Die Große Flamingoblume verschönt den Winter

Name:
Anthurium = griechische Benennung für den schweifartigen Blütenstand;
Andraeanum = lateinische Fassung vom Namen des französischen Gartenarchitekten Edouard Andre, der diese Anthurienart in Südamerika entdeckte.
Wuchsform und Blüte:
Die Anthurie zählt zu den Aronstabgewächsen, die ganz verschiedene Wuchsformen, wie Bäume, Sträucher, kriechende Wurzelstöcke oder sogar Lianen bilden können. Die Flamingoblume bildet keinen Stamm. Ihre dunkelgrünen lanzettförmig geschwungenen Blätter haben lange Stiele. Es gibt eine große Sortenvielfalt mit vielen interessanten Farbtönen von rot und rosa, bis hin zu violett und schwarzen Hochblättern, wie die Sorte „Black Queen“. Die intensiven Farbtöne der Flamingoblumenhochblätter schaffen eine tropische Raumatmosphäre.
Die derben Blätter der Pflanze besitzen eine starke Wachsschicht, die in ihrer südamerikanischen Heimat die ungeheuren Regenfälle der Regenwälder abperlen lässt. Der Urwaldlook kommt durch die leuchtenden Hochblätter, die wie Blüten aussehen. Sie werden auf langen Stielen gebildet. Sie sind sehr dauerhaft und verblühen erst spät. Die echten Blüten sitzen an einem gewundenen Kolben, genannt Spadix.
Foto: Thal
Die Große Flamingoblume wird leicht mit den Scherzerianum-Anthurien verwechselt, die ähnlich aussehen und sich durch ihre matteren Blätter und ihre gedrehten Kolben unterscheiden.

Standort:
Der geeignete Platz für diese Pflanze des tropischen Regenwaldes ist ein geschlossenes Blumenfenster, in dem die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur geregelt sind. Auf jeden Fall muss die Flamingoblume hell, aber nicht in der prallen Sonne stehen.

Die Raumtemperatur darf nie unter 15 Grad Celsius herabsinken, weil diese Zimmerpflanze zu den wärmeliebenden Pflanzen zählt. Schon kleinere Temperaturabsenkungen unter diesen Werten führen zu Wachstumsstockungen, von denen sie sich nicht mehr erholt. Außerdem verträgt sie keine Zugluft. Ideal ist eine Zimmertemperatur von 19 bis 23 Grad Celsius.


Pflege:
Die Flamingoblume verlangt ein durchlässiges, humusreiches Topfsubstrat. Mischungen aus Torf, Kiefernborke, Sumpfmoos und organisch-mineralischen Düngern fördern die Wuchsleistung.

Die Pflanze wird alle zwei Jahre zu Beginn der Wachstumszeit im Frühjahr, vor dem Erscheinen der Blüten, umgetopft. Flachere Gefäße haben sich bewährt, da die Flamingoblume ein ausgesprochener Flachwurzler ist. Zum Gießen wird abgestandenes kalkfreies Wasser verwendet, das man auch zweimal wöchentlich zum Absprühen der Pflanze benutzt. Ausreichende Luftfeuchtigkeit ist bei dieser Pflanze ein wichtiger Pflegepunkt.

Ebenso müssen die Blätter regelmäßig mit einem feuchten Tuch abgewaschen werden, denn nur ein staubfreies Blatt bringt eine volle Wuchsleistung. Die abgeblühten Hochblätter entfernt man mit einem Messer.

Eine schwach konzentrierte Volldüngerlösung von einem Gramm Flüssigdünger je Liter Wasser wird während der Frühjahrs- und Sommermonate zweimal im Monat gegeben.

In den Wintermonaten düngen wir nicht mehr, und auch die Wassergaben werden eingeschränkt.

Die Flamingoblume ist keine pflegeleichte Pflanze. Deshalb treten manchmal auch braune Spitzen auf. Die Ursache liegt häufig darin, daß kein kalkfreies, saures Substrat gewählt wurde. Dann muß die Pflanze schnellstens umgepflanzt werden. Krankheiten treten nur selten auf.

Besonders bei trockener Luft sitzen an der Blattunterseite Spinnmilben oder auch gelegentlich Schildläuse, die mit Pflanzenschutzsprays rechtzeitig beseitigt werden können. Die Behandlung wird nach zwei Wochen wiederholt, um die neu ausgeschlüpften Schadtiere zu erfassen.


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