Kirschen essbar trotz Kirschessigfliege?

Im Moment häufen sich die Anrufe, weil Gartenbesitzer beim Ernten ihrer Sauerkirschen einen Befall durch die Kirschessigfliege feststellen. Wurde bereits vor einigen Tagen ein Teil der Früchte geerntet und verarbeitet z.B. eingekocht, entsaftet, zu Marmelade gekocht oder Rumtopf angesetzt, wird regelmäßig die Frage gestellt: "Kann ich das dann noch essen oder soll ich es wegwerfen?"
Hierzu ist zu sagen: Vertrauen Sie auf ihre Sinne - sehen, riechen, schmecken! Befinden Sie das Obst in Ordnung, können Sie es ohne Bedenken verarbeiten und natürlich auch essen. Selbst ein Verzehr frisch befallener Früchte (Eiablage, gerade geschlüpfte Larven) ist unbedenklich! In diesem Stadium hat noch kein Verderb eingesetzt. Später erkennt man befallene Früchte daran, dass diese Verletzungen aufweisen, Saft abgeben und nach Essig riechen. Öffnet man sie, sind mit blosem Auge mehrere kleine Maden in dem zerfressenen Fruchtgewebe zu erkennen. Hier wird niemand auf die Idee kommen, diese verdorbenen Früchte zu verarbeiten oder zu essen, denn sie sind ungenießbar.

Besteht die Gefahr eines Befalles, sollten Sie bei der Ernte augenscheinlich intakter Früchte wie folgt vorgehen:
  • Früchte sofort bei Einsetzen der Reife ernten
  • sofort kühlen (bringt Entwicklung evtl. vorhandener Eier zum Stillstand) oder
  • sofort verarbeiten (Erhitzen oder Alkohol tötet ab)


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