Schnitt von Zier- und Obstgehölzen im Spätsommer | ||||||||||||||||
Bei vielen Gartenbesitzern besteht die Meinung , dass Gehölze während des Winterhalbjahres zu schneiden sind. Doch können sowohl Obst- als auch Ziergehölze in der Regel während unterschiedlicher, längerer Zeitperioden hinweg - also im Winter und im Sommer- geschnitten werden, ohne Schaden zu nehmen. Ausnahmen sind Gehölze mit starkem Saftdruck wie Walnuss, Birke, Ahorn und Goldregen. Sie sollten nicht im Frühjahr, sondern nur im August oder September geschnitten werden. Auch für die Süßkirsche ist ein Schnitt im Spätsommer günstiger, denn sie antwortet auf den Winterschnitt häufiger mit Gummifluss. Eine Form des "Sommerschnitts" ist der Juni-Knipp oder Juni-Riss, bei dem Jungtriebe entfernt werden. Doch im August und September ist eine gute Zeit für größere Schnittmaßnahmen. Der Augustschnitt Sommerbehandlungen im belaubten Zustand können grundsätzlich bei allen starkwachsenden Baum- und Strauchosbstarten angewendet werden. Diese Maßnahmen hemmen das Triebwachstum des Folgejahres durch Wegnahme von Assimilationsfläche (grüne Blätter). Gleichzeitig fördern sie die Fruchtbarkeit und den Blütenansatz. Bei starkwachsenden Bäumen kann man den Winterschnitt so für eine bestimmte Zeit ganz oder teilweise ersetzen. Die Bäume gehen dadurch vom Stadium „viele starke Jungtriebe, aber wenig Fruchtholz“ rasch in den Zustand „schwacher Neuaustrieb, hoher Besatz mit Fruchtholz“ über (Lucas` Anleitungen zum Obstbau). Der Augustschnitt lässt sich im Garten auch sehr gut zur Höhenbegrenzung einsetzen, dabei wird auch gezielt in das mehrjährige Holz geschnitten. Das bedeutet aber auch, dass u. U. auch kurz vor der Ernte stehende Früchte mit entfernt werden, was erfahrungsgemäß nicht jedermanns Sache ist.. Diese für den Obstbau genutzten Vorteile lassen sich auch auf Ziergehölze anwenden. Hier gilt es jedoch zu beachten, an welchem Holz (ein- oder mehrjährig) der Baum oder Strauch blüht und wann die Blütenanlage erfolgt. Erfolgt die Blütenanlage des kommenden Jahres im Sommer an den sich dann bildenden Neutrieben, hat ein Augustschnitt zur Folge, dass die Blüte im nächsten Jahr ausbleibt! Sind einzelne Blütensträucher jedoch zu dicht geworden, können ohne weiteres ganze Äste entnommen werden. Auch für Formschnitte von vielen Heckenpflanzen ist der August günstig. Denn grundsätzlich gilt: Der Frühjahrsschnitt regt das Austreiben und Dichtwerden an, der Sommerschnitt hält die Hecke in Form. Dennoch sind Schnittmaßnahmen im Sommer kein Allheilmittel zur Lösung aller Probleme. Deshalb sollte man es beim ersten Mal nicht übertreiben. Nicht angesagt, ja sogar kontraproduktiv ist ein Sommerschnitt unter folgenden Voraussetzungen:
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