Rosen - Sortengruppen und ihre VerwendungRosen - Sortengruppen und Standortfaktoren

Sortengruppen und ihre Verwendung

Je nach Verwendungszweck unterscheidet sich das Interesse für bestimmte Rosengruppen
  1. Edelrosen: Zu dieser Gruppe zählen fast ausschließlich die Teehybridrosen. Sie sind durch große Einzelblüten auf starken Stielen gekennzeichnet. Daher rührt die Eignung als Schnittblume. Diese Sortengruppe ist sehr reichblühend und zeichnet sich durch großen Farbreichtum aus. Edelrosen finden durch Beete oder als Gruppen- und Einzelpflanzung Verwendung. Die Pflanzabstände richten sich nach der Wuchsstärke und liegen im Durchschnitt bei 50 cm.
  2. Beetrosen: Darunter werden die früher getrennt geführten Polyantha- und Floribundarosen zusammengefaßt die auf Grund ihrer vielblütigen und reichblühenden Blütenstände besonders dür die Bepflanzung von Beeten und Rabatten geeignet sind. Polyantharosen haben in der Regel ungefüllte Blüten, während Floribundarosen bei aller Reichblütigkeit eine den Edelrosen ähnliche Form und Füllung der Einzelblüte aufweisen.
  3. Strauchrosen: Diese Rosen wachsen buschig. Sie können je nach Sortencharakter bis zu 3 m hoch werden und weisen unterschiedliche Blütenformen auf. Die Pflanzung kann als Einzelstrauch oder Teil einer Gruppenpflanzung mit anderen Gehölzen erfolgen. Viele Sorten weisen einen attraktiven Hagebuttenschmuck auf.
  4. Klettenrosen: Klettenrosen bilden lange Jahrestriebe, die einer Befestigung bedürfen. Sie sind daher zur Begrünung von Pergolen und Gerüsten besonders geeignet.
  5. Bodendeckende Rosen: Bodendeckerrosen wachsen flächendeckend und bodenbedeckend. Die Wuchsformen sind unterschiedlich, flach niederliegend und kriechend oder auch bogenförmig wachsend. Das Höhenwachstum ist je nach Sortengruppe unterschiedlich.
  6. Historische Rosen: In dieser Gruppe sind Rosen mit überwiegend Strauchrosencharakter zusammengefasst, deren Züchtung oder Selektion historisch lange zurückliegt. Sie sind in der Regel sehr widerstandsfähig gegen Krankheiten, stark duftend und weisen interessante Blütenformen auf. Ihnen mangelt es jedoch an der Vielblütigkeit und der reichen Blüte moderner Rosensorten.
  7. Wildrosen: Dazu zählen besonder robuste Arten wie Rosa canina, R. multiflora und R. rugosa. Auf Grund ihrer Robustheit können sie als Windschutz in die freie Landschaft oder als Böschungs- und Hangbepflanzung zur Bodenbefestigung gepflanzt werden

Kletterrose an der Hauswand
Kletterrosen auf Dach
© DLR
© DLR


II Maßnahmen zu Erhöhung der Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Schädlinge

a) Auswahl von Sorten mit Resistenzeigenschaften
Rosensorten weisen unterschiedliche Auffälligkeiten gegenüber den wichtigsten Pilzkrankheiten wie Mehltau und Sternrußtau auf. Hierauf muss bei der Sortenwahl geachtet werden. Vielfach sind Resistenzeigenschaften durch Einkreuzen von Sorten mit Wildrosencharakter entstanden. Allerdings sind Resistenzeigenschaften keine stabile Größe. Sie werden beeinflußt durch das Alter, den Ernährungsstatus und den Standort der Pflanzen. Ab einer gewissen Altergrenze,
die bei schlechter Ernährung und einem ungünstigen Standort früher erreicht wird, weisen die Resistenzeigenschaften eine abnehmende Tendenz auf.

Aktuelle Ergebnisse der Allgemeinen Deutschen Rosenneuheitenprüfung finden Sie hier: http://www.adr-rose.de

b) Einfluss des Standortes auf das Auftreten von Krankheiten und Schädlingen
Der Standort hat einen deutlichen Einfluss auf das Auftreten der wichtigsten Rosenkrankheiten Sternrußtau, Mehltau und Rosenrost. Je schneller nach Niederschlägen die Blätter abtrocknen, umso weniger können die diese Krankheiten verursachenden Sporen auskeimen. Rosen sollten daher an schnell abtrocknenden sonnigen Standorten gepflanzt werden. Der Echte Mehltau wird zusätzlich noch durch die Nähe von wärmeabstrahlenden Mauern und Wänden in Verbindung mit schlechter Luftzirkulation gefördert. Diese geschilderten Zusammenhänge müssen auch bei der Wahl der Pflanzabstände Berücksichtigung finden. Werden Rosen zu eng gepflanzt, wird das Auftreten von Pilzkrankheiten gefördert. Bei Beet- und Edelrosen sollten nicht mehr als 5 Pflanzen pro m2 und bei Bodendeckerrosen je nach Wuchscharakter 2 - 3 Pflanzen pro m2 gepflanzt werden. Aus den genannten Gesichtspunkten darf auch eine Bewässerung etwa bei frisch gepflanzten Rosen niemals über das Blatt, sondern nur direkt auf den Boden erfolgen. Vor einem gewissen Dilemma steht man beim Auftreten von Blattläusen. In starken Populationen im Bereich des Blütenbodens gefährden sie das Öffnen der Blüten. Blattläuse werden durch starkwachsende Triebe, die durch Düngung und Schnitt entstehen, in ihrem Auftreten gefördert. Durch eine zurückhaltende Stickstoffdüngung bei sonst ausgewogenem Nährstoffangebot wird aber die Vermehrungsgeschwindigkeit von Blattläusen gemindert.
Das Auftreten der Blattrollwespe oder von Frostspannerraupen erfolgt bei Rosen in der Regel in einem Maß, das den Anbau nicht gefährdet und dazu in einem relativ kurzen Zeitraum abläuft.

c) Boden und Düngung
Besonders auf alkalischen Böden können auf Flächen, auf denen schon Rosen gestanden haben, im Nachbau Wuchsdepressionen entstehen, die man auch als die Folge von Bodenmündigkeit bezeichnet. Hier hilft das Beimischen von 5 - 6 Litern gut verrottetem Humintorf in das Pflanzloch. Ansonsten sollen für Rosen lockere und lehmig-humosen Böden ausgewählt werden. Staunasse Böden werden nicht vertragen und erhöhen die Krankheitsanfälligkeit der Pflanzen. Weiterhin erhöht eine übermäßige Nährstoffversorgung der Rosen deren Krankheitsanfälligkeit. Damit bei der Pflanzung von Rosen die für verschiedene Bodenarten unterschiedlichen Optimalwerte der Nährstoffgehalte des Bodens nicht überschritten werden, empfiehlt sich eine Bodenuntersuchung. Wird sie nicht vorgenommen, sollte ausschließlich mit organischen Düngemitteln gedüngt oder eine Kompostabdeckung der Pflanzfläche in 2-3 cm Schichtstärke vorgenommen werden.



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