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©Dr. Köhler
Der Gemüsegarten im Juni
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Tipp des Monats
Der Gemüsegarten im Juni. Im Gemüsegarten folgen im Verlauf des Gartenjahres Aussaat, Umpflanzen und Ernte kontinuierlich aufeinander. Im Juni können schon Erdbeeren geerntet werden, während sich die Erntesaison von Spargel und Rhabarber um Johanni (24.6) herum dem Ende zu neigt, sie lassen wir danach wachsen und blühen. Salate und zarte Erbsen bereichern schon die Küche. Eine dünne Schicht aus Grasschnitt eignet sich vorzüglich als Mulch für hungrige und durstige Gemüsepflanzen wie Zucchini oder Bohnen, er hält die Feuchtigkeit im Boden und liefert schnell verfügbaren Stickstoff. Bitte nicht zu dick auftragen, sonst kann es zu Fäulnis kommen! Bei größeren Tomatenpflanzen können wir beginnen, die Seitentriebe heraus zu knipsen, damit sich ein durchgehender Trieb bildet, der die Früchte gut tragen kann. Alle zarten, drinnen vorgezogenen Gemüsejungpflanzen, wie Auberginen, Tomaten, Gurken, müssen spätestens jetzt ins Freie! Vorgezogene Zuckermaispflanzen können nun ins Freiland gesetzt werden, stehen sie beisammen, wird ihre Bestäubung erleichtert. In seinen südamerikanischen Herkunftsländern wird Mais traditionell in Mischkultur mit Bohnen und Kürbis angebaut. Die Wurzelknöllchen der Bohnen liefern Stickstoff für die hungrigen Nachbarn Mais und Kürbis, und die rankenden Pflanzen können im Gegenzug die aufrechte Maispflanze als Kletterhilfe nutzen- so profitieren alle voneinander! Es gibt einige Gemüsearten, die im Moment noch direkt ins Freiland ausgesät werden können und dort mit einem guten Start über den Sommer bis in den Herbst hinein eine reiche Ernte liefern. Pak Choi ist ein vielseitiges und schmackhaftes Blattgemüse, das sich gut in Salaten oder Pfannengerichten verwenden lässt. Die jungen Blätter können als Pflücksalat abgezupft werden, der Kopf, der sich im Herbst bildet, kann als Ganzes geerntet und wie z.B. Mangold zubereitet werden. Die kleinen Jungpflanzen sollten wir Anfangs vor Schnecken schützen, danach wachsen sie schnell heran und lassen sich nach wenigen Wochen beernten. Pak Choi lässt sich sehr einfach anbauen, doch bei großer Hitze neigt er zum schossen, besser man pflanzt ihn im Halbschatten und versorgt ihn mit reichlich Wasser. Kälte macht ihm und seinem engen Verwandten Tatsoi dagegen nichts aus, diese späten Aussaaten können im Herbst geerntet werden, mit ein wenig Schutz sogar noch im Winter. Auch Kopfkohl für den Winter kann jetzt noch ausgesät werden. Kürbis bildet nicht nur riesige Früchte, die Pflanze selbst wächst und rankt gerne großflächig und benötigt viel Platz. Auch für ihre Wurzeln mögen sie ein großes, gut vorbereitetes Pflanzloch, mit viel Wasser und Futter (Dünger!). Deshalb werden sie am besten ins Freiland oder in einen sehr großen Kübel gepflanzt. Bei den großen gelben Blüten gibt es männliche und weibliche Blüten. Die Männchen halten nicht lange und bilden keine Früchte aus, daher sollten sie direkt nach dem Verblühen herausgeschnitten werden, auch um das Risiko von Botrytis (Grauschimmel) zu reduzieren. Kürbispflanzen lieben eine regelmäßige Wasserversorgung. Empfinden sie Stress durch Trockenheit, bilden sie noch mehr männliche Blüten. Doch nur aus den weiblichen Blüten entstehen Früchte, und diese benötigen reichlich Wasser, um zu voller Größe heran zu reifen. Scheint zur Reifezeit die Sonne nicht mehr so viel (bei uns kaum zu erwarten) können die Blätter, die die Früchte beschatten, entfernt werden, und ebenso alle, die mit Echtem Mehltau befallen sind. Dass dieser zunimmt, ist ganz normal, bis zur Erntezeit sind die meisten Blätter von selbst abgestorben, doch können wir es etwas herauszögern. Frühlingszwiebeln heißen zwar so, können aber fortlaufend gesät und bis in den Herbst hinein geerntet werden. Sie sind leicht anzubauen und ergeben auch bei wenig Platz eine reiche Ernte. Die meisten Sorten müssen jung geerntet werden, sonst bilden sie dicke Zwiebeln im Boden - auch nicht schlimm! Alle, die wir nicht gleich verbrauchen, können als Vorrat im Boden bleiben. Brokkoli kann jetzt noch ausgesät werden und wächst mit ein wenig Schneckenschutz rasch heran. Nachdem der Hauptblütenstand geerntet ist, bilden sich kleinere Seitensprosse, die fortlaufend abgeerntet werden können, so ergibt sich eine kontinuierliche Ernte bis in den Herbst. Salat kommt am besten frisch aus dem Garten direkt auf den Tisch. Daher sät und pflanzt man den Salat in kleinen Mengen jeweils zeitversetzt, so dass ständig erntereifer Salat vorhanden ist. So kann er als idealer Lückenfüller zwischen andere Gemüsearten mit längerer Kulturdauer (z.B.: Bohnen, Erdbeeren, Kohl, Kohlrabi, Tomaten, Zwiebeln) gepflanzt werden. Benötigen diese die gesamte Beetfläche, ist der Salat wieder abgeerntet. Schnittsalate und Feldsalate sind die klassischen Salate zur Direktausaat. Auch Zuckerhut und Radiccio werden wegen ihrer Pfahlwurzeln gern direkt an Ort und Stelle ausgesät. Benötigt man viel Salat und hat auch genügend Platz für die eigene Pflanzenanzucht, sorgt ständige Nachsaat für Jungpflanzen in verschiedenen Stadien, zu dicht stehende und überzählige Pflanzen können als Pflücksalat gleich gegessen, eine Lücke im Gemüsebeet sofort durch Pflanzen aus dem Anzuchtbeet geschlossen werden. Der kleine Haushalt benötigt oft keine großen Salatmengen. Diese wenigen Pflanzen kann man leicht zukaufen, z.B. in Gärtnereien, auf dem Wochenmarkt oder Gemüseanzuchtbetrieb. Inzwischen gibt es zahlreiche blattlausresistente Salatsorten. Durch Einkreuzen von Wildsorten enthalten sie Bitterstoffe, die den Blattläusen nicht schmecken, Menschen allerdings schon! Auch das Problem Falscher Mehltau (nicht zu verwechseln mit echtem Mehltau!) an Feldsalat kann man durch die Verwendung von resistenten Sorten umgehen. Auf diesen Vorteil, den viele Erwerbsanbauer nutzen, sollten auch Hobbygärtner nicht verzichten!
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