Deutschlandwetter im Februar 2015

Stand: 03/03/2015
Bei ausgeglichenen Temperaturen recht trocken und oft sonnig

Anfang Februar gelangte Deutschland zunehmend in den Einflussbereich von hohem Luftdruck, der das Wetter bis zum Ende des zweiten Monatsdrittels bestimmte. Das Temperaturniveau lag dabei deutlich niedriger als in den beiden
Vormonaten. Im Norden und Westen sowie in den Niederungen zeigte sich der Winter nur gelegentlich, während sich die höheren Lagen und Süddeutschland kalt mit viel Schnee sowie z. T. reichlich Sonnenschein präsentierten. In der letzten Dekade gestalteten atlantische Tiefausläufer das Wetter leicht wechselhaft. Insgesamt verlief der Februar bei deutlich zu wenig Niederschlag und leicht überdurchschnittlicher Sonnenscheinbilanz recht mild. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Im Süden gebietsweise winterlich kalt, sonst etwas milder

Im Februar lag die
Durchschnittstemperatur in Deutschland mit 0,6 Grad Celsius (°C) um lediglich 0,2 Grad über dem Soll der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung dagegen -0,4 Grad. Vor allem oberhalb von etwa 400 Metern verlief der Februar in Süddeutschland winterlich kalt. Im ersten Drittel des Monats sank die Temperatur dort über dem frisch gefallenen Schnee nachts stark ab. So zeigte das Thermometer am 4. in Merklingen auf der Schwäbischen Alb -20,4°C. Die Niederungen und der Norden Deutschlands lagen dagegen häufig in milderer Luft: Am 14. meldete Düsseldorf bei Sonnenschein nachmittags +12°C, während am Münchener Flughafen bei Nebel Dauerfrost herrschte. Am höchsten kletterte das Quecksilber am 20. in Mühlacker, nordöstlich von Pforzheim, sowie in Ohlsbach, südöstlich von Offenburg, mit jeweils 14,7°C.

Allgemein recht trocken - im Bergland viel Schnee

Mit 23 Litern pro Quadratmeter (l/m²) konnte der Februar sein
Niederschlagssoll von 49 l/m² nur zu 47 Prozent erfüllen. Doch zu Beginn des Monats präsentierten sich sämtliche Mittelgebirge und die Alpen als tief verschneite, herrliche Winterlandschaften. Dabei lagen beispielsweise am 3. auf dem Brocken im Harz 101 cm und in Reit im Winkl 90 cm Schnee. Von diesem taute in der Folgezeit auch nur wenig ab, so dass oberhalb von 600 m fast im ganzen Februar gute Wintersportbedingungen herrschten. Die Niederungen und der Nordwesten Deutschlands zeigten sich dagegen nur selten in Weiß. Der insgesamt meiste Niederschlag fiel im Schwarzwald mit bis zu 75 l/m². Dort entstand in Obersimonswald mit 36,3 l/m² am 23. auch die größte Tagessumme. Am trockensten blieb ein Streifen entlang der Grenze zu Polen mit örtlich weniger als 5 l/m².

Sonnenscheinbilanz leicht im Plus

Die
Sonnenscheindauer überstieg ihr Soll von 73 Stunden mit rund 85 Stunden um 17 Prozent. Am längsten zeigte sich die Sonne am Nordrand der Alpen und des Erzgebirges mit fast 130 Stunden, am wenigsten in Schleswig-Holstein mit teils nur 50 Stunden.


Das Wetter in den südlichen Bundesländern im Februar 2015
(In Klammern stehen jeweils die vieljährigen Mittelwerte der intern. Referenzperiode)

Hessen: Hessen verzeichnete durchschnittlich 0,7°C (0,5°C). Die Niederschlagsmenge kam mit etwa 26 l/m² nur auf die Hälfte des Solls (52 l/m²), die Sonnenscheindauer traf mit etwa 69 Stunden (69 Stunden) den Klimawert genau.

Rheinland-Pfalz: Die Temperatur blieb in Rheinland-Pfalz im Februar mit 1,0°C knapp unter dem Mittel (1,2°C). Trotzdem konnte sie in Worms am 20. auf 14,0°C steigen. Rheinland-Pfalz zählte mit etwa 38 l/m² (57 l/m²) zu den relativ niederschlagsreichen Bundesländern. Mit knapp 70 Stunden war es ein sonnenscheinarmes Bundesland, das Soll (73 Stunden) wurde nicht erreichen. Am 2. lagen in Pirmasens 16 cm Schnee.

Saarland: Das Saarland gehörte im Februar 2015 mit 0,9°C (1,6°C) zu den Bundesländern mit negativer Temperaturabweichung. Zudem war es mit rund 45 l/m² (72 l/m²) das niederschlagsreichste und mit etwa 62 Stunden (76 Stunden) das sonnenärmste Bundesland. Die Station Weiskirchen meldete am 2. eine Schneehöhe von 26 cm.

Baden-Württemberg: Hier war es diesmal mit -0,7°C (0,5°C) am zweitkältesten, mit der größten negativen Temperaturabweichung. Das Quecksilber sank in Merklingen auf der Alb am 3. auf -20,1 und am 4. sogar auf -20,4°C. Am 20. kletterte es in Ohlsbach dagegen auf 14,7°C und in Mühlacker nach einem Minimum von -6°C ebenfalls auf 14,7°C. Obwohl Baden-Württemberg mit rund 30 l/m² (68 l/m²) insgesamt deutlich zu trocken blieb, war der Schwarzwald mit bis zu 75 l/m² das niederschlagsreichste Gebiet Deutschlands. Dort fiel am 23. In Obersimonswald mit 36,3 l/m² auch die größte Tagesmenge. Am 3. lagen in Freudenstadt 64 cm und in Ulm 22 cm Schnee. Beim Sonnenschein kam Baden-Württemberg auf etwa 83 Stunden (76 Stunden).

Bayern: Bayern war mit -1,3°C (-0,6°C) das kälteste Bundesland. In Oberstdorf ging die Temperatur in der Nacht zum 4. auf -17,1°C zurück. Der Niederschlag erreichte in Bayern im Schnitt mit etwa 18 l/m² nur 31 Prozent des Solls (58 l/m²), der Sonnenschein lag bei rund 80 Stunden (78 Stunden). Das Alpenvorland mit örtlich mehr als 120 Stunden Sonne zählte zu den von der Sonne bevorzugten Gebieten Deutschlands. Anders der Spessart mit tlw. nur 55 Stunden. Sämtliche Wintersportgebiete, die anfangs unter akutem Schneemangel gelitten hatten, verzeichneten nun gute oder sogar hervorragende Bedingungen. So meldete am 3. Reit im Winkl im Ort 90 cm Schnee.



Alle in dieser Pressemitteilung genannten Monatswerte sind vorläufige Werte. Die für die letzten drei Tage des Monats verwendeten Daten basieren auf Prognosen. Bis Redaktionsschluss standen nicht alle Messungen des Stationsnetzes des DWD zur Verfügung.



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