Tulpen, Narzissen und co.

Spätsommer und Herbst sind Pflanzzeit für Blumenzwiebeln. Bereits im August wird die Kaiserkrone (Frittilaria imperialis) gepflanzt, Tulpen (Tulpia-Arten) und Narzissen (Narcissus-Arten) schließen sich im September an, es folgen die übrigen wie Schneeglöckchen (Galanthus nivalis), Winterling (Eranthis hiemalis), Blaustern (Scilla sibirica), um nur einige zu nennen.
Die Auswahl ist hier riesig, so dass es kein Problem ist, für jeden Standort und Verwendung geeignete Sorten zu finden. Durch geschickte Auswahl kann so ab Februar der Garten bereits blühen und "Blühlücken" im Staudenbeet bis in den Sommer hinein geschlossen werden. Dabei erfreuen sich Wildformen
nicht nur in naturnahen Gärten großer Beliebtheit. Sie sind meist kleiner als die Zuchtformen, dafür aber unkompliziert und robust und eignen sich in der Regel sehr gut zum verwildern.
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Hier einige Beispiele:






dt. Namebot. NameHöhe
cm
BlütezeitBlütenfarbeStandort
WeinbergtulpeTulipa sylvestris -(= T. florentina odorata)20-40 April/ Maigelb, außen grünlich,offene, warme, sonnige Plätze, durchlässiger Boden
Turkestanische TulpeTulipa turkestanica30 Maiweiß, außen grünlichgrau bis -rosa mit gelber Mitte
Tulpia humilis - Arten10-15 Märzlavendel- getöntes Pink mit gelber Basis bei der Ausgangsart, kardinalrot bei "Persian Pearl"
OsterglockeNarcissus pseudonarcissus15-20 März/ Aprilblaßgelb mit gelber Trompetesonnig, trockene bis mäßig feuchte Böden
Ungefüllte Campernell- Narzisse.N. x odorus regulosus (= N. odorus 'Campernelli')25 April/ Maigelb, Blüten in Büscheln aus der Zwiebel
gefüllte Campernell- NarzisseNarcissus x odorus regulosus flore plenuss.o.s.o.s.o., gefüllt
Reifrock-
narzisse
Narzissus bulbocodium15 Märztiefgelbe
ElfenkrokusCrocus tommasinianus10 Februar/Märzlavendellilasonnig bis halbschattig, humoser Boden o. Staunässe, im Frühjahr feucht, im Herbst trocken, kalkverträglich
Blauer FrühlingskrokusCrocus vernus „Vanguard“8-10 Februar/Märzhelllila bis silberblau, grau schattiert, innen heller
Gelber Zierlauch, GoldlauchAllium moly "Jeannine"15 - 25 Mai/ Junigoldgelb, häufig 2 Blütenschäfte pro Zwiebeleher schattigen Standorten mit guter Wasserdurchlässigkeit
RosenlauchAllium oreophilum =(Allium ostrowskianum)ca. 25 Juni/ Augustrosapurpurfarbensehr anspruchslos,
trocken bis feucht, sonnig bis halbschattig
Wilde Gladiole, WildschwertelGladiolus communis ssp. byzantinus60-90 Mai/ Junipurpurrotsonnig, zur Wachs-tumszeit ausreichend feucht. Rechtzeitige Pflanzung, meist Winterschutz nötig
TürkenbundlilieLilium martagon150 cmJuni/ Juliweinrot bis purpurfarbene mit dunkelbraunen Flecken,humusreiche, kalkhaltige Böden, sonnig bis halbschattig, Zwiebeln nur 3 cm mit Boden überdecken!




Kaufen Sie Qualität: Je größer die Zwiebel, desto üppiger die Blüte. Auf keinen Fall schrumplige oder schimmlige Zwiebeln kaufen!
  • Achten Sie schon beim Kauf genau auf Farben und Blütezeiten (Blumen, die zusammen blühen, müssen farblich harmonieren!) sowie Höhen, damit sich die Pflanzen harmonisch in ihren Garten einfügen.
  • Blumenzwiebeln gedeihen auf allen Böden, die einen guten Wasserabzug haben und sich im Frühjahr schnell erwärmen. Bei schweren Böden sollte daher besser eine 3-5 cm dicke Dränageschicht aus Sand oder Kies vor der Pflanzung eingebracht werden, da sonst die Gefahr besteht, dass die Zwiebeln faulen. Besonders empfindlich sind hier die Tulpen. Wer regelmäßig "Pech" mit ihnen hat, sollte es mit Narzissen versuchen, die nasse Böden besser vertragen.
  • Pflanztiefe: ca.2 x soviel Erdabdeckung, wie die Zwiebelstärke ist (dabei muss die "Nase" bzw. Spitze der Zwiebel immer nach oben zeigen), Pflanzabstand: 10 -15cm. Wenn ein möglichst natürlicher Eindruck entstehen soll, einfach eine handvoll Zwiebeln auf den Gartenboden fallen lassen und dort pflanzen, wo sie liegen bleiben.
  • Pflanzstellen ca. 30cm tief lockern und mit Humus (z.B. Kompost) anreichern
  • Zwiebelgewächse immer in Gruppen pflanzen: kleine Arten zu mindestens 20 Stück, Tulpen u. Narzissen mind. 10 Stück, großwüchsige Lilien 3 - 5 Pflanzen
  • Niedere Arten werden in den Vordergrund gepflanzt, höhere dahinter, am besten jedoch in die Nähe von spätaustreibenden Sträuchern oder spätblühenden Stauden, um hier die "Blühlücke" zu füllen.
Tipp: Pflanzen Sie in "Etagen". Diese Methode eignet sich überall, wo Sie üppigen Blütenflor auf kleinem Raum möchten, also z. B. für Balkonkästen und Blumenkübel. Dabei werden die größeren Zwiebeln in die untere Schicht gelegt, die kleineren in die obere. So lassen sich Gefäße optimal nutzen.
Bepflanzungen mit gleichzeitigem Blühtermin z.B. blaue Traubenhyazinthen und rot blühende Tulpen wie Tulipa praestans ’Füsilier’: Innerhalb kurzer Zeit optimales, farbenfrohes Bild. Evtl. verschiedene Töpfe mit früh-, mittelfrüh-, bzw. spätblühenden Sorten bepflanzen und nach der Blüte den Topf gegen den nächsten austauschen.
Bepflanzungen mit unterschiedlichem Blühtermin: lange Blütezeit auf kleiner Fläche.



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