Pilzerkrankungen vorbeugen

Sobald die Temperaturen steigen, steigt auch die Gefahr von Pilzerkrankungen im Garten: Echter und falscher Mehltau, Grauschimmel, Kraut- und Braunfäule, Sternrußtau, Rost oder Schrotschusskrankheit sind nur einige davon. Hier sollte man rechtzeitig vorbeugen, denn in vielen Fällen ist ein späteres (be-)handeln wegen fehlender Mittel, zu langer Wartezeiten oder bereits eingetretenem Schaden nicht mehr möglich oder sinnvoll. Was ist zu tun?
  1. Pflanzen gezielt auswählen:
  • nur für den Standort geeignete Pflanzen anbauen, denn Pflanzen die nicht optimale Lebensbedingungen haben sind anfälliger gegen Krankheiten
  • Obst-, Gemüse- und Zierpflanzenzüchtungen, die gegen eine oder mehrere an der Art häufig vorkommende Pilzerkrankungen resistent oder zumindest weniger anfällig sind anpflanzen.
    1. Für trockene Blätter sorgen:
  • Regenschutz über Tomaten anbringen und die unteren Blätter zur Vorbeugung der Kraut- und Braunfäule entfernen.
  • Pflanzen nie über die Blätter sondern von unten gießen (Vorsicht mit dem Rasensprenger, der die Hecke oder das Staudenbeet mit bestreicht!)
  • Wichtig: Besser am Morgen als am Abend wässern, da es schneller abtrocknet.
  • Nicht zu eng pflanzen, dichte Sträucher (z.B. Kirschlorbeer) auslichten, denn gute Durchlüftung fördert ein schnelles Abtrocknen.
    1. Vorbeugend + regelmäßig Pflanzenstärkungsmittel (s. u.) einsetzen:
  • Pflanzenstärkungsmittel erhöhen die Widerstandskraft der Pflanze – sie sind jedoch keine Pflanzenschutzmittel! Sie können alle Kulturen im Garten behandeln und müssen keine Wartezeit beachten!
  • Sie müssen mehrfach und vor der Pilzinfektion angewandt werden: Beginnen Sie deshalb frühzeitig mit den Behandlungen – schon bevor Symptome einer Pilzkrankheit zu sehen sind!
  • Setzen Sie das Präparat regelmäßig während der kritischen Infektionszeit alle 10 – 12 Tage gemäß den Herstellerangaben ein.
  • Achten Sie auf eine gute Benetzung aller Pflanzenteile (tropfnass spritzen)

Sollten trotz der genannten Maßnahmen erfahrungsgemäß regelmäßig bestimmte Pilzerkrankungen (z.B. an nicht resistenten Trauben oder Rosen) auftreten, sollte rechtzeitig (Wartezeiten!), spätestens beim Erscheinen der ersten Symptome für die jeweilige Pilzerkrankung und Kultur zugelassene Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden. Problematisch sind allerdings große Bäume, da hier aus technischen Gründen ein vollständiges "spritzen" nicht möglich ist. Teilbehandlungen z.B. der unteren Blätter sind nicht sinnvoll und ein Gießverfahren nicht möglich.


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