Obstgarten im Mai

Dieses Jahr zeigt sich der Mai von seiner sommerlichen Seite. Doch neben schönem Frühlingswetter und der wärmenden Sonne hat der Mai oft noch andere Launen auf Lager, denn „Pankrazi (12.5.), Servazi (13.5.) und Bonifazi (14.5.) sind drei frostige Bazi, und am Schluß fehlt nie die kalte Sophie (15.5.).“ Hier kann es noch einmal richtig ungemütlich kalt werden, so dass man in den kälteren Lagen noch vorsichtig sein sollte. Das war bisher nicht der Fall, doch kann es immer noch zu Kälteeinbrüchen kommen.

Arbeiten im Obstgarten
  • Bei Erdbeeren in späten Lagen kann nach der Blüte noch Stroh zwischen den Reihen eingelegt werden, um ein Verschmutzen der Früchte und einen Befall mit bodenbürtigen Pilzen zu verhindern.
  • Zwetschen: bei sehr starkem Fruchtansatz überzählige Früchte mit der Hand ausdünnen. Als Faustzahl sollten max. 25 Früchte pro lfm Fruchtholz verbleiben.
  • Neupflanzungen: Insbesondere spät im Frühjahr gepflanzte Gehölze regelmäßig wässern, schlecht austreibende Pflanzen bei Bedarf zurückschneiden.
  • Formierung von Jungbäumen: ungünstig oder steilstehende Triebe im Kopfbereich entweder pinzieren (Triebspitze zwischen Daumen und Zeigefinger abdrehen) oder komplett entfernen.
  • Jetzt ist noch Pflanzzeit für getopfte Brombeeren/Himbeeren/Heidelbeeren/ Taybeeren (Kreuzung aus Himbeere x Brombeere). Beerenobstarten sind dankbar für eine reichliche Komposteinarbeitung vor der Pflanzung. Bei trockenem Wetter ausreichend gießen.
  • Frostempfindliche Arten wie Tafeltrauben oder Kiwi in späten Lagen nach den Eisheiligen pflanzen. Lässt man sie an einem Wandspalier wachsen, hat man gleichzeitig eine schöne Fassadenbegrünung.
Vorbeugende Pflanzenschutzmaßnahmen:
Nach der Blüte lohnt es sich, bei den Obstgehölzen ruhig einmal genauer hinzuschauen. Denn je nach Jahr und Witterungsverlauf treten Krankheiten und Schädlinge auf, die man bei rechtzeitigem entdecken recht gut im Zaum halten kann:
  • Kernobst Apfel, Birne, Quitte: ab jetzt sollte man verstärkt auf Feuerbrandbefall achten (spazierförmige Krümmung der Triebspitzen, evtl. bernsteinfarbene und stecknadelkopfgroße Schleimtropfen). Die Wirtspflanzen im näheren Umfeld wie Zwergmispel (Cotoneaster), Feuerdorn (Pyracantha), Weißdorn (Crataegus) und Vogelbeere (Sorbus) beobachtet man gleich mit. Bei Befall schneidet man beim Kernobst früh ins gesunde Holz zurück, befallene Zierpflanzen rodet man komplett und entsorgt sie über den Hausmüll.
  • Monilia bei Steinobst: Infizierte Blüten und Triebspitzen bei Aprikosen, Pfirsichen und insbesondere Sauerkirschen möglichst frühzeitig herausschneiden. Dadurch kann der Infektionsdruck deutlich reduziert werden und man kann die Kulturen ohne eine Fungizidbehandlung erhalten.
  • Mehltaubefallene Stachelbeertriebspitzen entfernt man durch Rückschnitt ins gesunde Holz.
  • Beim Auftreten von Nacktschnecken in Erdbeeren sammelt man diese am einfachsten regelmäßig ab.
  • Aufhängen von Pheromonfallen zur Erfassung des Apfelwicklerbefalls. Hiermit kann der optimale Behandlungstermin mit für den Garten zugelassenen Präparaten ermittelt werden. Beachten Sie: Pheromonfallen eignen sich nicht für die Bekämpfung!

Pflanzung Tafeltrauben
Tafeltrauben gedeihen gut im Garten an warmen, windgeschützten Plätzen. Genauso so gut können sie an die Süd- oder Südwestseite des Hauses gepflanzt werden. Mit Hilfe von speziellen Rankhilfen und Spalieren kann man einem Haus ein so wunderbares grünes Kleid verpassen. Je nach Region benutzt man angepasste Materialien aus Holz, Drahtseil oder Draht (Gute Informationen über Spaliere: www.fassadengruen.de). Die Ansprüche an den Boden sind gering, zum besseren Anwachsen kann die Pflanzerde mit Kompost im Verhältnis 2 : 1 vermischt werden, gegebenenfalls können auch 20 g eines Depotdüngers zugegeben werden. Gepflanzt wird traditionell erst, nachdem die Frostgefahr gebannt ist, also Mitte Mai. Bei früheren Terminen schützt man die Veredlungsstelle durch abdecken mit Boden vor Frost. Beim Pflanzen an die Hauswand sollte man etwa 15 cm Abstand halten und die Rebe mit der Veredlungsstelle leicht schräg zur Wand setzen. Grundsätzlich pflanzt man Reben so tief, dass die Veredlungsstelle gerade mal 3-5 cm über dem Boden herausschaut. Wichtig: den kräftigsten Trieb direkt mehrfach am Pflanzstab oder Spalier anbinden, damit er nicht abbricht, die übrigen werden im Juni ausgebrochen.
Sorten
Der Handel bietet Tafeltrauben für den Garten meistens mit Wurzelballen im Topf an, in den Rebschulen werden sie aber auch wurzelnackt gehandelt. Darauf sollten Sie achten:
  • nur robuste, wenig anfällige oder pilzwiderstandsfähige Sorten!
  • Nur lockerbeerige Tafeltraubensorten pflanzen und keine Weintrauben
  • Die Pflanzen müssen zum Schutz vor der Reblaus zwingend auf resistente Amerikanerreben veredelt sein. Besonders in Weinbaugebieten sollten deshalb keine Experimente mit eigenvermehrten Pflanzen erfolgen.
  • Hell: Birstaler Muscat, Palatina u. a.
  • Blau: Muscat Bleu u. a.

Lust auf Exotisches?
Wer Lust auf etwas Neues hat, sollte die Andenbeere, auch Kapstachelbeere genannt (Physalis peruviana), ausprobieren. Dieses Nachtschattengewächs und bildet große Büsche, die an warmen Standorten reichlich wohlschmeckende gelbe Früchte in papierähnlichen Hüllen hervorbringen. Jungpflanzen können durch Aussaat herangezogen und nach den Eisheiligen in den Garten gepflanzt werden. Die Pflanzen erreichen eine Höhe von 1 m und benötigen eine Unterstützung ( Tomate). Geerntet wird im September, wenn sich die Früchte gelb-orange färben. Im Handel werden aber auch zunehmende mehr Jungpflanzen angeboten.


Früchte der Kapstachelbeere (Physalis peruviana)
Eine Strohabdeckung zwischen den Reihen sorgt für gesunde und saubere Früchte
Neben schönem Frühlingswetter und der wärmenden Sonne hat der Mai oft noch andere Launen auf Lager, denn „Pankrazi (12.5.), Servazi (13.5.) und Bonifazi (14.5.) sind drei frostige Bazi, und am Schluß fehlt nie die kalte Sophie (15.5.).“ Hier kann es noch einmal richtig ungemütlich kalt werden, so dass man in den kälteren Lagen noch vorsichtig sein sollte.

Arbeiten im Obstgarten
  • Bei Erdbeeren in späten Lagen kann nach der Blüte noch Stroh zwischen den Reihen eingelegt werden, um ein Verschmutzen der Früchte und einen Befall mit bodenbürtigen Pilzen zu verhindern.
  • Zwetschen: bei sehr starkem Fruchtansatz überzählige Früchte mit der Hand ausdünnen. Als Faustzahl sollten max. 25 Früchte pro lfm Fruchtholz verbleiben.
  • Neupflanzungen: Insbesondere spät im Frühjahr gepflanzte Gehölze regelmäßig wässern, schlecht austreibende Pflanzen bei Bedarf zurückschneiden.
  • Formierung von Jungbäumen: ungünstig oder steilstehende Triebe im Kopfbereich entweder pinzieren (Triebspitze zwischen Daumen und Zeigefinger abdrehen) oder komplett entfernen.
  • Jetzt ist noch Pflanzzeit für getopfte Brombeeren/Himbeeren/Heidelbeeren/ Taybeeren (Kreuzung aus Himbeere x Brombeere). Beerenobstarten sind dankbar für eine reichliche Komposteinarbeitung vor der Pflanzung. Bei trockenem Wetter ausreichend gießen.
  • Frostempfindliche Arten wie Tafeltrauben oder Kiwi in späten Lagen nach den Eisheiligen pflanzen. Lässt man sie an einem Wandspalier wachsen, hat man gleichzeitig eine schöne Fassadenbegrünung.
Vorbeugende Pflanzenschutzmaßnahmen:
Nach der Blüte lohnt es sich, bei den Obstgehölzen ruhig einmal genauer hinzuschauen. Denn je nach Jahr und Witterungsverlauf treten Krankheiten und Schädlinge auf, die man bei rechtzeitigem entdecken recht gut im Zaum halten kann:
  • Kernobst Apfel, Birne, Quitte: ab jetzt sollte man verstärkt auf Feuerbrandbefall achten (spazierförmige Krümmung der Triebspitzen, evtl. bernsteinfarbene und stecknadelkopfgroße Schleimtropfen). Die Wirtspflanzen im näheren Umfeld wie Zwergmispel (Cotoneaster), Feuerdorn (Pyracantha), Weißdorn (Crataegus) und Vogelbeere (Sorbus) beobachtet man gleich mit. Bei Befall schneidet man beim Kernobst früh ins gesunde Holz zurück, befallene Zierpflanzen rodet man komplett und entsorgt sie über den Hausmüll.
  • Monilia bei Steinobst: Infizierte Blüten und Triebspitzen bei Aprikosen, Pfirsichen und insbesondere Sauerkirschen möglichst frühzeitig herausschneiden. Dadurch kann der Infektionsdruck deutlich reduziert werden und man kann die Kulturen ohne eine Fungizidbehandlung erhalten.
  • Mehltaubefallene Stachelbeertriebspitzen entfernt man durch Rückschnitt ins gesunde Holz.
  • Beim Auftreten von Nacktschnecken in Erdbeeren sammelt man diese am einfachsten regelmäßig ab. Darüber hinaus stehen im Handel verschiedene Schneckenkorn-Präparate zur Verfügung (Packungsbeilage + Dosierung beachten).
  • Aufhängen von Pheromonfallen zur Erfassung des Apfelwicklerbefalls. Hiermit kann der optimale Behandlungstermin mit für den Garten zugelassenen Präparaten ermittelt werden. Beachten Sie: Pheromonfallen eignen sich nicht für die Bekämpfung!

Pflanzung Tafeltrauben
Tafeltrauben gedeihen gut im Garten an warmen, windgeschützten Plätzen. Genauso so gut können sie an die Süd- oder Südwestseite des Hauses gepflanzt werden. Mit Hilfe von speziellen Rankhilfen und Spalieren kann man einem Haus ein so wunderbares grünes Kleid verpassen. Je nach Region benutzt man angepasste Materialien aus Holz, Drahtseil oder Draht (Gute Informationen über Spaliere: www.fassadengruen.de). Die Ansprüche an den Boden sind gering, zum besseren Anwachsen kann die Pflanzerde mit Kompost im Verhältnis 2 : 1 vermischt werden, gegebenenfalls können auch 20 g eines Depotdüngers zugegeben werden. Gepflanzt wird traditionell erst, nachdem die Frostgefahr gebannt ist, also Mitte Mai. Bei früheren Terminen schützt man die Veredlungsstelle durch abdecken mit Boden vor Frost. Beim Pflanzen an die Hauswand sollte man etwa 15 cm Abstand halten und die Rebe mit der Veredlungsstelle leicht schräg zur Wand setzen. Grundsätzlich pflanzt man Reben so tief, dass die Veredlungsstelle gerade mal 3-5 cm über dem Boden herausschaut. Wichtig: den kräftigsten Trieb direkt mehrfach am Pflanzstab oder Spalier anbinden, damit er nicht abbricht, die übrigen werden im Juni ausgebrochen.
Sorten
Der Handel bietet Tafeltrauben für den Garten meistens mit Wurzelballen im Topf an, in den Rebschulen werden sie aber auch wurzelnackt gehandelt. Darauf sollten Sie achten:
  • nur robuste, wenig anfällige oder pilzwiderstandsfähige Sorten!
  • Nur lockerbeerige Tafeltraubensorten pflanzen und keine Weintrauben
  • Die Pflanzen müssen zum Schutz vor der Reblaus zwingend auf resistente Amerikanerreben veredelt sein. Besonders in Weinbaugebieten sollten deshalb keine Experimente mit eigenvermehrten Pflanzen erfolgen.
  • Hell: Birstaler Muscat, Palatina u. a.
  • Blau: Muscat Bleu u. a.

Lust auf Exotisches?
Wer Lust auf etwas Neues hat, sollte die Andenbeere, auch Kapstachelbeere genannt (Physalis peruviana), ausprobieren. Dieses Nachtschattengewächs und bildet große Büsche, die an warmen Standorten reichlich wohlschmeckende gelbe Früchte in papierähnlichen Hüllen hervorbringen. Jungpflanzen können durch Aussaat herangezogen und nach den Eisheiligen in den Garten gepflanzt werden. Die Pflanzen erreichen eine Höhe von 1 m und benötigen eine Unterstützung ( Tomate). Geerntet wird im September, wenn sich die Früchte gelb-orange färben. Im Handel werden aber auch zunehmende mehr Jungpflanzen angeboten.


Früchte der Kapstachelbeere (Physalis peruviana)
Eine Strohabdeckung zwischen den Reihen sorgt für gesunde und saubere Früchte

"Unkraut"-Bekämpfung - aber richtig!

Die Pflanze am falschen Platz!
Eine wichtige Maßnahme im Frühjahr ist das Freihalten der Baumscheiben und Pflanzstreifen von Wildkraut (Unkraut), denn sie konkurrieren mit den Kulturpflanzen um Wasser und Nährstoffe. Hiermit sollte man früh genug anfangen, denn als Jungpflanze lassen sich viele Pflanzen noch mühelos entfernen. Am Besten geschieht dies durch hacken, herausziehen oder durch Abdeckung mit organischen Materialien (Stroh, Rinde). Möglich ist aber auch eine Abdeckung mit Schwarzfolie oder Bändchengewebe (ökologisch nicht empfehlenswert) bzw. Mulchscheiben aus organischem Material wie Pappe oder Holzfasern, denn darunter wird jedes Unkrautwachstum unterbunden. Achten Sie besonders darauf, die Pflanzen vor dem Blühen zu entfernen. Denn diese Wild- oder Beikräuter haben teilweise sagenhafte Reproduktionsraten: so kann eine Pflanze der kleinen Brennessel bis zu 1000 Samen erzeugen, eine Ackerkratzdistel bis zu 5000, eine geruchlose Kamille bis zu 200.000 und ein Rauhaariger Amaranth bis zu 1 Million Samen! Sind die Samen einmal im Garten, können sie oft über viele Jahre dort überleben. Am längsten halten es Vogelmiere und die gemeine Rispe mit über 60 Jahren aus! Deshalb gilt auch im Obstgarten die alte Gärtnerregel: „Lässt Du ein Jahr das Unkraut stehen, musst 7 Jahr du jäten gehen!“

Fugen können auch schön grün sein!
Eine Möglichkeit ist die Veränderung der Sichtweise: müssen die Fugen wirklich immer und zu jeder Zeit 100%-ig frei von Bewuchs sein? Man kann auch aus der Not eine Tugend machen und lässt die Fugen strategisch eingrünen! Hierzu eignen sich spezielle trockenheitsresistente und trittfeste Gräsermischungen. Eine ganz besondere Note für Pflaster mit breiter Fuge bieten trittfeste Kräuter wie der gewöhnliche Thymian, das Mastkraut oder der scharfe Mauerpfeffer.
Wem das zu viel des Grünen ist, der greift zu Fugenkratzer/-bürste oder thermischen Abflammgeräten. Ganz wichtig ist das regelmässige Kehren der gepflasterten Wege, denn je mehr Erde in der Fuge, desto besser die Bedingungen für den Bewuchs.

Die Brennessel – ein typische „Unkraut“
Die meisten Gartenliebhaber werden bei der Einordnung der gemeinen Brennessel (Urtica dioica) sicher mehrheitlich zu „Unkraut“ tendieren, dass schleunigst aus dem Garten muss! Bei intensiverer Betrachtung zeigt sich die Pflanze jedoch in einem völlig anderen Licht.
Schon Hildegard von Bingen (1098-1179) beschrieb sie als komplette Heilpflanze von der Wurzel- bis zur Triebspitze. Besonders jetzt im Frühjahr sind die jungen Blätter aufgrund ihres Mineralstoff- und Vitaminhaltes sehr beliebt als Spinat, Salatbeigabe oder erfrischende Tees. Übrigens, nicht der viel zitierte Spinat liefert viel Eisen, sondern die Brennessel! Darüber hinaus schätzen rund 50 Schmetterlingsarten wie der Admiral, das Tagpfauenauge oder der kleine Fuchs die Brennessel als besondere Futterpflanzen. Und was dann noch übrig bleibt, kann man ganz schnell in ein in ein stärkendes Elixier für den Gemüsegarten verwandeln: einfach 1 kg grüne Pflanzen auf 10 l Wasser geben, 1-2 Tage ziehen lassen Kaltwasserauszug) oder mehrere Tage vergären lassen, dann gießen oder verdünnt zur Stärkung und Insektenabwehr spritzen!
Und das alles kann man ganz kostenlos im eigenen Garten kultivieren! Vielleicht sollte man doch einmal so ein „Unkraut“ stehen lassen? Es muss ja nicht im Vorgarten sein, und natürlich begrenzt, damit sie sich nicht ausbreitet im Garten…

Das geht nicht: Herbizide auf versiegelten Flächen!
Warum sind Herbizide nur für Gartenbeete oder unbefestigte Gartenwege zugelassen und nicht für die Fugen gepflasterter Flächen? Hierfür gibt es einen wichtigen Grund: Denn die Wirkstoffe der Unkrautbekämpfungsmittel werden nur auf gewachsenem Boden abgebaut! Auf versiegelten Flächen wie gepflasterten Höfen, Gehwegen oder Garageneinfahrten funktioniert das nicht. Der Wirkstoff bleibt auf den Steinen liegen, und beim nächsten Regen wird er ohne Rückhalt in den Kläranlagen in die Oberflächengewässer gespült. Und dort gehört er überhaupt nicht hin und beeinträchtigt das Ökosystem Gewässer enorm! Und diese Belastungen lassen sich meist ganz eindeutig auf missbräuchliche Anwendungen im privaten oder gewerblichen Bereich zurückführen. Und das ist kein Kavaliersdelikt, sondern ein klares Vergehen gegen das Pflanzenschutzgesetz und bußgeldbewehrt. Deshalb wurden ab 2012 auch verstärkt Kontrollen in Wohn- und Gewerbegebieten durchgeführt.

Tipp des Monats:
Apfelwicklerfallen zur Prognose

Der Apfelwickler ist ein echter Problemschädling in den Gärten, denn die Bekämpfung gestaltet sich sehr schwierig. Das liegt aber nicht an den zur Verfügung stehenden Präparaten, sondern vielmehr daran, dass der Schädling aufgrund seiner Biologie schwer auszumachen bzw. zu treffen ist. Im Erwerbsobstbau werden in repräsentativen Anlagen Pheromon-Fallen aufgehängt. Hier kann man anhand der gefangenen männlichen Wickler feststellen, wann der Flughöhepunkt ist und eine gezielte Bekämpfung einen größtmöglichen Nutzen bringt.
Diese Möglichkeit kann man natürlich auch im Garten nutzen, und die Apfelwickler-Pheromonfallen ab Mitte Mai in Windrichtung in die Bäume hängt. Das Ganze funktioniert nach folgendem Prinzip: die Männchen werden von dem Duftstoff angelockt, doch statt der erwarteten Weibchen gehen sie im wahrsten Sinne des Wortes auf den „Leim(boden)“!
Im Handel werden Komplettsets angeboten, bestehend aus 1 Fallenkörper, 2 Leimböden und 2 Pheromonkapseln. Damit kann man sowohl den Flug der ersten Generation (Mitte Mai – Mitte Juli) als auch der bekämpfungswürdigeren 2 Generation (Ende Juli – Anfang September) kontrollieren.
Das bleibt festzuhalten: Apfelwickler-Pheromonfallen eignen sich hervorragend zum Erfassen des Apfelwicklers und zur Prognose. Bei den sogenannten Flughöhepunkten kann dann ggfs. eine Bekämpfung beispielsweise mit dem umweltschonenden Apfelwickler-Granulosevirus erfolgen. Für eine Bekämpfung sind die Fallen jedoch völlig unzureichend.

Wie kommt die Birne in die Flasche?
So kommt man zu einem individuellen Geschenk aus dem eigenen Garten
Wer kennt sie nicht, die Flasche mit Obstbrand, in der eine ganze Frucht schwimmt. Als Geschenk ist das ein echter Hingucker, und man kann genüsslich darüber diskutieren, wie denn die Birne in die Flasche gekommen ist. Dabei ist das ganze kein Zaubertrick. Doch wie kommt sie nun rein, die Birne? So können Sie auch in Ihrem Garten "Flaschenbirnen" wachsen: Man benötigt dazu lediglich einige bauchige Flaschen mit möglichst kurzem Hals sowie einen Birnbaum, gut geeignet ist die Sorte Williams Christ. Je nach Vegetationsverlauf Mitte - Ende Mai sollten geeignete und vor allem gesunde Früchte ausgewählt werden. Dazu entfernt man alle Blätter um die Birne herum, denn die sollen ja nicht mit in die Flasche. Anschliessend werden die Flaschen an einem Draht oder einer Kordel kopfüber (damit kein Regenwasser reinlaufen kann) mit der Öffnung nach unten gehängt und über die Birne gestülpt. Bis zu einer Fruchtgröße von etwa 20 mm Durchmesser funktioniert das problemlos. Normalerweise gedeihen die Früchte in ihrem kleinen „Gewächshaus“ sehr gut, so daß Anfang September geerntet werden kann. Damit der Stiel nicht aus der Frucht herausreißt, sollte man ihn mit einer kleinen Schere abschneiden. Bevor die Flaschen mit köstlichem Birnenbrand gefüllt werden, sollten sie mit warmem Wasser ausgespült werden. Fertig ist das individuelle Geschenk mit der persönlichen Note, dekoriert noch zusätzlich mit einem selbstgestalteten Etikett. Übrigens, das Gleiche gelingt auch mit Äpfeln!



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