Anwendungsempfehlungen für Rindenmulch

Was ist Rindenmulch?
Rindenmulch ist zerkleinerte, gesiebt Baumrinde.

Wie kann man Rindenmulch im Garten einsetzen?

1. Zur Unkrautunterdrückung:
  • Unproblematisch:
unter Sträuchern, auf Baumscheiben (5-7 cm) und Gartenwegen (10 cm)
Infos zur Dicke der Rindenmulchabdeckung
  • Möglich:
auf alteingewurzelten Staudenbeeten mit großen Stauden (keine Bodendecker). Hier gibt es aber evtl. Probleme bei der Düngung und Pflege (Einarbeiten des Düngers, Teilung und Umsetzen der Pflanzen bei dicker Rindenmulchschicht schwierig).
  • Nicht geeignet:
- bei frisch gepflanzten Stauden
- bei frisch gepflanzten bodendeckenden Gehölzen (z.B. Cotoneaster).
- bei Pflanzen, die einen alkalischen (kalkhaltigen) Boden lieben.

2. Zur Befestigung von:
  • Gartenwegen und Sitzplätzen
Sie können schnell (auch vom Laien) und preiswert mit einer ca. 10 cm dicken Schicht Rindenmulch befestigt werden. Die Wege trocknen schnell ab und sind auch nach Regenperioden gut begehbar. Weiterer Vorteil: Leichte Veränderung der Gartengestaltung möglich (Rückgabe gepachteter Gärten, geänderte Bedürfnisse der Gartennutzung usw.)
  • Kinderspielplätzen unter Schaukeln, Rutschen oder anderen Spielgeräten
Das Material ist locker und wirkt falldämpfend. Nach Regen sind die Spielflächen bald wieder begehbar und trocken. Hunde und Katzen nutzen Rindenmulch nur ungern als Toilette.

3. Zur Gartendekoration:
  • Auf Beeten, z.B. zwischen Rosen oder Stauden wird gern eine dünne Schicht Rindenmulch aufgebracht, weil es "schöner" aussieht. Diese Dekoration unterdrückt jedoch kein Unkraut (s.o.) und ist bei evtl. nötigen Hack- und Jätearbeiten hinderlich. Um das gewünschte Bild zu erhalten, muß nach solchen Arbeiten die Schicht erneuert bzw. ergänzt werden!

Worauf ist zu achten?
  • Vor dem Aufbringen von Rindenmulch sollte der Untergrund unkrautfrei sein. Es können spezielle wasserdurchlässige Vliese aus dem Fachhandel oder eine dicke Lage Zeitungspapier aufgebracht werden, um das Durchwachsen evtl. noch vorhandenen Unkrautes zu verhindern.
  • Rindenmulch zur Unkrautunterdrückung und/oder Wegebefestigung in ausreichend dicker Schicht (s.o.) aufbringen.
  • Beim Abmulchen von Beeten mit flachwurzelnden Pflanzen (z.B. Stauden) empfiehlt sich eine vorhergehende Zugabe von Stickstoff (z.B. 40-80g/m² Hornspäne).
  • Ergänzung der Mulchschicht: Rindenmulch verrottet mit der Zeit. Um die gewünschte Unkrautunterdrückung weiter zu erhalten, muß daher alle paar Jahre eine neue Lage über den alten Rindenmulch aufgebracht werden.
Worin liegt der Unterschied von Rindenmulch und anderen organischen Mulchmaterialien?
Rasenschnitt, abgemähte Gründüngungspflanzen wie z.B. Phazelia können zu Abmulchen von Beeten genommen werden, da diese Pflanzen sehr schnell verrotten und den Boden relativ bald mit pflanzenverfügbaren Nährstoffen versorgen.
Grundsätzlicherweise verhält es sich beim Rindenmulch ähnlich, allerdings zieht sich dieser Prozeß über viele Jahre hin. Am Anfang des Verrottungsprozesses wird sogar Stickstoff gebunden, so dass es hier unter Umständen sogar zu Mangelerscheinungen kommen könnte.
Im Gegensatz zu Rasenschnitt und der Gründüngung ist Rindenmulch zur Düngung und Bodenverbesserung im Gemüse- und Staudenbeet nicht geeignet.





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