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©Dr. Köhler
Gespritzt und doch nicht geholfen?
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Boden und Pflanze
Gespritzt und doch nicht geholfen?. Immer wieder erreichen uns Anfragen und Proben, die eins gemeinsam haben: Die Pflanze wurde behandelt und trotzdem ist sie -anscheinend- nicht in Ordnung. Dabei handelt es sich immer um eine von zwei Ursachen: Entweder wurde ein falscher Schadverursacher vermutet und deshalb ein falsches Mittel eingesetzt oder der Ratsuchende erwartete irrtümlich, dass mit erfolgreicher Bekämpfung das Schadbild auch verschwindet. So wird z.B. sehr häufig ein Befall durch die Woll- oder Schildlaus (letztere nur im Jugendstadium weiß) für eine Pilzerkrankung gehalten und mit einem Fungizid behandelt. Das Mittel der Wahl wäre in diesen Fällen jedoch ein Produkt auf Ölbasis (Mineralöl oder Rapsöl) gewesen. Die Schildläuse werden von dem Ölfilm überzogen und ersticken. Leider sind diese Mittel nicht bei allen Pflanzen verträglich. Sie sollten möglichst nur vor Austrieb der Gehölze eingesetzt werden. Auch im frühen Herbst kann man damit noch behandeln. Bei hohen Temperaturen und Sonneneinstrahlung kommt es aber unweigerlich zu Verbrennungen! Auch schwarze Flecken auf klebrigem Untergrund werden schon einmal mit Sternrußtau verwechselt und mit einem Fungizid behandelt. Die schwarze Verfärbung ist tatsächlich auf Rußtaupilze zurück zuführen, die wahren Übeltäter sind jedoch saugende Insekte, wie z.B. Blattläuse. Sie scheiden einen klebrigen, zuckerhaltigen Saft aus, den sogenannten Honigtau, auf dem sich sehr bald schwarzer Rußtau bildet. Hier bringt nur ein Insektizid wirkungsvolle Abhilfe. Anders liegt der Fall, wenn richtig behandelt wurde, von den eingesetzten Mitteln aber eine Heilung in Form des Verschwindens von Schadsymptomen erwartet wird. So etwas ist nur in eingeschränktem Umfang bei Mangelsymptomen (z.B. Blattfarbe wird intensiver) möglich. Saug- oder Fraßschäden sind nicht mehr behebbar! Oft scheint der Schaden sogar noch größer zu werden: Ein durch Saugschäden verkrüppeltes Blatt kann sich z.B. beim Wachsen noch mehr kräuseln, da die geschädigten Stellen langsamer wachsen. Löcher durch Fraßschäden (z.B. Schnecken) vergrößern sich in dem Maße, in dem das Blatt wächst. Und auch Schäden durch Pilze wie Blattverfärbungen bleiben erhalten. Manche Pflanzen reagieren auch durch eine Art Selbstheilung auf die Pilzerkrankung, indem das umliegende Blattgewebe abstirbt und herausfällt. In all diesen Fällen wäre eine nochmalige Behandlung zwecklos. Wen es sehr stört, dem bleibt nur noch die Gartenschere, um die Optik zu verbessern! Schadbilder können nicht rückgängig gemacht werden! Mehltaubefall an Zucchini: Befallene Blätter entfernen, gesunde Blätter mit Pflanzenstärkungs- oder Pflanzenschutzmitteln behandeln! Fotos: © DLRBirnengitterrost: Bekämpfung jetzt nicht mehr möglich! Birnengitterrost ist i.d.R. nur ein optisches Problem, Früchte sind nicht betroffen!
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