün, bei stärkeren Frösten zieht es sich in den Wurzelstock zurück und treibt im Frühling wieder aus. Relativ trittfest und altbekannt sind auch die Rasenkamillen, Chamaemelum nobile. Durch Belaufen wird ihre Verzweigung sogar gefördert, doch starker Belastung wie z.B. Fußball spielen, halten sie auf Dauer nicht stand.

Daher gibt es keine wirklich zufrieden stellende Ersatzlösung für den strapazierfähigen Gebrauchsrasen. Wenn man hier jedoch die Ausbreitung von trockenheitsverträglichen Wildstauden nicht bekämpft, sondern fördert, erhält man auch nach einiger Zeit eine trittfeste Grünfläche aus Klee, Gänseblümchen und anderen Kräutern, die viel weniger Wasser als die Rasengräser benötigen.

Etwas anders sieht es in Bereichen aus, in denen durch Lichtmangel bedingt, auch Schattenrasenmischungen kein befriedigendes Ergebnis liefern. Anstatt die Fläche großflächig mit Rindenmulch abzudecken, können mit niedrigen, schattenverträglichen Stauden ansprechende Grünflächen geschaffen werden, die allerdings nicht zum Spielen und Toben geeignet sind! Grundsätzlich kann gesagt werden, dass die sonnenliebenden Stauden eher durchlässige Böden bevorzugen, während viele Schattenstauden humose Böden, wie sie ihnen ihre Waldheimat bietet, lieben. Doch hier gibt es auch tapfere Überlebenskünstler, die mit Wurzeldruck und sommerlicher Trockenheit zurechtkommen, wie z.B. Steinsame (Buglossoides purpurocaerulea) oder Bergwald-Storchschnabel (Geranium nodosum).


( Duft)pflanzen als Rasenersatz (bedingt trittfest bzw. begehbar) für sonnige Standorte
Dt.NameBot. NameBlütenfarbeAnsprüche
Teppich-SilberrauteArtemisia assoanasonnig, trocken durchlässig
Kamillearten:
Englische Rasenkamille
Römische Rasenkamille
Chamaemelum nobile
Ch. nobile ‘Treneague’
Ch. nobile ‚Plena‘
Keine Blüte,
weiß
sonnig, humos-frisch
FiederpolsterCotula squalida
Cotula potentillina
kleine, unauffällige Blütesonnig-halbschattig, nicht zu trocken
Minze-Arten
kriechende oder Teppich-Poleiminze
korsische Minze
Mentha-Arten
M. pulegium ssp. repens, M.p. nanum
M. requienii
weiß, rosa
violett
sonnig-halbschattig, humos-frisch
Teppich-Verbene Phyla nodiflora ‘Summer-Pearls’weißsonnig, trocken-frisch
kriechendes
Bohnenkraut
Satureja repandaweißsonnig, trocken, durchlässig
SternmoosSagina subulataweißsonnig, durchlässig, frisch
Blauer BubikopfIsotoma fluviatilisblau oder weißsonnig, nicht zu trocken
Thymianarten:
Garten-Thymian
Polsterthymian
Kümmel-Thymian
Quendel
Sandthymian
Steppenthymian
Zitronenthymian kriechender,
Thymus-Arten:
T. vulgaris,
T. praecox Minor,
T. herba-barona
T. serphyllum
T. serpyllum
T. pannonicus
T. herba-barona v. citriodorus
weiß, rosa-, violett-lila- Tönesonnig, trocken, durchlässig

Bodendeckende Stauden für halbschattige bis schattige Standorte (nicht trittfest)
Dt.NameBot Name.BlütenfarbeAnsprüche
HaselwurzAsarum europaeumunauffälligfrisch-humos, langsam wachsend, immergrün
WaldmeisterGalium odoratumweiß, duftendheimisch, verträgt Trockenheit im Sommer, sonst frisch-humos
Taubnessel,GoldnesselLamium galeobdolongelbhumos, kann sommertrocken hübsches Laub, wüchsig, wintergrün
WaldsauerkleeOxalis acetosellaweißheimisch
Teppich-KnöterichPolygonum affineweiß, rosa, rotnicht zu trocken, kann auch sonnig
BraunnellePrunella grandiflorarosa, weiß
SteinsameBuglosssoides purpurocaeruleablautrockenheitsverträglich, Ausläufer
WalderdbeereFragaria vescaweiß, rote Früchteheimisch, essbar
Golderdbeere/WaldsteinieWaldsteinia ternata
W. geoides
gelbimmergrün W. ternata treibt Ausläufer, W. geoides wächst horstig

Anlage und Pflege: Möchte man einen Duftrasen oder -weg anlegen oder eine Fläche mit Rasenersatz-Stauden bepflanzen, sind die Vorarbeiten die Gleichen wie beim Anlegen eines Staudenbeetes. Zunächst muss die Fläche völlig Unkrautfrei sein. Insbesondere Wurzelunkräuter wie z.B. Quecke müssen beseitigt werden. Der Boden wird gelockert und falls nötig, entsprechend den Ansprüchen der Pflanze durch reichlich Sand abgemagert oder durch humoses Material (z.B. Kompost) verbessert. Danach wird gepflanzt. Je nach verwendeter Pflanzenart liegt der Bedarf bei ca. 8 -15 Pflanzen/m. Dabei sollte besonders bei den sich langsam entwickelnden Arten relativ dicht gepflanzt werden, damit sich die Fläche schnell schließt und den Unkrautaufwuchs unterdrückt. Wichtig ist, dass man bis dahin sorgfältig und regelmäßig die auflaufenden Wildkräuter zwischen den Bodendeckern entfernt. Bei nicht immergrünen Stauden wie z.B. Taubnessel oder Braunnelle müssen die abgestorbenen Pflanzenteile im Frühjahr vor dem Neuaustrieb entfernt werden. Da manche dieser Pflanzen sehr wüchsig sind, ist auch hier Kontrolle nötig, damit sie nicht in die Beete wuchern.

Lediglich im ersten Jahr nach der Pflanzung brauchen alle Pflanzen Wassergaben, bis sie angewachsen sind und sich ihr Wurzelsystem etabliert hat. Danach versorgen sie sich in der Regel weitestgehend selbst. Auch wenn der Wasserbedarf der Pflanzen vielfach bedeutend geringer ist als beim Rasen, müssen bei anhaltender Trockenheit doch manche von ihnen gewässert werden. Doch sind z.B. Teppich-Silberraute, kriechendes Bohnenkraut und Thymian, die auf trockenen Standorten vorkommen, diesbezüglich wesentlich anspruchsloser und stehen auch lange Trockenperioden durch als die Waldstauden wie z.B. die Haselwurz. Ihnen kann z.B. durch eine schützende Mulchdecke das Anwachsen erleichtert werden.


In welchen Fällen ist ein Rasenersatz durch Stauden sinnvoll?
Wer sich von solch einer alternativ-Pflanzung exakt das gleiche Aussehen und die gleiche Nutzbarkeit erwartet, also genau den gleichen Rasen, nur mit anderen, pflegeleichteren Pflanzen, wird mit Sicherheit enttäuscht werden. Mit flächendeckenden, niedrigen Pflanzen gestaltete Bereiche können ähnlich wie Rasenflächen als ruhiger Gegenpol zu stärker strukturierten und bunter gehaltenen Beeten wirken. Je nach Pflanzenart ist die Farbe jedoch nicht das gewohnte grasgrün, meist herrschen andere grün-Töne bis hin zu grau-grün bei einigen der sonnenhungrigen Stauden vor. Die Nutzbarkeit einer solchen Fläche ist nicht mit der des Rasens zu vergleichen. Einige Pflanzen haben eine gewisse Trittfestigkeit, in der Regel sind diese Bereiche jedoch nicht als Spielflächen geeignet. Allerdings bietet die reichhaltige Auswahl an flächendeckenden Stauden auch viele gestalterische Möglichkeiten. So kommen Pastelltöne vor dem gedeckteren Grün oft besser zur Geltung, durch den intensiven Duft ergibt sich ein neues Gartenerlebnis, Bienen und Schmetterlinge beleben den Garten. Die Begehbarkeit dieses Gartenbereiches kann durch Trittplatten verbessert werden.
Ebenso kann man die Pflanzenauswahl, wesentlich stärker als beim Rasen, auf den Standort abstimmen. Gerade Extremstandorten wie z.B. trockene sonnige Lagen oder Schattenbereichen kann man besser gerecht werden, so dass man dadurch auch bei geringem Pflegeaufwand ansprechende Ergebnisse erzielt. Die aufwändige Rasenpflege entfällt, dafür ist Unkraut jäten, nur in der Zeit bis sich eine geschlossene Pflanzendecke gebildet hat, angesagt. Daher ist auch eine dichte Pflanzung mit entsprechend hohem Pflanzenbedarf und entsprechenden Kosten (ca. 20-30€/m für Pflanzgut) notwendig. Aus all dem ergibt sich, dass ein Einsatzschwerpunkt bei kleinen Flächen liegt: So ist es sicher sinnvoller, die verbliebene Freifläche im kleinen Reihenhausgarten als Duftrasen zu gestalten, anstatt sich für diese kleine Fläche einen Rasenmäher zu kaufen, der dann auch noch irgendwo untergebracht werden muss.

Auch zur Unterpflanzung von Solitärpflanzen wie z.B. Hochstammrosen, im näheren Umfeld der Vogeltränke oder einer Gartenskulptur sind Rasenersatz-Stauden wirkungsvoll eingesetzt. Ebenso haben sie innerhalb eines Staudengartens als Gestaltungselement, z. B. als Duftweg oder Rasenbank ihren berechtigten Platz.

Ein großflächiger Einsatz von Rasenersatz-Stauden wird vor allem in Schattenlagen sinnvoll sein, in denen Gräser versagen. Große Rasenflächen wird man selten durch flächendeckende Staudenbepflanzung ersetzen, da man den Rasen durch den Einsatz entsprechend großer Geräte relativ leicht pflegen kann. Das Problem des immens hohen Wasserbedarfs von Rasenflächen bleibt natürlich bestehen. Um langfristig nicht mehr wässern zu müssen, ist es absolut sinnvoll, eine großflächige, mediterrane Steppenheide, mit flachen Bodendeckern und Kleinsträuchern für die volle Sonne anzulegen. dann ergibt sich völlig anderer, interessanter Charakter, der langfristig nicht mehr viel Pflege benötigt.


    Trittsteine zwischen Herzblättriger Kugelblume
    (Globularia cordifolia)
Solange der Bewuchs noch lückig ist muss
regelmäßig Unkraut gezupft werden!
Eine große grüne Rasenfläche war lange Zeit Standard und ein "Muss" in unseren Gärten. In den letzten Jahren mit extrem heißen und trockenen Sommern zeigten Rasenflächen kein üppig grünes Erscheinungsbild, wie wir uns den „Englischen Rasen“ vorstellen. Die Flächen sind strohig-vertrocknet oder leiden durch übermäßige Bewässerung an Pilzkrankheiten. Zudem ist es ist ökologisch und sozial nicht mehr vertretbar, den Rasen mit Trinkwasser zu beregnen. Natürlich erholen sich trocken gewordenen Rasenflächen, schon bald nach dem ersten Regen sind sie wieder so grün wie vorher. Doch statt den ganzen Sommer auf abgestorbene Halme zu blicken, lohnt es sich, nach einem Ersatz für den Rasen zu suchen.

Bei sehr kleinen Grundstücken ist die beste Lösung eine zusammenhängende, durch Wege, Pfade und Sitzplätze gegliederte Staudenpflanzung.

Oft soll die klassische Anlage beibehalten werden: Eine größere einheitliche und ruhige (Rasen-)Fläche in der Mitte, eingerahmt von einer Sträucher- und/oder Staudenrabatte. Gesucht wird dann nach Pflanzen, die man anstatt des Grases hier anpflanzen kann. Welche Pflanzen eignen sich?

Bevor man sich jedoch im Detail verliert, sollte man zunächst klären, welcher Rasen ersetzt werden soll. Grundsätzlich kann man in der Nutzung zwischen Zier- und Gebrauchsrasen unterscheiden. Beim ersteren kommt es nur auf die optische Wirkung an, die natürlich auch entsprechend aufwändige Pflege verlangt. Unsichtbar hängt über diesem Rasen das Schild. „Betreten verboten!“

Der Gebrauchsrasen dagegen wird vielfältig genutzt: zum Sonnen, zum Spielen und wenn die Terrasse für die Party zu klein ist, stehen die Tische und Bänke auf dem Rasen.

Als Ersatz für den Zierrasen gibt es eine Reihe von niedrigen Stauden, die man einsetzen kann. Gerade für die sonnigen bis halbschattigen Bereiche eignen sich viele Pflanzen, die sich durch ihren Duft auszeichnen und die daher für Duftrasen angeboten werden. Auch wenn sie meist als trittfest oder begehbar bezeichnet werden, so ist hier nur an ein gelegentliches Begehen, am Besten ohne Schuhe, gedacht. Bei stärkerer Benutzung entstehen unschöne Laufstraßen. Hier sollte man z.B. für den Weg zum Kräuterbeet besser einige Trittsteine verlegen.

Alternativen zum Gebrauchsrasen stehen nur sehr eingeschränkt zur Verfügung. Ein Kandidat ist die Teppich-Verbene Phyla nodiflora ‘Summer-Pearls'. Sie ist im Mittelmeergebiet, Kleinasien und anderen subtropischen Regionen weit verbreitet. Sie erträgt eine relativ hohe Trittbelastung wächst schnell und bedeckt die Flächen zuverlässig, und natürlich wächst sie auch gerne in Bereiche hinein, in denen sie nicht vorgesehen war. Im Frühsommer erscheinen hübsche rosa-weiße Blütchen, die bis in den September anhalten können. Bei extremer Trockenheit, kann das Laub teilweise abtrocknen, und auch ist es im Winter nur bei milden Temperaturen grün, bei stärkeren Frösten zieht es sich in den Wurzelstock zurück und treibt im Frühling wieder aus. Relativ trittfest und altbekannt sind auch die Rasenkamillen, Chamaemelum nobile. Durch gelegentliches Belaufen wird ihre Verzweigung sogar gefördert, doch starker Belastung wie z.B. Fußball spielen, halten sie auf Dauer nicht stand.

Daher gibt es keine wirklich zufrieden stellende Ersatzlösung für den strapazierfähigen Gebrauchsrasen. Wenn man hier jedoch die Ausbreitung von trockenheitsverträglichen Wildstauden nicht bekämpft, sondern fördert, erhält man auch nach einiger Zeit eine trittfeste Grünfläche aus Klee, Gänseblümchen und anderen Kräutern, die viel weniger Wasser als die Rasengräser benötigen.

Etwas anders sieht es in Bereichen aus, in denen durch Lichtmangel bedingt, auch Schattenrasenmischungen kein befriedigendes Ergebnis liefern. Anstatt die Fläche großflächig mit Rindenmulch abzudecken, können mit niedrigen, schattenverträglichen Stauden ansprechende Grünflächen geschaffen werden, die allerdings nicht zum Spielen und Toben geeignet sind! Grundsätzlich kann gesagt werden, dass die sonnenliebenden Stauden eher durchlässige Böden bevorzugen, während viele Schattenstauden humose Böden, wie sie ihnen ihre Waldheimat bietet, lieben. Doch hier gibt es auch tapfere Überlebenskünstler, die mit Wurzeldruck und sommerlicher Trockenheit zurechtkommen, wie z.B. Steinsame (Buglossoides purpurocaerulea) oder Bergwald-Storchschnabel (Geranium nodosum).


( Duft)pflanzen als Rasenersatz (bedingt trittfest bzw. begehbar) für sonnige Standorte
Dt.NameBot. NameBlütenfarbeAnsprüche
Teppich-SilberrauteArtemisia assoanasonnig, trocken durchlässig
Kamillearten:
Englische Rasenkamille
Römische Rasenkamille
Chamaemelum nobile
Ch. nobile ‘Treneague’
Ch. nobile ‚Plena‘
Keine Blüte,
weiß
sonnig, humos-frisch
FiederpolsterCotula squalida
Cotula potentillina
kleine, unauffällige Blütesonnig-halbschattig, nicht zu trocken
Minze-Arten
kriechende oder Teppich-Poleiminze
korsische Minze
Mentha-Arten
M. pulegium ssp. repens, M.p. nanum
M. requienii
weiß, rosa
violett
sonnig-halbschattig, humos-frisch
Teppich-Verbene Phyla nodiflora ‘Summer-Pearls’weißsonnig, trocken-frisch
kriechendes
Bohnenkraut
Satureja repandaweißsonnig, trocken, durchlässig
SternmoosSagina subulataweißsonnig, durchlässig, frisch
Blauer BubikopfIsotoma fluviatilisblau oder weißsonnig, nicht zu trocken
Thymianarten:
Garten-Thymian
Polsterthymian
Kümmel-Thymian
Quendel
Sandthymian
Steppenthymian
Zitronenthymian kriechender,
Thymus-Arten:
T. vulgaris,
T. praecox Minor,
T. herba-barona
T. serphyllum
T. serpyllum
T. pannonicus
T. herba-barona v. citriodorus
weiß, rosa-, violett-lila- Tönesonnig, trocken, durchlässig

Bodendeckende Stauden für halbschattige bis schattige Standorte (nicht trittfest)
Dt.NameBot Name.BlütenfarbeAnsprüche
HaselwurzAsarum europaeumunauffälligfrisch-humos, langsam wachsend, immergrün
WaldmeisterGalium odoratumweiß, duftendheimisch, verträgt Trockenheit im Sommer, sonst frisch-humos
Taubnessel,GoldnesselLamium galeobdolongelbhumos, kann sommertrocken hübsches Laub, wüchsig, wintergrün
WaldsauerkleeOxalis acetosellaweißheimisch
Teppich-KnöterichPolygonum affineweiß, rosa, rotnicht zu trocken, kann auch sonnig
BraunnellePrunella grandiflorarosa, weiß
SteinsameBuglosssoides purpurocaeruleablautrockenheitsverträglich, Ausläufer
WalderdbeereFragaria vescaweiß, rote Früchteheimisch, essbar
Golderdbeere/WaldsteinieWaldsteinia ternata
W. geoides
gelbimmergrün W. ternata treibt Ausläufer, W. geoides wächst horstig

Anlage und Pflege: Möchte man einen Duftrasen oder -weg anlegen oder eine Fläche mit Rasenersatz-Stauden bepflanzen, sind die Vorarbeiten die Gleichen wie beim Anlegen eines Staudenbeetes. Zunächst muss die Fläche völlig Unkrautfrei sein. Insbesondere Wurzelunkräuter wie z.B. Quecke müssen beseitigt werden. Der Boden wird gelockert und falls nötig, entsprechend den Ansprüchen der Pflanze durch reichlich Sand abgemagert oder durch humoses Material (z.B. Kompost) verbessert. Danach wird gepflanzt. Je nach verwendeter Pflanzenart liegt der Bedarf bei ca. 8 -15 Pflanzen/m. Dabei sollte besonders bei den sich langsam entwickelnden Arten relativ dicht gepflanzt werden, damit sich die Fläche schnell schließt und den Unkrautaufwuchs unterdrückt. Wichtig ist, dass man bis dahin sorgfältig und regelmäßig die auflaufenden Wildkräuter zwischen den Bodendeckern entfernt. Bei nicht immergrünen Stauden wie z.B. Taubnessel oder Braunnelle müssen die abgestorbenen Pflanzenteile im Frühjahr vor dem Neuaustrieb entfernt werden. Da manche dieser Pflanzen sehr wüchsig sind, ist auch hier Kontrolle nötig, damit sie nicht in die Beete wuchern.

Lediglich im ersten Jahr nach der Pflanzung brauchen alle Pflanzen Wassergaben, bis sie angewachsen sind und sich ihr Wurzelsystem etabliert hat. Danach versorgen sie sich in der Regel weitestgehend selbst. Auch wenn der Wasserbedarf der Pflanzen vielfach bedeutend geringer ist als beim Rasen, müssen bei anhaltender Trockenheit doch manche von ihnen gewässert werden. Doch sind z.B. Teppich-Silberraute, kriechendes Bohnenkraut und Thymian, die auf trockenen Standorten vorkommen, diesbezüglich wesentlich anspruchsloser und stehen auch lange Trockenperioden durch als die Waldstauden wie z.B. die Haselwurz. Ihnen kann z.B. durch eine schützende Mulchdecke das Anwachsen erleichtert werden.


In welchen Fällen ist ein Rasenersatz durch Stauden sinnvoll?
Wer sich von solch einer alternativ-Pflanzung exakt das gleiche Aussehen und die gleiche Nutzbarkeit erwartet, also genau den gleichen Rasen, nur mit anderen, pflegeleichteren Pflanzen, wird mit Sicherheit enttäuscht werden. Mit flächendeckenden, niedrigen Pflanzen gestaltete Bereiche können ähnlich wie Rasenflächen als ruhiger Gegenpol zu stärker strukturierten und bunter gehaltenen Beeten wirken. Je nach Pflanzenart ist die Farbe jedoch nicht das gewohnte grasgrün, meist herrschen andere grün-Töne bis hin zu grau-grün bei einigen der sonnenhungrigen Stauden vor. Die Nutzbarkeit einer solchen Fläche ist nicht mit der des Rasens zu vergleichen. Einige Pflanzen haben eine gewisse Trittfestigkeit, in der Regel sind diese Bereiche jedoch nicht als Spielflächen geeignet. Allerdings bietet die reichhaltige Auswahl an flächendeckenden Stauden auch viele gestalterische Möglichkeiten. So kommen Pastelltöne vor dem gedeckteren Grün oft besser zur Geltung, durch den intensiven Duft ergibt sich ein neues Gartenerlebnis, Bienen und Schmetterlinge beleben den Garten. Die Begehbarkeit dieses Gartenbereiches kann durch Trittplatten verbessert werden.
Ebenso kann man die Pflanzenauswahl, wesentlich stärker als beim Rasen, auf den Standort abstimmen. Gerade Extremstandorten wie z.B. trockene sonnige Lagen oder Schattenbereichen kann man besser gerecht werden, so dass man dadurch auch bei geringem Pflegeaufwand ansprechende Ergebnisse erzielt. Die aufwändige Rasenpflege entfällt, dafür ist Unkraut jäten, nur in der Zeit bis sich eine geschlossene Pflanzendecke gebildet hat, angesagt. Daher ist auch eine dichte Pflanzung mit entsprechend hohem Pflanzenbedarf und entsprechenden Kosten (ca. 20-30€/m für Pflanzgut) notwendig. Aus all dem ergibt sich, dass ein Einsatzschwerpunkt bei kleinen Flächen liegt: So ist es sicher sinnvoller, die verbliebene Freifläche im kleinen Reihenhausgarten als Duftrasen zu gestalten, anstatt sich für diese kleine Fläche einen Rasenmäher zu kaufen, der dann auch noch irgendwo untergebracht werden muss.

Auch zur Unterpflanzung von Solitärpflanzen wie z.B. Hochstammrosen, im näheren Umfeld der Vogeltränke oder einer Gartenskulptur sind Rasenersatz-Stauden wirkungsvoll eingesetzt. Ebenso haben sie innerhalb eines Staudengartens als Gestaltungselement, z. B. als Duftweg oder Rasenbank ihren berechtigten Platz.

Ein großflächiger Einsatz von Rasenersatz-Stauden wird vor allem in Schattenlagen sinnvoll sein, in denen Gräser versagen. Große Rasenflächen wird man selten durch flächendeckende Staudenbepflanzung ersetzen, da man den Rasen durch den Einsatz entsprechend großer Geräte relativ leicht pflegen kann. Das Problem des immens hohen Wasserbedarfs von Rasenflächen bleibt natürlich bestehen. Um langfristig nicht mehr wässern zu müssen, ist es absolut sinnvoll, eine großflächige, mediterrane Steppenheide, mit flachen Bodendeckern und Kleinsträuchern für die volle Sonne anzulegen. dann ergibt sich völlig anderer, interessanter Charakter, der langfristig nicht mehr viel Pflege benötigt.


Eine große grüne Rasenfläche war lange Zeit Standard und ein "Muss" in unseren Gärten. In den letzten Jahren mit extrem heißen und trockenen Sommern zeigten Rasenflächen kein üppig grünes Erscheinungsbild, wie wir uns den „Englischen Rasen“ vorstellen. Die Flächen sind strohig-vertrocknet oder leiden durch übermäßige Bewässerung an Pilzkrankheiten. Zudem ist es ist ökologisch und sozial nicht mehr vertretbar, den Rasen mit Trinkwasser zu beregnen. Natürlich erholen sich trocken gewordenen Rasenflächen, schon bald nach dem ersten Regen sind sie wieder so grün wie vorher. Doch statt den ganzen Sommer auf abgestorbene Halme zu blicken, lohnt es sich, nach einem Ersatz für den Rasen zu suchen.
Bei sehr kleinen Grundstücken ist die beste Lösung eine zusammenhängende, durch Wege, Pfade und Sitzplätze gegliederte Staudenpflanzung.

Oft soll die klassische Anlage beibehalten werden: Eine größere einheitliche und ruhige (Rasen-)Fläche in der Mitte, eingerahmt von einer Sträucher- und/oder Staudenrabatte. Gesucht wird dann nach Pflanzen, die man anstatt des Grases hier anpflanzen kann. Welche Pflanzen eignen sich?

Bevor man sich jedoch im Detail verliert, sollte man zunächst klären, welcher Rasen ersetzt werden soll. Grundsätzlich kann man in der Nutzung zwischen Zier- und Gebrauchsrasen unterscheiden. Beim ersteren kommt es nur auf die optische Wirkung an, die natürlich auch entsprechend aufwändige Pflege verlangt. Unsichtbar hängt über diesem Rasen das Schild. „Betreten verboten!“

Der Gebrauchsrasen dagegen wird vielfältig genutzt: zum Sonnen, zum Spielen und wenn die Terrasse für die Party zu klein ist, stehen die Tische und Bänke auf dem Rasen.

Als Ersatz für den Zierrasen gibt es eine Reihe von niedrigen Stauden, die man einsetzen kann. Gerade für die sonnigen bis halbschattigen Bereiche eignen sich viele Pflanzen, die sich durch ihren Duft auszeichnen und die daher für Duftrasen angeboten werden. Auch wenn sie meist als trittfest oder begehbar bezeichnet werden, so ist hier nur an ein gelegentliches Begehen, am Besten ohne Schuhe, gedacht. Bei stärkerer Benutzung entstehen unschöne Laufstraßen. Hier sollte man z.B. für den Weg zum Kräuterbeet besser einige Trittsteine verlegen.

Alternativen zum Gebrauchsrasen stehen nur sehr eingeschränkt zur Verfügung. Ein Kandidat ist die Teppich-Verbene Phyla nodiflora ‘Summer-Pearls'. Sie ist im Mittelmeergebiet, Kleinasien und anderen subtropischen Regionen weit verbreitet. Sie erträgt eine relativ hohe Trittbelastung wächst schnell und bedeckt die Flächen zuverlässig, und natürlich wächst sie auch gerne in Bereiche hinein, in denen sie nicht vorgesehen war. Im Frühsommer erscheinen hübsche rosa-weiße Blütchen, die bis in den September anhalten können. Bei extremer Trockenheit, kann das Laub teilweise abtrocknen, und auch ist es im Winter nur bei milden Temperaturen grün, bei stärkeren Frösten zieht es sich in den Wurzelstock zurück und treibt im Frühling wieder aus. Relativ trittfest und altbekannt sind auch die Rasenkamillen, Chamaemelum nobile. Durch Belaufen wird ihre Verzweigung sogar gefördert, doch starker Belastung wie z.B. Fußball spielen, halten sie auf Dauer nicht stand.

Daher gibt es keine wirklich zufrieden stellende Ersatzlösung für den strapazierfähigen Gebrauchsrasen. Wenn man hier jedoch die Ausbreitung von trockenheitsverträglichen Wildstauden nicht bekämpft, sondern fördert, erhält man auch nach einiger Zeit eine trittfeste Grünfläche aus Klee, Gänseblümchen und anderen Kräutern, die viel weniger Wasser als die Rasengräser benötigen.

Etwas anders sieht es in Bereichen aus, in denen durch Lichtmangel bedingt, auch Schattenrasenmischungen kein befriedigendes Ergebnis liefern. Anstatt die Fläche großflächig mit Rindenmulch abzudecken, können mit niedrigen, schattenverträglichen Stauden ansprechende Grünflächen geschaffen werden, die allerdings nicht zum Spielen und Toben geeignet sind! Grundsätzlich kann gesagt werden, dass die sonnenliebenden Stauden eher durchlässige Böden bevorzugen, während viele Schattenstauden humose Böden, wie sie ihnen ihre Waldheimat bietet, lieben. Doch hier gibt es auch tapfere Überlebenskünstler, die mit Wurzeldruck und sommerlicher Trockenheit zurechtkommen, wie z.B. Steinsame (Buglossoides purpurocaerulea) oder Bergwald-Storchschnabel (Geranium nodosum).


( Duft)pflanzen als Rasenersatz (bedingt trittfest bzw. begehbar) für sonnige Standorte
Dt.NameBot. NameBlütenfarbeAnsprüche
Teppich-SilberrauteArtemisia assoanasonnig, trocken durchlässig
Kamillearten:
Englische Rasenkamille
Römische Rasenkamille
Chamaemelum nobile
Ch. nobile ‘Treneague’
Ch. nobile ‚Plena‘
Keine Blüte,
weiß
sonnig, humos-frisch
FiederpolsterCotula squalida
Cotula potentillina
kleine, unauffällige Blütesonnig-halbschattig, nicht zu trocken
Minze-Arten
kriechende oder Teppich-Poleiminze
korsische Minze
Mentha-Arten
M. pulegium ssp. repens, M.p. nanum
M. requienii
weiß, rosa
violett
sonnig-halbschattig, humos-frisch
Teppich-Verbene Phyla nodiflora ‘Summer-Pearls’weißsonnig, trocken-frisch
kriechendes
Bohnenkraut
Satureja repandaweißsonnig, trocken, durchlässig
SternmoosSagina subulataweißsonnig, durchlässig, frisch
Blauer BubikopfIsotoma fluviatilisblau oder weißsonnig, nicht zu trocken
Thymianarten:
Garten-Thymian
Polsterthymian
Kümmel-Thymian
Quendel
Sandthymian
Steppenthymian
Zitronenthymian kriechender,
Thymus-Arten:
T. vulgaris,
T. praecox Minor,
T. herba-barona
T. serphyllum
T. serpyllum
T. pannonicus
T. herba-barona v. citriodorus
weiß, rosa-, violett-lila- Tönesonnig, trocken, durchlässig

Bodendeckende Stauden für halbschattige bis schattige Standorte (nicht trittfest)
Dt.NameBot Name.BlütenfarbeAnsprüche
HaselwurzAsarum europaeumunauffälligfrisch-humos, langsam wachsend, immergrün
WaldmeisterGalium odoratumweiß, duftendheimisch, verträgt Trockenheit im Sommer, sonst frisch-humos
Taubnessel,GoldnesselLamium galeobdolongelbhumos, kann sommertrocken hübsches Laub, wüchsig, wintergrün
WaldsauerkleeOxalis acetosellaweißheimisch
Teppich-KnöterichPolygonum affineweiß, rosa, rotnicht zu trocken, kann auch sonnig
BraunnellePrunella grandiflorarosa, weiß
SteinsameBuglosssoides purpurocaeruleablautrockenheitsverträglich, Ausläufer
WalderdbeereFragaria vescaweiß, rote Früchteheimisch, essbar
Golderdbeere/WaldsteinieWaldsteinia ternata
W. geoides
gelbimmergrün W. ternata treibt Ausläufer, W. geoides wächst horstig

Anlage und Pflege: Möchte man einen Duftrasen oder -weg anlegen oder eine Fläche mit Rasenersatz-Stauden bepflanzen, sind die Vorarbeiten die Gleichen wie beim Anlegen eines Staudenbeetes. Zunächst muss die Fläche völlig Unkrautfrei sein. Insbesondere Wurzelunkräuter wie z.B. Quecke müssen beseitigt werden. Der Boden wird gelockert und falls nötig, entsprechend den Ansprüchen der Pflanze durch reichlich Sand abgemagert oder durch humoses Material (z.B. Kompost) verbessert. Danach wird gepflanzt. Je nach verwendeter Pflanzenart liegt der Bedarf bei ca. 8 -15 Pflanzen/m. Dabei sollte besonders bei den sich langsam entwickelnden Arten relativ dicht gepflanzt werden, damit sich die Fläche schnell schließt und den Unkrautaufwuchs unterdrückt. Wichtig ist, dass man bis dahin sorgfältig und regelmäßig die auflaufenden Wildkräuter zwischen den Bodendeckern entfernt. Bei nicht immergrünen Stauden wie z.B. Taubnessel oder Braunnelle müssen die abgestorbenen Pflanzenteile im Frühjahr vor dem Neuaustrieb entfernt werden. Da manche dieser Pflanzen sehr wüchsig sind, ist auch hier Kontrolle nötig, damit sie nicht in die Beete wuchern.

Lediglich im ersten Jahr nach der Pflanzung brauchen alle Pflanzen Wassergaben, bis sie angewachsen sind und sich ihr Wurzelsystem etabliert hat. Danach versorgen sie sich in der Regel weitestgehend selbst. Auch wenn der Wasserbedarf der Pflanzen vielfach bedeutend geringer ist als beim Rasen, müssen bei anhaltender Trockenheit doch manche von ihnen gewässert werden. Doch sind z.B. Teppich-Silberraute, kriechendes Bohnenkraut und Thymian, die auf trockenen Standorten vorkommen, diesbezüglich wesentlich anspruchsloser und stehen auch lange Trockenperioden durch als die Waldstauden wie z.B. die Haselwurz. Ihnen kann z.B. durch eine schützende Mulchdecke das Anwachsen erleichtert werden.


In welchen Fällen ist ein Rasenersatz durch Stauden sinnvoll?
Wer sich von solch einer alternativ-Pflanzung exakt das gleiche Aussehen und die gleiche Nutzbarkeit erwartet, also genau den gleichen Rasen, nur mit anderen, pflegeleichteren Pflanzen, wird mit Sicherheit enttäuscht werden. Mit flächendeckenden, niedrigen Pflanzen gestaltete Bereiche können ähnlich wie Rasenflächen als ruhiger Gegenpol zu stärker strukturierten und bunter gehaltenen Beeten wirken. Je nach Pflanzenart ist die Farbe jedoch nicht das gewohnte grasgrün, meist herrschen andere grün-Töne bis hin zu grau-grün bei einigen der sonnenhungrigen Stauden vor. Die Nutzbarkeit einer solchen Fläche ist nicht mit der des Rasens zu vergleichen. Einige Pflanzen haben eine gewisse Trittfestigkeit, in der Regel sind diese Bereiche jedoch nicht als Spielflächen geeignet. Allerdings bietet die reichhaltige Auswahl an flächendeckenden Stauden auch viele gestalterische Möglichkeiten. So kommen Pastelltöne vor dem gedeckteren Grün oft besser zur Geltung, durch den intensiven Duft ergibt sich ein neues Gartenerlebnis, Bienen und Schmetterlinge beleben den Garten. Die Begehbarkeit dieses Gartenbereiches kann durch Trittplatten verbessert werden.
Ebenso kann man die Pflanzenauswahl, wesentlich stärker als beim Rasen, auf den Standort abstimmen. Gerade Extremstandorten wie z.B. trockene sonnige Lagen oder Schattenbereichen kann man besser gerecht werden, so dass man dadurch auch bei geringem Pflegeaufwand ansprechende Ergebnisse erzielt. Die aufwändige Rasenpflege entfällt, dafür ist Unkraut jäten, nur in der Zeit bis sich eine geschlossene Pflanzendecke gebildet hat, angesagt. Daher ist auch eine dichte Pflanzung mit entsprechend hohem Pflanzenbedarf und entsprechenden Kosten (ca. 20-30€/m für Pflanzgut) notwendig. Aus all dem ergibt sich, dass ein Einsatzschwerpunkt bei kleinen Flächen liegt: So ist es sicher sinnvoller, die verbliebene Freifläche im kleinen Reihenhausgarten als Duftrasen zu gestalten, anstatt sich für diese kleine Fläche einen Rasenmäher zu kaufen, der dann auch noch irgendwo untergebracht werden muss.

Auch zur Unterpflanzung von Solitärpflanzen wie z.B. Hochstammrosen, im näheren Umfeld der Vogeltränke oder einer Gartenskulptur sind Rasenersatz-Stauden wirkungsvoll eingesetzt. Ebenso haben sie innerhalb eines Staudengartens als Gestaltungselement, z. B. als Duftweg oder Rasenbank ihren berechtigten Platz.

Ein großflächiger Einsatz von Rasenersatz-Stauden wird vor allem in Schattenlagen sinnvoll sein, in denen Gräser versagen. Große Rasenflächen wird man selten durch flächendeckende Staudenbepflanzung ersetzen, da man den Rasen durch den Einsatz entsprechend großer Geräte relativ leicht pflegen kann. Das Problem des immens hohen Wasserbedarfs von Rasenflächen bleibt natürlich bestehen. Um langfristig nicht mehr wässern zu müssen, ist es absolut sinnvoll, eine großflächige, mediterrane Steppenheide, mit flachen Bodendeckern und Kleinsträuchern für die volle Sonne anzulegen. dann ergibt sich völlig anderer, interessanter Charakter, der langfristig nicht mehr viel Pflege benötigt.


    Trittsteine zwischen Herzblättriger Kugelblume
    (Globularia cordifolia)
Solange der Bewuchs noch lückig ist muss
regelmäßig Unkraut gezupft werden!


Gartenakademie@dlr.rlp.de     www.Gartenakademie.rlp.de