Überwinterung von Solitärpflanzen

Nach der schönen Blütenpracht und den ersten Nachfrösten ist die Zeit gekommen, Solitärpflanzen wie z. B. Datura, Fuchsien, Oleander usw. in Winterquartier zu bringen. Natürlich ist es besser, die Pflanzen tagsüber, wenn kein Frost herrscht, so lange wie möglich im Freien zu lassen.

Die Pflanzen werden auf Grund ihrer Heimat und somit auch nach den Ansprüchen an das Winterquartier unterschieden. So gibt es Pflanzen, die sich mit einem frostfreien Kellerraum begnügen. Andere wiederum verlangen einen warmen, hellen Standort. Als beste Lösung bietet sich natürlich ein frostfreies Gewächshaus an. Aber wer hat das schon?

Die Tabelle gibt einen Überblick über den geeigneten Standort im Winter, unterschieden nach den verschiedenen Solitärpflanzen, die bei uns auf Terrassen, Balkonen usw. ihre zweite Heimat gefunden haben.

Behandlung im Winterquartier

Stehen die Pflanzen dann am Überwinterungsort, sollten sie außer denen, die z.B. im geheizten Wintergarten überwintern, eine Ruhepause bis ins Frühjahr durchmachen.

Da die Pflanzen durch die niedrigen Temperaturen und das geringe Lichtangebot kaum noch Wasser verdunsten, ist das Gießen bis auf ein Minimum zu reduzieren. Die Gefahr, dass zu viel gegossen wird ist sehr groß und für Wurzelerkrankungen der beste Nährboden. Deshalb muss jede Pflanze extra überprüft und nur im Bedarfsfall vorsichtig gegossen werden.
Erschrecken Sie sich nicht, wenn sich bei diesem Verfahren die Blätter gelb oder braun färben, oder sogar abgeworfen werden. Das ist eine ganz normale Reaktion auf das minimierte Gießen und das geringe Licht- und Nährstoffangebot.

Die Pflanzen, die im geheizten Wintergarten überwintert werden, machen diese Ruhepause nicht durch und müssen öfter gegossen und auch gedüngt werden.

Abhärten nach dem Winter

Haben die Gewächse den Winter gut überstanden, sollte man sie im März zurück schneiden und tagsüber bei frostfreiem Wetter auf einen schattigen, windgeschützten Platz ins Freie stellen. Das gilt auch für Pflanzen, die im geheizten Wintergarten überwintert haben. Durch dieses frühe Herausstellen erreicht man ein verkürztes, stabiles Triebwachstum, was der Erwerbsgartenbau mit Hilfe von chemischen Wuchshemmern erwirkt.

Nach und nach werden sie jetzt an die Sonne gewöhnt. Anfangs erst kurz (ca. 1 Stunde), dann immer länger in der Sonne stehen lassen. Hierzu ist die Morgensonne am besten geeignet.

Zum Pflanzenschutz

Oftmals erwartet man eine böse Überraschung, wenn man die Pflanzen aus dem Winterquartier holt. Schmier- oder Wollläuse haben sich am Oleander vermehrt, oder Spinnmilben saugen an den Blättern. Um dem vorzubeugen, muss man die Pflanzen vor dem Einwintern sorgfältig mit einer Lupe untersuchen, ob tierische Schaderreger an der Pflanze sind. Wenn Befall festgestellt wird, ist oftmals eine Behandlung mit einem Blattglanzspray oder einem ölhaltigen Präparat ausreichend. Wichtig ist dabei, dass man die Schädlinge auch trifft. Auf Grund der Vielfalt an Pflanzenarten ist es ratsam, die Mittel erst an ein paar Blättern oder Trieben auszuprobieren, damit, wenn es Schäden gibt, nicht die ganze Pflanze geschädigt wird! Im Zweifelsfall genügt ein Anruf bei uns. Der Weißen Fliege an Fuchsien begegnet man mit Entblättern und Rückschnitt der Pflanze. Dann verliert die Weiße Fliege erst einmal ihre Lebensgrundlage und kann sich nicht vermehren. So kann hier auf eine Behandlung mit Pflanzenschutzmittel verzichtet werden.

Mittlerweile bieten viele Gärtnereien zu erschwinglichen Preisen das Überwintern von Pflanzen als Dienstleistung an. Fragen Sie bei einer Gärtnerei in Ihrer Nähe nach.

So, nun steht der Blütenpracht im nächsten Jahr nicht mehr im Wege.
© DLR


=> zurück zur Übersicht


eva.morgenstern@dlr.rlp.de     www.gartenakademie.rlp.de