Apfelgelee herstellen

Äpfel lassen sich, je nach Sorte, in einem kühlen Keller oder in einer Erdmiete im Garten sehr lange lagern. Voraussetzung ist natürlich, dass die Äpfel völlig unbeschädigt , also weder angeschlagen noch von Wespen angenagt sind. Wohin also mit dem nicht lagerfähigen Obst?

Für große Mengen bietet sich die Herstellung von Apfelsaft an, zu der man die Äpfel zu einer Saftkelter bringt, wie sie z.T. von Obst- und Gartenbauvereinen betrieben werden. Kleine Mengen kann man im Haushalt entweder zu Apfelbrei (einfrieren oder einkochen) oder zu Apfelgelee verarbeiten. Letzteres ist im Gegensatz zu Quittengelee vielen unbekannt, obwohl es einfach herzustellen und sehr lecker ist!

Um Gelee herzustellen, benötigt man Saft aus dem anschließend das Gelee gekocht wird:
Entsaften mit dem Dampfentsafter
(oder Verwendung von gekeltertem Saft):
  • Äpfel waschen und große Sorten vierteln, kleinere halbieren ( Kerngehäuse und Schale werden nicht entfernt!), Zieräpfel ganz belassen
  • Unterteil des Entsafters mit Wasser füllen, Äpfel (ohne Zuckerzusatz!) in der Entsafterkorb (Fassungsvermögen ca. ca. 4-5 kg) geben.
  • Entsaftungszeit. je nach Apfelsorte:
    zwischen 30 und 60 Minuten.
  • Etwa 5 Minuten vor Beendigung des Entsaftens lässt man ca. 1/2 l Saft ab und gibt ihn wieder über das Obst. Dadurch erhält der Saft die gleiche Konzentration.

    Das entsteht :Saft und zerkochte Apfelreste
Gelee kochen:

Zur Geleebereitung können Haushaltszucker (ohne Gelierhilfe nur bei sehr pektinreichen Sorten zu empfehlen!), Gelierzucker 1:1, 2:1 oder 3:1 verwendet werden.

Bei den meisten Obstarten wird jeweils eine Packung (1 kg Gelierzucker 1:1 oder 0,5 kg Gelierzucker 2:1) auf 0,750 l Saft verwendet. Verarbeitet man säuerliche oder noch nicht vollreife Äpfel mit hohem Schalenanteil (pektinreich!), nimmt man 1 l Saft auf diese Zuckermenge.

  • Saftmenge abmessen und zum Kochen bringen
  • Zucker zugeben, unter rühren ca. 4 Minuten kochen und mit einem Schaumlöffel abschäumen (Schaum kann im Kühlschrank zum Frischverzehr aufbewahrt werden)

  • Für die Haltbarkeit des Gelees ist es wichtig, dass sehr sauber gearbeitet wird, d.h. die Gläser und alle Gerätschaften müssen heiß gespült (z.B. Spülmaschine) werden und es werden nur frische Spül- und Geschirrtücher verwendet!
  • Ausfüllen in Gläser: Damit die Gläser beim Einfüllen nicht springen, sollten sie auf ein feuchtes Tuch gestellt werden. Schnelles, zügiges ausfüllen ist wichtig, damit die heiße Masse nicht auskühlt, bevor das Glas verschlossen ist.

  • Das Glas wird kurzzeitig umgedreht auf den Deckel gestellt, damit er durch die Hitze steril wird
Tipps aus der Küchenpraxis zur Geschmacksabrundung bzw. Variationen:
  • Am besten eignen sich säuerliche Apfelsorten, bei zu süßen Apfelsorten gibt man dem Saft etwas Zitronensaft zu.
  • Den unterschiedlichen Zucker- und Säuregehalt der verschiedenen Apfelsorten kann man bei Mischgelees ausnutzen, indem man je nach vorhandener Säure des Mischungspartners eine süße oder säuerliche Apfelsorte wählt. Bewährt haben sich folgende Mischungen bei Verwendung von Gelierzucker (1:1):
    Saftmischung für Gelees
    Apfel
    Mischungspartner
    Liter0,2500,3750,500
    0,750Johannisbeere, Kirsche
    0,500SchleheEberesche,
    Beberitze, Mahonie
    0,375Holunder, Traube
    0,250Brombeere
  • Beim Einsatz von Gelierzucker 2:1 kann das Mischungsverhältnis zu Gunsten des süßeren Saftes verändert werden.
  • Apfelgelee kann durch Zugabe von Gewürzen wie Zimt, Nelken, Ingwer oder von Alkohol, z.B. Apfelbrand, aromatisiert werden oder man ersetzt einen Teil des Apfelsaftes durch (Apfel-)Wein.
Die Apfelsorte entscheidet über Farbe und Geschmack!

Fotos: © DLR


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