Allgemeine Ansprüche der Kräuter

Viele Küchenkräuter stammen aus südlichen Ländern, lieben einen sonnigen, windgeschützten Standort, am besten vor einer weißen Wand, die die Wärme speichert.

Dazu gehören z.B. Majoran, Portulak, Thymian, Rosmarin und Salbei. In der Regel bevorzugen diese Pflanzen durchlässige Böden.

Einige benötigen kalkhaltige Standorte. Dill, Thymian, Dost, Salbei und Raute zählen zu dieser Gruppe.

Für halbschattige Lagen sind einige wenige geeignet. Dazu zählen Petersilie, Liebstöckel und Sauerampfer. Kresse verträgt sogar Schatten.
Frostempfindlich sind Lorbeer und Rosmarin. Sie müssen daher in einem frostfreien Raum überwintert werden.

Diese Form der Einteilung ist die Grundlage für die Anlage eines Kräuterbeetes bzw. entscheidet mit über die Eignung für mobile Kräutergärten.

Die Düngung beschränkt sich in der Regel auf das gelegentliche Einbringen von Kompost. Überdüngte Kräuter haben zwar mehr Blattmasse, sind dafür aber weniger aromatisch. Auch beim Gießen sollte man gezielt vorgehen. Kräuter, die aus der Fels- und Grassteppe stammen sind am aromatischsten, wenn sie einen kargen und sonnigen Standort haben. Auch bei allen anderen sollte man allzu hohe Wassergaben meiden, da sie die Pflanzeninhaltsstoffe “verwässern”.

Pflanzenschutz ist bei den Kräutern kaum erforderlich. “Stimmt” der Standort, gedeihen sie ohne Probleme. Sollten doch einmal Rost- oder Mehltaubefall auftreten, hilft ein kräftiger Rückschnitt.


Anbaumöglichkeiten
  • Das Kräuterbeet

ist die einfachste und sicher verbreitetste Art, seine eigenen Kräuter an zu bauen. Der Nachteil des Kräuterbeetes liegt darin, dass es einen “Einheitsstandort” für Kräuter mit unterschiedlichen Ansprüchen bietet. So werden die Kräuter besonders üppig, die optimal versorgt werden, während andere kümmern.

  • Die Kräuterspirale

ist eine Möglichkeit Kräuter dekorativ in die Gartengestaltung mit ein zu beziehen bzw. sie auf engstem Raum anzupflanzen. Diese Form des Kräutergartens findet selbst im kleinsten Garten ein Plätzchen, sei es neben der Terrasse oder im Vorgarten. Aus Abbruch- oder Natursteinen wird eine spiralförmige Trockenmauer errichtet. Die Zwischenräume von Trockenmauer zu Trockenmauer werden mit Bauschutt gefüllt, der nur mit wenig Gartenerde vermischt bzw. abgedeckt wird. So entsteht auf kleinster Fläche optimale Anbauvoraussetzungen für die unterschiedlichsten Kräuter: Vollsonnige Lagen mit magerstem, durchlässigem Boden auf der Spitze und halbschattige Lagen mit gutem Gartenboden am Mauerfuß.(Bauanleitung hier )

  • Kräuter im Staudenbeet und Themengarten

sind weitere Möglichkeiten. Als Teil eines Steingartens eignen sich alle Kräuter, die auch auf der Spitze der Kräuterspirale ihren Platz hätten: Thymian, Oregano, Rosmarin, Bergbohnenkraut. Der sehr dominante Liebstöckel mit seiner stattlichen Höhe von 1,5 m bildet unter Umständen für den Gartenteich einen schönen Hintergrund, zumal er auch feuchte Böden liebt. Hier wäre auch ein geeigneter Platz für den Sauerampfer. Eine nahezu klassische Kombination stellen Lavendel und Rosen dar. Der blau blühende Borretsch ist sehr apart in einer gemischten Staudenrabatte
.
Aber auch in Gärten, die unter einem speziellen Motto stehen, können Kräuter ihren Platz finden.

Neben Bauern- und Klostergärten, in denen sie ohnehin fester Bestandteil sind, bietet z. B. auch der “Duftgarten” ein weites Feld.


Die KräuterspiraleWaldmeister als Bodendecker in
einem schattigen Staudenbeet
© DLR
© DLR

  • Mobile Kräutergärten

sind vor allem dann interessant, wenn kein Garten vorhanden ist bzw. das Kräuterbeet nur fern der Küche angelegt werden kann. Am Hauseingang, auf der Terrasse oder dem Balkon findet sich immer eine Möglichkeit, in einem Balkonkasten, einem Kübel oder einem Blumentopf Kräuter zu kultivieren. Besonders dekorativ sind sogenannte Kräuter- oder Erdbeertöpfe aber auch jeder “einfache” Blumentopf eignet sich dafür. Da diese Gefäße relativ klein sind und folglich die darin enthaltene Erde wenig Feuchtigkeit speichern kann, muss man hier entweder bevorzugt die trockenheitsliebenden Steingartenkräuter einpflanzen oder eine gleichmäßige Bewässerung sicherstellen. Basilikum und Petersilie sollten schon in ein Gefäß mit mehr Erde gepflanzt, regelmäßig gegossen und nicht gerade an der Südseite aufgestellt werden.

  • Zimmerkräutergärten

sind die ganzjährige Alternative für Haushalte, die weder Garten noch Balkon ihr eigen nennen. Viele nutzen diese Möglichkeit aber auch, um sich im Winter mit frischen Kräutern zu versorgen.

Helle Fensterfronten und Wintergärten sind ideal dafür, warme Wohnräume sind weniger geeignet. Schnell wachsende Kräuterarten wie Kresse, Senf, Rucola, Dill, Kerbel und Portulak können in Folgesätzen ausgesät werden. Über Winter lässt sich auch Schnittlauch sehr gut auf der Fensterbank antreiben. Dazu kann man den Schnittlauch im Garten abstechen und eintopfen. Damit er aber das Signal “Frühjahr” erhält, muss er erst durch frieren. Dazu stellt man den Topf am besten über Nacht ins Gefriergerät. Anschließend an einem warmen Ort aufgestellt fängt er an zu treiben und man kann nach Bedarf ernten.

=> Verwendung in der Küche


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