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©Dr. Köhler
Ziergarten im Juni
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Tipp des Monats
Ziergarten im Juni. Im Juni steht der Ziergarten noch in voller Pracht, aber es legt sich schon eine gewisse Ruhe über den stürmischen Austrieb, einige Akteure aus dem Staudengarten verabschieden sich und machen Platz für die Hochsommerblüher. Viele Ziersträucher und –bäume haben ihre erste Blüte schon abgeschlossen und beginnen ganz langsam mit der Fruchtbildung. Doch die Rosen sind seit Ende Mai in vollster Pracht, und mit Ihnen einige hübsche Begleiter, die Ihnen in nichts nachstehen. So lassen sich zu Rosen beispielsweise zu Ceanothus (Säckelblume) und Zwergflieder wunderbar kombinieren, ebenso wie kleine Maiblumensträucher (Deutzia) und Sommerspiere (Spirea (bumalda). Immer wieder wird Lavendel als der ideale Rosenbegleiter angepriesen, doch in der Praxis erweist sich diese Kombination oft als schwierig. Rosen bevorzugen nährstoffreiche, humose, gerne auch lehmige Böden und freuen sich über reichliche Bewässerung. Lavendel ist in seiner provencalischen Heimat am schönsten, auf kargen, schottrigem Boden, mit wenig Nährstoffen und Wasser. Auch er freut sich über Wassergaben und Dünger, wird jedoch dann schnell viel zu groß und durch die starke Verholzung unansehnlich. Auch von der Legende, dass Lavendel die Blattläuse an den Rosen vertreiben soll, haben die meisten Blattläuse noch nie etwas gehört! Die Rosenbegleiter aus dem Staudensortiment sollten ähnliche Ansprüche und passende Größen und Farben haben. Runde Blüten passen gut zu Rosen, aber aufrechte Blütenrispen bilden einen schönen Kontrast. Achillea millefolium Sorten, z.B. ‘Paprika‘ oder ‚Credo‘Garten-Schafgarbe Campanula hybriden, z.B. ‘Sarastro‘, ‘Kent Belle‘Großblumige Glockenblumen Campanula glomerataKnäuel-Glockenblume Camapnula poschaskyanaPolster-Glockenblume Coreopsis verticillata Sorten z.B. ‘Moonbeam‘, ‘Zagreb‘Mädchenauge Echinacea purpurea Sorten z.B. ‘Magnus‘Schein-Sonnenhut Geranium Arten und Sorten, z.B. G. magnificum, Ge. Hybr. ‘Orion‘, ‘Nimbus‘ Storchschnabel Nepeta ‘Walkers Low‘Katzenminze Salvia nemorosa Sorten z.B ‘Caradonna‘Steppensalbei Scabiosa columbariaTauben-Skabiose Veronica longifoliaEhrenpreis Calamagrostis brachytrichaDiamantgras Pennisetum HamelnLampenputzergras Viele remontierende und früh blühende Stauden haben zum Monatsende hin ihren Zenit bereits überschritten und profitieren von einem kräftigen Rückschnitt. (Zusammen mit den Rosen nach Beendigung des ersten Blütenflors. Dazu gehören Katzenminze, Salbei, Frauenmantel, Rittersporn und Spornblume. Diese können beherzt bis zu einer Handbreit über dem Boden abgeschnitten werden, auch das Laub treibt viel schöner neu aus, und nach wenigen Wochen beginnt der zweite Blütenflor. Das Thema Stäben, Binden und Stützen rückt nun bei vielen hohen Stauden in den Blickpunkt. Einige Prachtstauden z.B Pfingstrosen, (wie auch einige Rosen und Hortensien) haben durch Züchtung so große und schwere Blütenköpfe, dass sie bei Regen durch das eigene Gewicht abknicken. Hier empfiehlt sich eine Stütze, entweder durch gekaufte Staudenhalter aus Metall oder durch unauffällig platzierte Zweige und Äste, die natürlich wirkende Unterstützung geben können .Andere Stauden stammen von einem sehr trockenen und kargen Naturstandort. Im gut versorgten Gartenboden werden sie sehr hoch und üppig und neigen zum Umfallen. Hier kann man durch Pinzieren (Schnitt der oberen Triebe) Abhilfe schaffen. Vorsicht beim Zusammenbinden von hohen Staudenhorsten! Das Material sollte nicht zu sehen sein und die Pflanze nicht wie einen Reisigbesen zusammenschnüren. Durch geschickte Planung und Partnerwahl kann man einiges ausgleichen. So können sich z.B hohe Astern an standfeste Gräser anlehnen, oder ein hohes Eupatorium (Wasserdost) eine natürliche Stütze für kippende Veronica oder Helenium sein. Also Vorsicht mit zu üppigen Düngergaben - viel hilft ja bekanntlich nicht unbedingt viel! Die prächtigen Beetstauden wie Rittersporn und Phlox benötigen etwas mehr Dünger, die meisten Stauden sind eher genügsam und mit einer Düngergabe im Frühjahr zufrieden. Zum Ende des Monats gibt es bei den meisten Gehölzen noch einen kräftigen Austrieb, den sog. „Johannistrieb“. Bis dahin benötigen sie Dünger. Danach kommt die Phase der Fruchtreife und des Triebabschlusses, der Aushärtung, bereits als Vorbereitung für Herbst und Winter. Ab jetzt sollten nur noch akute Mangelerscheinungen mit einem schnell wirkenden Dünger (flüssig) behandelt werden, für langsam wirkende organische Dünger ist es bereits zu spät. Der Juni ist der Hauptmonat für die Aussaat der sogenannte Zweijahresblumen Diese Zweijährigen können wie kurzlebige Stauden behandelt werden. Ihnen gemeinsam ist, dass sie im ersten Jahr nur eine Blattrosette ohne Blüte ausbilden. Im zweiten Lebensjahr blühen sie dann, meist säen sie sich danach selbst im Garten aus und bleiben so erhalten. Besonders reizvolle Gartenbilder entstehen, wenn sie an unvermuteten Orten auftauchen und so für Lebendigkeit sorgen. Manche von ihnen überbrücken die Blütenlücke zwischen den letzten Zwiebelblumen und den Frühsommerstauden. Dazu gehören die Stiefmütterchen, das Tausendschön (Bellis), das Vergißmeinnicht, die Bartnelke, der Islandmohn oder auch manche Arten des Goldlacks, der wunderbar duftet. Andere sind typische Hoch-und Spätsommerblüher, wie die Stockrosen. Sie erreichen bis zu zwei Meter Höhe und wirken besonders schön vor Zäunen und Mauern. Eine beeindruckende Erscheinung ist der Muskatellersalbei, vor allem wenn er von der Schwarzen Holzbiene besucht wird. Das imposante Insekt schillert blauschwarz und ist etwa so groß wie eine Hummelkönigin. Diese sanften Riesen lieben die Blüten des Salbeis und lassen sich dort gut beobachten. Die Samen der Zweijahresblumen sät man in Schalen aus, die mit einer ungedüngten Blumenerde (Aussaaterde) gefüllt werden. Nach der Aussaat überdeckt man den Samen mit Erde und überbraust die Schalen mit einem feinen Wasserstrahl. Eine Abdeckung mit Zeitungspapier oder Vlies hält die Erde feucht und die Samen keimen schneller. Nach der erfolgten Keimung nimmt man die Abdeckung ab und nach einigen Tagen pikiert man die Sämlinge in kleine Einzeltöpfe. Sind diese durchwurzelt, können sie an ihren endgültigen Standort ausgepflanzt werden. Einmal im Garten etabliert, sollte die Selbstaussaat gefördert werden. Dazu lässt man einige verblühte Triebe stehen. Das sieht nicht nur reizvoll aus, viele Samen werden gerne von Vögeln gefressen und hohle Stengel wie von der Königskerze bieten Überwinterungsmöglichkeiten für verschiedene Wildbienen. Ein Teil der Pflanzen kann nach der Blüte zurückgeschnitten werden, um ihre Lebensdauer zu verlängern. Übersicht Zweijahresblumen (und einjährige) zur Sommeraussaat Botanischer NameDeutscher NameFarbeHöhe in cmBlütezeitAussaat Verbascum densiflorumGroßblütige KönigskerzeGelb2007-95-8 Digitalis purpureaFingerhutPurpur100-2006-95-7 Echium vulgareNatternkopfBlau20-1006-103 Alcea roseaStockroseRosa2006-99 Bellis perennisGänseblünchenWeiß10-153-117 Campanula mediumMarienglockenblumeBlau40-757-86 Cheirantus cheiriGoldlackGelb60-805-65 Dianthus barbatusBartnelkeRosa30-506-95 Erysimum x alloniiGoldlackOrange30-405-67 Myosotis sylvaticaVergissmeinnichtBlau255-76-7 Oenothera biennisNachtkerzegelb80-1006-97-9 Hesperis matronalisNachtvioleViolett605-78 Lunaria annuaMondvioleLila30-805-87 Isatis tinctoriaFärberwaidgelb605-76-7 Salvia sclareaMuskateller-Salbeilila80-1006-87-8 Papaver nudicauleIslandmohnrot50-606-77 Malva neglectaWegmalveRosa50-1006-93-9 Reseda luteaResedeGelb80-1006-94-5 Auch Pflanzungen von Stauden und Sträuchern aus dem Container sollten nun abgeschlossen werden. In den kommenden Hitzewochen sind die Pflanzen eher mit Überleben als mit Anwachsen beschäftigt, und neue Projekte verschiebt man besser auf den Herbst.
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