Schäden an Kirschlorbeer

Besonders häufig werden uns Proben von Kirschlorbeer gebracht. Hier handelte es sich um verkrüppelte bzw. löchrige Blätter, die durch Pilzerkrankungen - zum Teil bereits im Vorjahr, zum Teil neu- verursacht wurden. An Kirschlorbeer sind dies vor allen echter und falscher Mehltau und die Schrotschusskrankheit. Was ist zu tun?
Ist der Schaden erst eingetreten, sollten die betroffenen Partien herausgeschitten werden. Das verbessert das optische Erscheinungsbild und sorgt zusätzlich für gute Belüftung. Auch ein starker Rückschnitt ist bei Kirschlorbeer kein Problem, da er sehr wüchsig ist.

Dem Neubefall sollte man rechtzeitig vorbeugen, denn in vielen Fällen ist ein späteres (be-)handeln wegen fehlender Mittel oder bereits eingetretenem Schaden nicht mehr möglich oder sinnvoll:

1. Pflanzen gezielt auswählen:
  • nur für den Standort geeignete Pflanzen anbauen, denn Pflanzen die nicht optimale Lebensbedingungen haben sind anfälliger gegen Krankheiten. Kirschlorbeer ist hier zwar sehr anpassungsfähig, kann aber bei ungünstigen Bedingungen (z.B. sehr trockener Standort, Konkurenzpflanzen) auch unter Wasserstreß leiden.


2. Für trockene Blätter sorgen:
  • Pflanzen nie über die Blätter sondern von unten gießen (Vorsicht mit dem Rasensprenger, der die Hecke mit bestreicht!)
  • Wichtig: Besser am Morgen als am Abend wässern, da es schneller abtrocknet.
  • Nicht zu eng pflanzen, dichte Sträucher wie den Kirschlorbeer auslichten, denn gute Durchlüftung fördert ein schnelles Abtrocknen.


3. Vorbeugend + regelmäßig Pflanzenstärkungsmittel einsetzen:
  • Pflanzenstärkungsmittel erhöhen die Widerstandskraft der Pflanze – sie sind jedoch keine Pflanzenschutzmittel!
  • Sie müssen mehrfach und vor der Pilzinfektion angewandt werden: Beginnen Sie deshalb frühzeitig mit den Behandlungen – schon bevor Symptome einer Pilzkrankheit zu sehen sind!
  • Setzen Sie das Präparat regelmäßig während der kritischen Infektionszeit alle 10 – 12 Tage gemäß den Herstellerangaben ein.
  • Achten Sie auf eine gute Benetzung aller Pflanzenteile (tropfnass spritzen)

Sollten trotz der genannten Maßnahmen erfahrungsgemäß regelmäßig bestimmte Pilzerkrankungen auftreten, sollte rechtzeitig , spätestens beim Erscheinen der ersten Symptome für die jeweilige Pilzerkrankung und Kultur zugelassene Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden. Allerdings ist zur Zeit kein Mittel gegen die Schrotschußkrankheit zugelassen!


Die Blattverkrüppellungen durch falschen Mehltau:
Beim Kirschlorbeer behandelt man dieses Schadbild am besten "mit der Schere".
Fotos: © DLR


eva.morgenstern@dlr.rlp.de     www.Gartenakademie.rlp.de