Bodenmüdigkeit und Eigenunverträglichkeit bei Gehölzen:

Seit langem ist bekannt, dass bestimmte Gehölze (meist Rosaceen = Rosengewächse) nicht oder
schlechter am gleichen Standort wachsen, an dem vorher eine Pflanze der gleichen Art gestanden
hat. Die Angaben darüber, wie lange man dieses Phänomen beobachten kann, gehen weit auseinander.
Sie reichen von 7 bis über 10 Jahre, es gibt sogar Angaben, die von 50 Jahren sprechen. Erschwerend
kommt hinzu, dass die Eigenunverträglichkeit abhängig vom Boden, teilweise kaum oder nur
schwach ausgeprägt und erst bei zusätzlichen Stressfaktoren wie Trockenheit zu beobachten ist,
während sie bei anderen Böden sehr stark auftritt. Bis heute ist nicht genau geklärt, weshalb
diese Wachstumsstörungen auftreten. Es scheint jedoch so, dass bei manchen Gehölzen Mikroorga-
nismen wie Pilze und Nematoden, bei anderen wieder eher bodenbürtige Bakterien eine Rolle
spielen. Insgesamt bezeichnet man dieses Problem als "Bodenmüdigkeit", dem man dadurch begegnet,
dass man eine andere, verträgliche Pflanze nachpflanzt oder in dem man den Boden vor der
Neupflanzung austauscht.

Behandlung:
Falls eine Pflanze Symptome der Bodenmüdigkeit zeigt, kann man
  • Bodenverbesserungsmaßnahmen (Düngung, Kompost, Wasser ect.) durchführen.
  • einen Bodenaustausch vornehmen und die Pflanze wieder neu einpflanzen (s.u.)
  • die Pflanze ausgraben, die Wurzeln möglichst gut von der anhaftenden Erde säubern und an einem geeigneteren Standort neu pflanzen. Dort wird sie sich dann normal entwickeln.


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