Alpenveilchen -(k)eine Wegwerfpflanze!

Jetzt findet man sie wieder auf Wochenmärkten, in Gärtnereien und Gartencentern: Alpenveilchen (Cyclamen-Persicum-Hybriden). Sie sind zwar heute fast das ganze Jahr über erhältlich, aber ihre Hauptsaison liegt zwischen September und März.
Die Farbpalette reicht von weiß über verschiedene rosa und violett Töne bis zum typischen Cyclamen-Rot. Auch Sorten mit zweifarbigen Blüten oder kleiner Wuchsform sind erhältlich. Bei einigen Sorten haben die Blätter eine auffällige, helle Zeichnung.
Die Heimat der Wildform dieser Topfpflanze sind bergige, trockene Regionen in Kleinasien, wo sie dank ihrer Knolle den trockenen Sommer überdauert, um dann im Winterhalbjahr zu blühen. Bereits im 17. Jahrhundert kamen sie nach Europa. Hier entstanden viele Zuchtformen. Inzwischen werden Alpenveilchen in großem Umfang sehr preiswert angeboten.
Dies ist sicher mit ein Grund dafür, dass Alpenveilchen oft etwas stiefmütterlich behandelt und daher bereits nach kurzer Zeit unansehnlich geworden, entsorgt werden. Dabei kann man ohne große Mühe lange Freude an einer solchen Pflanze haben!
Was sind die häufigsten Fehler?
falscher Standort:
  • Im Wohnzimmer, evtl. sogar auf der Fensterbank über einem Heizkörper (zu trockene Luft, zu warm) oder
  • als "Lichtblick" in einer Zimmerecke (zu dunkel)
  • im Treppenhaus gegenüber der Eingangstür (Zugluft)
Gießfehler:
  • zu ungleichmäßig (Wechel zwischen Austrocknen und "Überschwemmung")
  • zu viel (Staunässe)
Die Folgen sind: Blüten und Blätter machen schnell "schlapp", richten sich nach dem gießen zwar wieder auf, es entstehen jedoch jedes Mal Schäden, die Pflanze kümmert bzw. die der Zugluft ausgesetzten Pflanzenteile hängen schlaff herunter. Das "Vorratsgießen" in einen Übertopf führt zu Faulen der Knolle.
Wie kann man Abhilfe schaffen?
Alpenveilchen sind Pflanzen für kühle Räume, sie lieben Temperaturen von 13 -16°C, einen hellen bis halbschattigen Standort und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Daher sind unsere Wohnräume zwar beliebte, jedoch meist ungeeignete Standorte. Ideal wäre ein kalter Wintergarten oder auch ein Nord- oder Ostfenster im Treppenhaus, allerdings außerhalb der Zugluft. Stehen Alpenveilchen doch im Wohnraum, sollte man sie wenigstens über Nacht kühl stellen. Wer dazu neigt, zu wenig bzw. zu selten zu gießen, kann einen Bewässerungskegel verwenden und die Pflanze in einen Übertopf stellen. Füllt man den Zwischenraum zwischen Übertopf und Topf mit Blähton und hält diesen feucht, erhöht man gleichzeitig die Luftfeuchtigkeit. Direktes Ansprühen der Pflanze sollte man vermeiden! "Vielgießer" verzichten besser auf einen Übertopf und gießen die Pflanze in den Untersetzer, jedoch nur soviel, dass er in einer halben Stunde leer ist.
Verblühte Alpenveilchen kann man weiterkultivieren. Damit sie im nächsten Herbst wieder blühen, brauchen sie eine Ruhephase: Also Düngung einstellen und Gießen stark reduzieren! Ähnlich wie bei Tulpen beginnt die Pflanze "einzuziehen", d.h. Nährstoffe werden in die Knolle eingelagert, die Blätter verwelken. Sind diese völlig abgewelkt, werden sie entfernt. Die Knolle verbleibt im Blumentopf, den man an einen kühlen, nicht zu hellen Ort (z.B.Kellerfenster) stellt und nur noch selten gießt. Sobald die Knolle neu austreibt wird umgetopft (Knolle muss teilweise aus der Erde heraus ragen!). Danach wird die Pflanze heller gestellt und regelmäßig gegossen. Ob sich der Aufwand dafür lohnt oder man lieber jährlich neue Alpenveilchen kauft, muss natürlich jeder selbst entscheiden!

Alpenveilchen haben im Moment Saison!
In Wohnräumen stehen sie meist zu warm !
© DLR
© DLR
Jetzt findet man sie wieder auf Wochenmärkten, in Gärtnereien und Gartencentern: Alpenveilchen (Cyclamen-Persicum-Hybriden). Sie sind zwar heute fast das ganze Jahr über erhältlich, aber ihre Hauptsaison liegt zwischen September und März.
Die Farbpalette reicht von weiß über verschiedene rosa und violett Töne bis zum typischen Cyclamen-Rot. Auch Sorten mit zweifarbigen Blüten oder kleiner Wuchsform sind erhältlich. Bei einigen Sorten haben die Blätter eine auffällige, helle Zeichnung.
Die Heimat der Wildform dieser Topfpflanze sind bergige, trockene Regionen in Kleinasien, wo sie dank ihrer Knolle den trockenen Sommer überdauert, um dann im Winterhalbjahr zu blühen. Bereits im 17. Jahrhundert kamen sie nach Europa. Hier entstanden viele Zuchtformen. Inzwischen werden Alpenveilchen in großem Umfang sehr preiswert angeboten.
Dies ist sicher mit ein Grund dafür, dass Alpenveilchen oft etwas stiefmütterlich behandelt und daher bereits nach kurzer Zeit unansehnlich geworden, entsorgt werden. Dabei kann man ohne große Mühe lange Freude an einer solchen Pflanze haben!
Was sind die häufigsten Fehler?
falscher Standort:
  • Im Wohnzimmer, evtl. sogar auf der Fensterbank über einem Heizkörper (zu trockene Luft, zu warm) oder
  • als "Lichtblick" in einer Zimmerecke (zu dunkel)
  • im Treppenhaus gegenüber der Eingangstür (Zugluft)
Gießfehler:
  • zu ungleichmäßig (Wechel zwischen Austrocknen und "Überschwemmung")
  • zu viel (Staunässe)
Die Folgen sind: Blüten und Blätter machen schnell "schlapp", richten sich nach dem gießen zwar wieder auf, es entstehen jedoch jedes Mal Schäden, die Pflanze kümmert bzw. die der Zugluft ausgesetzten Pflanzenteile hängen schlaff herunter. Das "Vorratsgießen" in einen Übertopf führt zu Faulen der Knolle.
Wie kann man Abhilfe schaffen?
Alpenveilchen sind Pflanzen für kühle Räume, sie lieben Temperaturen von 13 -16°C, einen hellen bis halbschattigen Standort und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Daher sind unsere Wohnräume zwar beliebte, jedoch meist ungeeignete Standorte. Ideal wäre ein kalter Wintergarten oder auch ein Nord- oder Ostfenster im Treppenhaus, allerdings außerhalb der Zugluft. Stehen Alpenveilchen doch im Wohnraum, sollte man sie wenigstens über Nacht kühl stellen. Wer dazu neigt, zu wenig bzw. zu selten zu gießen, kann einen Bewässerungskegel verwenden und die Pflanze in einen Übertopf stellen. Füllt man den Zwischenraum zwischen Übertopf und Topf mit Blähton und hält diesen feucht, erhöht man gleichzeitig die Luftfeuchtigkeit. Direktes Ansprühen der Pflanze sollte man vermeiden! "Vielgießer" verzichten besser auf einen Übertopf und gießen die Pflanze in den Untersetzer, jedoch nur soviel, dass er in einer halben Stunde leer ist.
Verblühte Alpenveilchen kann man weiterkultivieren. Damit sie im nächsten Herbst wieder blühen, brauchen sie eine Ruhephase: Also Düngung einstellen und Gießen stark reduzieren! Ähnlich wie bei Tulpen beginnt die Pflanze "einzuziehen", d.h. Nährstoffe werden in die Knolle eingelagert, die Blätter verwelken. Sind diese völlig abgewelkt, werden sie entfernt. Die Knolle verbleibt im Blumentopf, den man an einen kühlen, nicht zu hellen Ort (z.B.Kellerfenster) stellt und nur noch selten gießt. Sobald die Knolle neu austreibt wird umgetopft (Knolle muss teilweise aus der Erde heraus ragen!). Danach wird die Pflanze heller gestellt und regelmäßig gegossen. Ob sich der Aufwand dafür lohnt oder man lieber jährlich neue Alpenveilchen kauft, muss natürlich jeder selbst entscheiden!

Alpenveilchen haben im Moment Saison!
In Wohnräumen stehen sie meist zu warm !
© DLR


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