Blütenendfäule: Kalziummangel an Tomate und Paprika


Wissenschaftl. Bezeichnung:


Fotos: © DLR

Art:
Sonstige Schäden

Allgemeine Bedeutung:
Die physiologische Störung, die bei Tomaten durch Kalziummangel verursacht wird, heißt Blütenendfäule. Paprika wird ebenfalls davon betroffen.

Schadbild:
Tomatenfrüchte zeigen an der Blütenansatzstelle einen dunkelbraunen bis grauen, wässrigen Fleck. Das Gewebe verändert sich und ist kurz darauf an dieser Stelle eingetrocknet und verhärtet.
Verschiedene Paprikasorten reagieren unterschiedlich auf den Mangel an Kalzium. Manche weisen ebenfalls verhärtete, dunkle Nekrosen im Blütenansatzbereich auf. Andere haben eine äußerst dünne Haut, unter der das Gewebe hellbraun und wässrig wird. Bei Tomate und Paprika sind die jungen Blätter deformiert und bleiben im Wuchs zurück.

Biologie:
Es handelt sich hierbei nicht um einen Schädlings- oder Pilzbefall, sondern um eine Stoffwechselerkrankung. Die Ursachen für die Blütenendfäule sind bisher noch nicht genau erforscht. Es ist aber bekannt, dass die geschädigten Früchte schlecht mit dem Nährstoff Calcium (ähnlich wie bei der Stippigkeit der Äpfel) versorgt sind.
Calcium wird mit dem Transpirationsstrom aus dem Boden in die Blätter transportiert. Die Früchte verdunsten im Verhältnis zum Laub wesentlich weniger Wasser und werden daher auch nicht so reichlich mit Calcium versorgt, obwohl normalerweise genügend davon im Boden vorhanden ist. Starkes Wachstum der Tomatenpflanzen und unregelmäßige Wasserversorgung fördern die Blütenendfäule.

Bekämpfung:
Die Symptome treten häufig in Jahren mit wechselhafter Witterung (abwechselnd heiß/kalt, trocken/nass) und bei unregelmäßiger Wasserversorgung auf.
Die Früchte sind aber ohne Probleme zum Verzehr geeignet, nachdem man die befallenen Stellen abgeschnitten hat.
Die Symptome können sortenbedingt unterschiedlich stark auftreten und müssen in den meisten Fällen einfach hingenommen werden. Stellt man erste Symptome fest ist eine Bekämpfung meist zu spät und Gegenmaßnahmen wie Blattspritzungen oder im Gießwasser aufgelöste Calciumtabletten bringen i.d.R. nicht den gewünschten Erfolg. Vielmehr sollte präventiv für eine gleichmäßige Wasserversorgung ohne lange Trockenzeiten zwischen den einzelnen Wassergaben sowie einen Verdunstungsschutz durch im Wurzelraum verteiltes Mulchmaterial gesorgt werden.

Beratung:
Gartenakademie

Bilder:


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