Zichorie: Gemüse des Jahres 2005 | |||||||||||||||
Kultivierte Zichorien gehören zwei verschiedenen Arten an: Cichorium intybus L. und Cichorium endivia L, die derselben Gattung angehören und deshalb eng miteinander verwandt sind. Die Kulturformen von Cichorium- intybus stammen aus der weit verbreiteten Wildform, der Wegwarte. Die blauen Blüten dieses Wegunkrauts sind unverkennbar. Die gleichen Blüten findet man auch bei den Kulturformen. Durch Züchtung entstanden Sorten mit dicken Wurzeln, aus denen man durch Rösten Kaffeersatz herstellen kann. Dies ist seit dem 17. Jh. bekannt, hat aber nur in Notzeiten Tradition und ist deshalb bei uns kaum noch üblich.
Die Abstammung von Cichorium endivia L. ist nicht eindeutig geklärt. Beteiligt ist jedoch Cichorium pumilium L. , das in den Mittelmeerländern beheimatet ist. C. endivia L. kam über die Klostergärten nach Deutschland und bringt zwei Varietäten hervor, die sich in den Blattformen - breitblättriger Eskariol und krausblättrige Endivien - unterscheiden. Sie werden ebenfalls als Wintersalate genutzt. Die Blätter beider Arten enthalten Intybin, das den Salaten wie den Trieben einen bitteren Geschmack verleiht. Der Bitterstoff ist für den deutschen Gaumen gewöhnungsbedürftig. Intybin regt den Speichelfluss und die Magensekretion an und wirkt galle- und harntreibend. Um das Augenmerk auf die verschiedenen, bei uns kaum genutzten Zichorienformen, ihre Kultur- und Züchtungsgeschichte, ihren Wert für den Selbstversorgergarten und ihren gesundheitlichen Nutzen zu lenken, wurde die Gattung Cichorium mit ihren beiden Arten C. intybus L und C. endivia L. vom Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt (VEN e.V.). zum Gemüse des Jahres 2005 gewählt. Kontakt: Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt VEN e.V. Sandbachstr. 5 38162 Schandelah tel: 05306-1402 fax: 05306-932946 mail: ven.nutz@gmx.de |
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