Braune Flecken im Fruchtfleisch von Äpfeln, verkrüppelte Früchte

Regelmäßig im Herbst erhalten wir Fragen, die alle dasselbe Problem beschreiben: "Meine geernteten Äpfel haben im Fruchtfleisch, vor allem unter der Schale, viele stecknadelkopfgroße braune Flecken. Nicht alle Äpfel sind betroffen, bei manchen ist es so schlimm, dass sie nicht mehr genießbar sind. Können diese Äpfel verzehrt werden? "

Es handelt sich hier um die klassische Beschreibung der Stippigkeit, also Symptome eines Kalziummangels. Dieser tritt wetterbedingt in manchen Jahren verstärkt auf. Als besonders anfällig für die Stippe gelten die Sorten Boskoop, Cox Orange, Goldparmäne, Gravensteiner und Jonagold, aber auch andere Sorten können betroffen sein.
Sorte 'Vanda' mit Stippe
© DLR
Da die Symptome sich bei Lagerung verstärken, wird diese Erscheinung häufig erst längere Zeit nach der Ernte bemerkt, wenn die Früchte zum Verzehr aus dem Lagerraum geholt werden. Stippige Äpfel können bedenkenlos verzehrt werden. Bei starker Stippigkeit wird jedoch das Fruchtfleisch im Geschmack bitter. Stippige Äpfel sollten daher nicht lange gelagert, sondern bald verwertet werden. Man kann z.B. Apfelmus herstellen und dieses in Gläsern einkochen (sterilisieren) oder portionsweise einfrieren.

Ebenso fallen bei der Ernte von Äpfeln, Birnen und Quitten oft deformierte Früchte auf. Manchmal sind die Äpfel klein und kantig-verkrüppelt. Dies ist die Folge der Saugtätigkeit von Blattläusen an den jungen Früchten. Manchmal findet man aber auch normalgroße Früchte, die jedoch tiefe "Krater" aufweisen. Auch hier handelt es sich um Saugschäden, die in der Regel von Wanzen verursacht wurden. Die Früchte können bedenkenlos verzehrt werden.


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