Schlupfwespe (Encarsia formosa) gegen Weiße Fliege

Die Weiße Fliege, die an Zimmerpflanzen und Gewächshauskulturen schädigt, stammt ursprünglich aus Süd- und Mittelamerika. Dort findet sich auch der natürliche Feind dieses Schädlings, die Schlupfwespe Encarsia formosa.

Dieser Nützling wird heute in Spezialbetrieben in großen Mengen gezüchtet und an Gärtnereien und interessierte Hobbygärtner verkauft.

Biologie des Nützlings

Die erwachsenen Schlupf- oder Erzwespen sind mit bloßem Auge kaum zu erkennen, da sie nur 0,7 mm lang sind. Die Weibchen dieses Parasiten legen ihre Eier in die Larven der Weißen Fliege. Die Entwicklung der Schlupfwespe über mehrere Larvenstadien und ein Puppenstadium vollzieht sich ausschließlich in der Larve des Wirtes.
Die vom Parasiten befallene Larve der Weißen Fliege färbt sich schwarz und stirbt ab. Die Schlupfwespe bohrt sich nach abgeschlossener Verpuppung ein Loch in die Larvenhülle und verlässt diese. Die erwachsene Schlupfwespe ernährt sich von den Honigtauausscheidungen der Weißen Fliege. Außerdem saugt sie den Körpersaft junger Larven der Weißen Fliege, die daraufhin absterben.
Die Entwicklung vom Ei bis zur erwachsenen Schlupfwespe dauert je nach Temperatur zwei bis drei Wochen.

Einsatzmöglichkeiten/ Einsatzgebiete

Die Schlupfwespe Encarsia formosa benötigt für ihre Entwicklung Wärme und Licht. Da unter 12° C keine Eier abgelegt werden und die Aktivität des Nützling bei schwachem Lichtangebot im Winter gering ist, sollte man die Schlupfwespe Encarsia formosa in geheizten Gewächshäusern und Wintergärten möglichst nur in der Zeit von März bis Oktober einsetzen. In ungeheizten Gewächshäusern ist der Einsatz erst ab Ende Mai empfehlenswert. Eine Freilassung der Schlupfwespen im Freiland, z. B. an Balkon oder Kübelpflanzen, ist nicht sinnvoll.
Grundsätzlich sollte bedacht werden, dass alle Nützlinge nur dann eine ausreichende Bekämpfungswirkung erzielen, wenn sie rechtzeitig bei beginnendem Befall ausgebracht werden. Man sollte daher seine Pflanzen regelmäßig auf Befall kontrollieren. Wird die erste Weiße Fliege festgestellt, sind umgehend die Schlupfwespen zu bestellen und bei Ankunft der Lieferung sofort auszubringen. 7 bis 10 Tage später ist eine zweite Freilassung des Nützlings empfehlenswert. Da Schlupfwespen nur eine begrenzte Lebensdauer haben, ist für die zweite Freilassung eine erneute Bestellung erforderlich.
Schwirren die Weißen Fliegen schon deutlich herum, ist es für den Nützlingseinsatz in der Regel zu spät.
Die Schlupfwespe Encarsia formosa kann während des Sommerhalbjahres gut in beheizten und ungeheizten Wintergärten und in Gewächshäusern z. B. bei Gurken und Tomaten eingesetzt werden. Erfahrungsgemäß funktioniert der Nützlingseinsatz bei Auberginen nicht ausreichend.


Schlupfwespe: Eiablage an Brokkoli
Bild: Jochen Kreiselmaier

Lieferung

Die Schlupfwespe Encarsia formosa wird meist auf Pappstreifen geliefert, auf denen die parasitierten Larven der Weißen Fliege aufgeklebt sind. Aus diesen schwarzgefärbten Puppen schlüpfen dann die Schlupfwespen und breiten sich schnell im Gewächshaus oder Wintergarten aus.
Bezüglich der Einsatzmenge gibt es sehr unterschiedliche Empfehlungen. Im Gemüsebau (Gurke, Tomate) rechnet man 5 Puppen pro m² je Freilassung.
Als Mindestfreilassungsmenge sollten 100 Schlupfwespen auf 10 m² Gewächshausfläche angesehen werden. Besser sind höhere Aufwandmengen und vor allem die schon erwähnte Wiederholung der Freilassung, welche die Kosten verdoppelt.
Am besten erkundigt man sich vorab bei den Nützlingsanbietern nach Liefereinheiten und Preisen.

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