Widerstandsfähige Apfelsorten | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Neben vielen bekannten Apfelsorten, werden seit einigen Jahren verstärkt auch alte Sorten oder sogenannte Lokalsorten angeboten, die früher im Streuobstanbau eine Rolle spielten. Diesen Sorten wird häufig eine hohe Widerstandsfähigkeit nachgesagt, was jedoch nicht immer stimmen muss. Auch unter diesen alten Sorten gibt es solche mit hoher Anfälligkeit für Schorf oder Echten Mehltau. In jüngerer Zeit wurden Apfelsorten gezielt auf hohe Widerstandsfähigkeit oder Resistenz gegen bestimmte Schaderreger gezüchtet. So bietet der Markt derzeit Apfelsorten mit Resistenzen gegen Schorf, Apfelmehltau, Feuerbrand und Spinnmilben. Bei diesen Apfelsorten kann man auf Behandlungen gegen den Schorf verzichten. Am bekanntesten dürften die sogenannten Re-Sorten sein. Sie stammen aus der langjährigen Züchtungsarbeit in Pillnitz bei Dresden. Die Bezeichnung Re-Sorten geht auf den Begriff Resistenz zurück und so beginnen auch alle Sortennamen mit der Silbe Re: 'Resi', 'Rewena', 'Retina', 'Reglindis', 'Remo' u.a. Diese Sorten weisen häufig auch eine Resistenz gegen den Apfelmehltau auf oder sie gelten als gering anfällig für den Mehltau. Von Apfelwicklern, Blattläusen und vielen anderen Schaderregern werden die Re-Sorten allerdings nicht verschont. Die sogenannten Pi-Sorten - die Anfangssilbe Pi steht für den Züchtungsort Pillnitz - sind nicht unbedingt widerstandsfähig gegen Schorf und Mehltau. Bei ihnen gibt es, wie beim restlichen Apfelsortiment, Sorten mit hoher und geringer Anfälligkeit für die genannten Krankheiten. Bei der Sortenwahl sollte neben der Reifezeit und damit auch der Lagerfähigkeit, dem Geschmack und der Farbe heute auch ein besonderes Augenmerk auf die Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Apfelschorf und dem Echten Mehltau gerichtet werden. Am besten lässt man sich in einer Baumschule oder von Obstspezialisten beraten. Natürlich gibt es auch im altbekannten Apfelsortiment gering anfällige Sorten. Grundsätzlich muss aber angemerkt werden, dass alte oder auch sogenannte Lokalsorten nicht automatisch weniger anfällig für Krankheiten und Schädlinge sind. In der folgenden Übersicht werden neuere Apfelsorten genannt, die als als widerstandsfähig gelten und die als Tafelobst für den Anbau im Haus- und Kleingarten geeignet sind. Sogenannte Sorten für die industrielle Verwertung (Saft und Mus), wie sie beispielsweise auch im Streuobstanbau Verwendung finden, wurden hier nicht berücksichtigt. Frühsorten (Ernte August/Anfang September; nur wenige Wochen lagerfähig):
Herbstsorten (Ernte September; je nach Sorte bis Dezember lagerfähig):
Spätsorten (Ernte ab Ende September, Oktober/November; je nach Sorte und Lagerbedingungen bis zum Frühjahr lagerfähig:
So wurden z. B. die Re-Sorten am relativ warmen Standort Dresden Pillnitz gezüchtet und dort auch angebaut und beschrieben. Die gleichen Sorten schnitten in Norddeutschland angebaut, bei Geschmackstestungen nicht so gut ab und wurden als überwiegend zu sauer eingestuft. |
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