Blattlaus


Wissenschaftl. Bezeichnung:

Art:
Schädlinge

Allgemeine Bedeutung:

Schadbild:
Die Blattlaus entzieht der Pflanze Inhaltsstoffe und drückt Speichel in die Wirtspflanze. Dabei kann sie Viren übertragen. Gesunde Pflanzen können den Saftentzug gut ausgleichen. Nur bei Massenbefall entsteht eine dauernde Schädigung. Beim klebrigen Honigtau, der an und unter der befallenen Pflanze zu finden ist, handelt es sich um die unverdauten Reste des zuckerhaltigen Pflanzensaftes. Der Blattlausspeichel kann bei einigen Pflanzen schwere Schäden hervorrufen. So kann die Mehlige Apfelblattlaus schon in geringer Anzahl starke Verkrüppelungen an Blättern und Früchten bewirken, die Rosenblattlaus das Absterben der Knospen verursachen. Bei anderen Läusen, z.B. der Kleinen Pflaumenlaus, regt der Speichel die Pflanzenzellen zum Wachstum an, so dass sich die Triebspitzen verkrümmen und verkrüppeln. Besonders auffällig ist dieser Vorgang bei den Gallläusen. Der Speichel von verschiedenen Blattlausarten wirkt sich auf eine Wirtspflanze unterschiedlich aus.

Eine Virusübertragung erfolgt nur, wenn neben den Blattläusen auch viruskranke Pflanzen vorhanden sind. Im Frühjahr ist die Gefahr der Übertragung von Viren größer, wenn der Winter sehr mild war und dadurch noch Blattläuse vorhanden sind, die sich schon in der letzten Vegetationsperiode infiziert haben. Diejenigen, die aus einem überwinterten Ei geschlüpft sind, können keinen Virus enthalten. Durch Blattläuse übertragbare Virosen sind z. B. Scharka-Virus bei Steinobst, Mosaikvirus an Gurken.
Kranke Pflanzen enthalten meist mehr Eiweiße und bieten deshalb den Blattläusen bessere Entwicklungsmöglichkeiten. Daher werden manchmal aus einem Bestand nur einige bestimmte Pflanzen befallen.

Biologie:
In Deutschland gibt es über 850 verschiedene Arten von Blattläusen. Da eine Blattlausart unterschiedliche Erscheinungsformen haben kann, viele Arten jedoch auf eine ganz bestimmte Pflanzenart spezialisiert sind, bestimmt man sie am besten über die Wirtspflanzen. Manche Blattläuse treten auch an einer Gruppe von Pflanzen auf. So findet man die Mehlige Kohlblattlaus an den unterschiedlichsten Kohlgewächsen (Kreuzblütler) oder die Erbsenblattlaus an vielen Lippenblütlern. Schließlich gibt es noch wenige Arten, die wahre "Allessauger” sind. Ein Beispiel ist die Grüne Pfirsichblattlaus mit mehr als 400 Wirtspflanzenarten.

Siehe auch Blattläuse an

Ziergehölzen wie
Nadelgehölze (Rindenläuse, Sitkafichtenlaus) wie z.B.
Stauden und Sommerblumen z.B. Sommerastern

Zimmerpflanzen

Obstarten wie: Gemüsearten wie z.B.:
Aus den Wintereiern schlüpfen im Frühjahr sogenannte Stammmütter. Diese bilden durch Jungfernzeugung lebende Nachkommen. An den Winterwirten, meist Gehölzen, können sich noch ein bis zwei weitere Generationen entwickeln, bis Tiere mit Flügeln ausgebildet werden, die dann zu den Sommerwirten fliegen. Hier vermehren sie sich, zunächst als ungeflügelte, später auch als geflügelte Tiere weiter. Je nach Witterung können so mehrere Generationen entstehen. Im Spätsommer wandern die meisten Tiere wieder auf ihre Winterwirte und bilden Weibchen und Männchen aus. Es werden nur wenige Wintereier pro Weibchen abgelegt, die auch harten Frösten widerstehen. An den Sommerwirten verbleibende Tiere können nur milde Winter überstehen, weshalb es nach kalten Wintern weniger Blattläuse gibt.

Bekämpfung:
Vorbeugung:
  • Auf ausreichende Nährstoff- und Wasserversorgung achten, denn gut gepflegte Pflanzen sind wiederstandsfähiger!
  • Besonders gefährdete Pflanzen in windoffene Lagen säen, dies verringert den Erstbefall durch zufliegende Läuse.
  • Nützlinge wie Marienkäfer, Florfliegen, Schwebfliegen, Schlupfwespen oder Gallmücken schonen bzw. fördern.
  • Wählen Sie, soweit vorhanden, blattlausresistente Sorten, z. B. bei Kopfsalat.


Bekämpfung

Die Bekämpfung der Blattläuse ist im Hausgarten nur in einigen Ausnahmefällen sinnvoll.


Biologisch:
  • Schmierseifen- und Rapsölpräparaten haben keine Wartezeit. Schmierseifenpräparate, ganz gleich ob selbst hergestellt oder fertig gekauft, müssen mehrmals in kurzen Abständen angewendet werden, damit die gewünschte Wirkung eintritt. bei Ölpräparaten muss auf eine gute Benetzung, auch der Blattunterseiten geachtet werden, da sie über das Ersticken wirken und daher die Insekten treffen müssen. Bei höheren Temperaturen und Anwendung in der Sonne besteht Verbrennungsgefahr.
  • Die Wirkung von Brennnesselauszügen ist recht unterschiedlich und häufig schwach. Hier ist keine zuverlässige Empfehlung möglich.


Klassisch:

Es gibt verschiedene Pflanzenschutzmittel: Siehe http://www.pflanzenschutz-hausgarten.de
Bequem in der Anwendung sind auch sogenannte Pflanzenzäpfchen für Zimmerpflanzen. Der Wirkstoff wird durch die Wurzeln von der Pflanze aufgenommen und tötet das saugende Insekt.

Beratung:
Gartenakademie

Bilder:


    www.Gartenakademie.rlp.de