Laufkäfer (Carabidae)

Allgemeines

Es gibt etwa 520 Arten in Deutschland, um die 700 Arten in Europa, weltweit werden bis zu 40.000 Arten vermutet. Die meisten Arten sind flugunfähig, dafür aber sehr schnell am Boden unterwegs. Aufgrund ihrer kräftigen Beine können sie sich sehr schnell bewegen, auch die Larven sind schnell. Bei Gefahr können die Käfer einen stinkenden Geruch ausstrahlen, welcher vor Feinden schützen soll.


Biologie

Die Käfer sind meist dunkel oder schwarz, wenige sind metallisch glänzend oder gar bunt. Da es sehr viele Arten gibt, werden hier nur einige vertretende Arten ausgewählt:

Goldlaufkäfer (Goldschmied) – Carabus auratus
  • schimmernd gold-grüne Flügel, dunkler Bauch
  • 15-30 mm Länge
  • jagt von April bis August, vor allem Schnecken, Drahtwürmer, Engerlinge, Kartoffelkäfer, Raupen

Hainlaufkäfer – Carabus nemoralis
  • dunkelbraun bis bronze
  • 15-25 mm lang
  • häufig im Garten vorkommend, da nachtaktiv, selten sichtbar

Puppenräuber – Calosoma sycophanta
  • gold-grüne Flügel, dunkle Bauchseite
  • tagaktiv, jagt vor allem Schwamm- und Prozessionsspinner- Raupen und ihre Larven

Da fast alle Laufkäferarten nachtaktiv sind, verstecken sie sich tagsüber in Ritzen zwischen Holz und Steinen oder unter herabgefallenem Laub und zwischen Gräsern.


Entwicklung

Im Frühjahr legen die Weibchen etwa 25-60 Eier in die Erde, meist einzeln in kleine Erdhöhlen. Nachdem sie geschlüpft sind, dauert die Entwicklung 2-3 Jahre, in denen sie sich über und unter der Erde auf halten und sich in Erdhöhlen verpuppen. Nach wenigen Wochen schlüpfen die Laufkäfer, welche im Normalfall einige Jahre alt werden.


Ernährung

Während sich die Larven von Asseln, Drahtwürmern, Eulenfaltern, Kartoffelkäfern, Raupen, kleinen Schnecken, Schneckeneiern, Schwammspinnern, Wiesenschnakenlarven ernähren, indem sie ihren Beutetieren einen Verdauungssaft einspritzen, um sie danach auszusaugen, ernähren sich die Käfer hauptsächlich von Insekten und ihren Larven, Pflaumenstechern, Raupen von Eulenfaltern und Spannern, kleinen Schnecken und Würmern. Sie können pro Tag das dreifache ihres Eigengewichtes fressen.


Maßnahmen zur Nützlingsförderung

Finden Sie in ihrem Haus oder in der Garage Käfer, die hilflos herumlaufen und kein Versteck finden, so können diese mit der Hand aufgesammelt und in den Garten zurückgesetzt werden, da sie hier als wirksame Nützlinge tätig sein können.

Im Garten sollten außerdem nicht alle Holz- und Rindenstücke oder Bodenlaub entfernt werden, da diese den Käfern Schutz bieten.


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