Algen im Rasen

Schadbild

In feuchten Jahren bilden sich im Sommer und Herbst grün-schwarze, schmierig erscheinende Flecken im Rasen. Bei genauer Betrachtung kann man auf der Bodenoberfläche einen Filz schwarzer Fäden erkennen oder aber eine glänzend grüne, gallertartige Masse. Häufig findet man diese Stellen in schattigen Bereichen und auf stark verdichteten Rasenflächen, deren Grasnarbe schon geschädigt ist. Die Rasengräser werden zwar nicht direkt geschädigt, ihr Wachstum ist jedoch spärlich.

Ursache

Die genannten Flecken werden durch Algen (meist Grün- oder Blaualgen) verursacht, die sich nur unter feuchten Bedingungen im Rasen ausbreiten können.

Bekämpfung

Alle Maßnahmen, welche die Bildung einer dichten Grasnarbe fördern, tragen dazu bei, dass Algen in feuchten Jahren nur geringe Chancen haben, sich auszubreiten. Gefährdete Rasenflächen sollten möglichst gelockert werden. Zusätzlich kann grober Sand auf die Grasnarbe aufgebracht werden, um so ein schnelleres Abtrocknen zu erreichen. Am Besten entfernt man die Algen mit dem Rechen. Kommt es nach einer feuchten Phase zu sommerlichem, trockenen Wetter, verschwinden die Algen und trocknen ein. Einige Präparate gegen Moos im Rasen haben eine Nebenwirkung gegen Algen.

Fazit

Eine Bekämpfung ist meist nicht erforderlich, da es sich nur um eine Begleiterscheinung von feuchter Witterung/feuchten Standorten handelt. Bei sommerlichen, trockenem Wetter erledigt sich das Problem von selbst.


Fädige Struktur von Algen im Rasen

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Grünalgen treten besonders bei längeren Feuchteperioden im Garten auf

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Im Gegensatz zu der regelmäßig wiederkehrenden Vermoosung ist eine Massenvermehrung von Algen auf Rasenflächen eher eine Ausnahme und auf außergewöhnlich nasse Sommer beschränkt. Grundsätzlich eignen sich die gegen Moose bewährten Gegenmaßnahmen auch gegen Algen.
Dabei sollte versucht werden mit vorbeugenden Maßnahmen das Problem zu lösen. Zielsetzung ist, dass die Bodenoberfläche in regenfreien Perioden rasch trocknet:
  • in feuchten Jahren wird durch wiederholtes Vertikutieren Bodenoberfläche und Wurzelfilz gelockert und belüftet. Dies gilt besonders für Rasenflächen die durch Hauswände oder Bäume stärker beschattet werden.
  • Mit einer dünnen Sandschicht, im Frühjahr oder Herbst aufgebracht, werden Unebenheiten in der Rasenfläche ausgeglichen und die Oberfläche trocknet besser ab.
  • Alle Möglichkeiten für ein optimales Graswachstum müssen genutzt werden, damit die Fläche einen möglichst dichten Grasteppich erhält (Stickstoff-betonte Düngung, häufiger Schnitt, angepaßte Schnitthöhe). Rasch wachsendes Gras verbraucht viel Wasser und beschattet den Boden. Den Algen werden so die Lebensgrundlagen entzogen.

Sollten die vorbeugenden Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg bringen, kann auch gezielt gegen Moose vorgegangen werden,was jedoch nur vorübergehende Wirkung hat:
  • Moosentferner auf Basis Eisen-II-sulfat, lässt das vorhandene Moos braun werden (Kurzfristige Wirkung, keine Wirkung auf Algen zu erwarten)
  • Moosentferner auf Basis Quinoclamin ( “Mogeton”) entfaltet eine gewisse Dauerwirkung. Der Wirkstoff hemmt die Photosynthese. Es ist daher auch eine Nebenwirkung gegen Algen zu erwarten.
Interessante Homepage zum Thema Rasen:
http://www.rasengesellschaft.de/
http://www.compo-hobby.de/index_berat_frameset_1.asp
http://www.rasen.de/content.php?/f,/o,text,64/


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