Auftreten von Haarmückenlarven im Garten

Die erwachsenen Haarmücken sehen aus wie dunkle Fliegen, die im Mai unbeholfen in großen Zahlen um Bäume und Sträucher fliegen. Sie verursachen als Erwachsene keinen Schaden und tragen sogar zum Bestäuben der Obstblüten bei. Sie ernähren sich von Nektar, Pollen und Honigtau. Die Männchen haben wesentlich größere Augen als die Weibchen. Die Tiere paaren sich in der Luft, indem die Männchen die hochfliegenden Weibchen von unten anfliegen. Die Weibchen legen jeweils etwa 100 Eier in Gruppe in humusreichen Boden ab. Die dunklen, beinlosen Larven mit einer dunkelbraunem Kopfkapsel schlüpfen bald und fressen im Sommer im Boden von organischem Material. Bei Nahrungsmangel aber befressen ältere Tiere auch Wurzeln und können im Extremfall die Rasenwurzeln so abnagen, dass der Rasen nestweise abstirbt. Besonders Sämlinge von Pflanzen sind stark gefährdet. Nachts fressen die Larven auch an der Oberfläche. Die Larven leben in Gruppen beieinander. Gerade unter Steinen (Gehwegplatten) oder dem Boden aufliegenden Hölzern können sie manchmal in großer Zahl hervorquellen. Sie können zwar Kälte gut überstehen, sind jedoch empfindlich gegenüber Austrocknung. In Wäldern und Wiesen kann man viele Haarmückenlarven im Boden finden. Sie sorgen hier für den schnelleren Abbau der abgestorbenen Blätter und anderer Pflanzenteile, sind also Humusbildner. Die Larven überwintern in 5 - 10 cm Bodentiefe. Im April verpuppen sie sich, so dass die Entwicklung zum Mai abgeschlossen ist.

Die Tiere sind in Mitteleuropa durchaus häufig. In manchen Jahren kommt es zu Massenentwicklungen. Besonders große Larven (bis 16 mm) hat die etwa 2 cm große Gartenhaarmücke, Bibio hortulans, deren Männchen schwarz ist, während das Weibchen einen gelben Rücken hat.

Im Hausgarten ist die beste Möglichkeit Schaden durch die Tiere zu vermeiden, in dem man die Tiere aufsammelt, wenn sie in kleinen Haufen aus der Erde kommen. Es sind keine Pflanzenschutzmittel mit der Indikation Haarmücken zugelassen. In der Regel ist eine Bekämpfung auch nicht nötig. Eine Bekämpfung ist zudem recht schwierig, da die Tiere im Boden leben und durch die Insektizide nicht leicht abzutöten sind.

Haarmückenlarven: Unter Steinen (Gehwegplatten) kommen sie manchmal als ganzer "Haufen" vor!
© DLR
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Frank.Burghause@dlr.rlp.de     www.Gartenakademie.rlp.de