Chronik VEO | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Direktoren des DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück
Dienstsitz Oppenheim Vorsitzende und Geschäftsführer der Vereinigung
Die ersten Hinweise auf die Gründung einer „einfachen und praktischen Weinbauschule“, finden wir im Rundschreiben des „Comitee für die Errichtung einer Weinbauschule für Rheinhessen mit dem Sitz in Oppenheim“ vom Februar 1893. Vorgespräche wurden bereits 1890 geführt, wobei es vordringlich um Form und Sitz der Schule ging. Der hessische Landtag beschloss deshalb im Jahre 1894 die Errichtung einer Wein- und Obstbauschule einerseits wegen der günstigen Ortslage Oppenheim mitten im Hauptweinbaugebiet Hessens und andererseits wegen der bedeutenden materiellen Leistungen, die die Stadt Oppenheim – wie später beschrieben – übernommen hatte. 31. Juli 1895 fand die Einweihungsfeier der Großh. Wein- und Obstbauschule zu Oppenheim in der Wirtschaftshalle der Landskrone statt. Am 10. September 1895 begann der erste Lehrgang mit zunächst 12 Schülern. Am 24. September wuchs die Zahl der Schüler auf 16. In der Wochenschrift für Weinhandel, Weinbau und Kellerwirtschaft stand am 24. September geschrieben: „Der erste ordentliche Lehrgang der Großh. Wein- und Obstbauschule wird von 16 Schülern besucht. Es ist dies ein erfreulicher Anfang, insbesondere, wenn berücksichtigt wird, dass für die Schüler der Anstalt von keiner Seite Stipendien bewilligt wurden und die Anstalt auch über kein Internat verfügt.“ Beginn des Unterrichts Der Unterricht begann am 9. September 1895 und endete am 30. Juni 1896. Erster Schüler war Heinrich Beny, geb. 07. Dezember 1873 in Gimbsheim. Von den 18 Schülern des ersten Jahrgangs erhielten 10 ein Zeugnis, 8 hatten die Schule vorzeitig verlassen. 14 Schüler stammten aus Hessen, je einer kam auch Preußen (Hanau), Bade (Säckingen), Charkow (Russland) und Nordamerika. 1909 kamen Schüler aus Luxemburg, Rumänien, England, Österreich, dem Elsass, Dalmatien und Kroatien. Seit der Eröffnung der Großherzoglichen Wein- und Obstbauschule besuchten 4.577 Schüler diese Schule, von denen 3.529 einen Schulabschluss erhielten. Erste Schülerin war die am 31. Juli 1881 in Mainz geborene Lotte Görz, die den ordentlichen Lehrgang 1910/1911 bis zum 16. Juni 1911 besuchte. Gründung der VEO Der Kreis der Oppenheimer Absolventen wuchs zunehmend, sodass man sich, auf Initative von Direktor Heinrich Fuhr, mit dem Gedanken auseinandersetzte, eine Vereinigung zu gründen. Am 14. Juni 1903 fand die Hauptversammlung aller früheren Schüler der Großherzoglichen Wein- und Obstbauschule im Hotel Hilbig in Oppenheim statt. Nach dem Referat des Fachlehrers Pfeiffer über: „Zweck und Ziele der Schülervereinigung“, erging aus der Mitte der ehemaligen Schüler der Antrag auf Gründung einer Schülervereinigung. Bei der Gründung stellte man den Antrag, als sichtbares, äußeres Zeichen der Zusammengehörigkeit den Mitgliedern eine Nadel in Form eines Traubenblattes (grün mit gold) zu überreichen, die heute noch in derselben Form getragen wird. Erster Vorstand der VEO 1. Vorsitzender: Georg Borngässer, Mainz (Jahrgang 1885) 2. Vorsitzender: Jakob Zatzmann, Mettenheim (Jahrgang 1897) Schriftführer: Konrad Willig, Weinbaulehrer in Oppenheim Kassierer: Karl Eimermann, Oppenheim (Jahrgang 1896) Der erste Weltkrieg unterbrach die Arbeit der Vereinigung. Fast alle ehemaligen Schüler wurden zum Militär eingezogen. Neue Vorstandswahlen nach dem 1. Weltkrieg Am 9. Mai 1919 verstarb der erste Vorsitzende Georg Borngässer. Da das 25-jährige Schuljubiläum im Jahre 1920 anstand, war die Wahl eines neuen Vorsitzenden doppelt wichtig. Am 20. Mai 1920 wurde zur Hauptversammlung geladen. Der Vorstand wurde neu gewählt: 1. Vorsitzender: Georg Albrecht Schneider, Nierstein 2. Vorsitzender: Fritz Schmitt, Guntersblum 1. Schriftführer: Georg Schmitt jr., Nierstein 2. Schriftführer: Fritz Eimermann, Schwabsburgt Rechner: Karl Eimermann, Oppenheim Geschäftsführer: Konrad Willig / Philipp Maul ab 1921 Neuer Lehrsaal am Zuckerberg Am 30.01.1926 fand die Jahreshauptversammlung im neuen erbauten Lehrrsaal der Lehranstalt am Zuckerberg statt. Albrecht bezeichnete dies als Meilenstein in der Geschichte der VEO. Am 27. November 1927 fand das 25-jährige Dienstjubiläum von Oberstudiendirektor Fuhr statt. Gedacht wurde an dieser Stelle des verstorbenen Ministerialrates Müller. Er hatte die Entwicklung mit großem und regen Interesse verfolgt und zahlreichen Versammlungen beigewohnt. Er wurde 1904 zum Ehrenmitglied ernannt. 25 Jahre VEO Am 25.08.1928 wurde das 25-jährige Jubiläum der Vereinigung gefeiert. Eine Festschrift gab einen Überblick über den Ablauf der Vereinsgeschichte; es waren im Jubeljahr 545 ordentliche und 12 Ehrenmitglieder zu verzeichnen. Am 30. September 1933 fand im Lehrsaal eine Abschiedsfeier für den in den Ruhestand tretenden Oberstudiendirektor Fuhr statt. Der Vorstand beschloss im Jahre 2002 für die 100-Jahr-Feier am 6. September 2003, verdiente Personen für langjährige aktive Treue zur Vereinigung, mit der Fuhr-Plakette auszuzeichnen. Der 2. Weltkrieg – Unterbrechung der Vereinigung Anfang 1949 wagte man sich daran, die Vereinigung VEO wieder ins Leben zu rufen. Die Initiatoren waren der damalige Direktor Rodrain und Weingutsbesitzer Emil Schätzel. Neuwahlen am 12. Dezember 1949 bestätigten die Herren: 1. Vorsitzender: Emil Schätzel, Guntersblum 2. Vorsitzender: Richard Milewski, Oppenheim Kassierer: Anton Riffel, Bodenheim Schriftführer: Hermann Metz, Oppenheim Ein Aufruf in der Presse fand starken Zuspruch, sodass sich 400 ehemalige Schüler in der Landskrongaststätte in Oppenheim einfanden. Die Vereinigung nahm nach einer Versammlung ihren Verlauf zum Wiedereinstieg an. Erste Oppenheimer Weinbauwoche Vom 31. Januar bis 02. Februar 1950 wurde die erste „Weinbauwoche“ gemeinsam mit der Lehranstalt und Vereinigung durchgeführt. In der Hauptversammlung 1952 wurde Kellerinspektor Anton Gardt zum Geschäftsführer anstelle des aus der Lehranstalt ausgeschiedenen Hermann Metz gewählt. 1963 legte Ökonomierat Emil Schätzel aus Altersgründen den Vorsitz nieder. Seit diesem Tage setzte sich der Vorstand wie folgt zusammen: 1. Vorsitzender: Hans Wilhelm Dahlem, Oppenheim 2. Vorsitzender: Dr. Helmut Klenk, Framersheim Geschäftsführer: Anton Gardt, Oppenheim Ökonomierat Emil Schätzel verstarb sehr plötzlich ein Jahr später, im Jahr 1964. 1972 setzte sich der Vorstand erneut zusammen: 1. Vorsitzender: Eduard Hinkel, Uelversheim 2. Vorsitzender: Klaus Stieh-Koch, Oppenheim Geschäftsführer: Franz Pfaff, SLVA Oppenheim 1978 brachten mit der 75-Jahr-Feier einige Höhepunkte für die Vereinigung. Über 500 Mitglieder und Gäste nahmen im Dezember 1978 an der akademischen Feier im Kurfürstlichen Schloss in Mainz teil. An dieser Feier wurde erstmals das „Oppenheimer Weinmaß“ (eine Nachbildung aus dem Jahre 1751) verliehen. Es ist die höchste Auszeichnung der VEO. Wechsel im Vorstand Am 2. September 1995 fand im Rahmen der 100-Jahr-Feier der staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt die Generalversammlung der Ehemaligen in der Kultur- und Sporthalle Siliusstein in Dienheim statt. Die Vorstandszusammensetzung setzte sich wie folgt zusammen: 1. Vorsitzender: Albrecht Schneider 2. Vorsitzender: Armin Fischborn Geschäftsführer: Franz Pfaff 1998 wurde Diplom-Ingenieur Norbert Breier, kellerwirtschaftlicher Berater an der SLVA Oppenheim von der Mitgliederversammlung einstimmig als neuer Geschäftsführer gewählt. 1999 – 50. Weinbautage zum ersten Mal in Nieder-Olm Ein Schritt in die Zukunft waren die 50- Weinbautage in Nieder-Olm. Es wurde ein gemeinsames Paket geschnürrt: Mit den Abteilungen: Hauswirtschaft, Landwirtschaft, Weinbau, Kellerwirtschaft, Marktwirtschaft und Obstbau, dem Bauernverband und dem Landfrauenverband. Die Ausstellung in Nieder-Olm hat sich mittlerweile zur größten jährlichen wiederkehrenden Messe in Deutschland entwickelt. Auf eine Fläche von 10.000 m² haben über 300 Aussteller die Möglichkeit ihre Produkte zu präsentieren. |
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