Räuberische Gallmücke (Aphidoletes aphidimyza) gegen Blattläuse

Blattläuse können an verschiedenen Zierpflanzen aber auch bei Gurken, Paprika und Auberginen erhebliche Schäden anrichten. Vor allem die enorme Vermehrungsfähigkeit dieser Schädlinge bereitet bei allen biologischen Bekämpfungsverfahren zum Teil erhebliche Probleme.

In Gewächshäusern und Wintergärten treten verschiedene Blattlausarten auf, die sich nicht generell mit dem gleichen biologischen Verfahren bekämpfen lassen. So meiden beispielsweise die Räuberischen Gallmücken die Schwarze Bohnenlaus und auch die verschiedenen Blattlausschlupfwespen haben sich auf bestimmte Blattlausarten spezialisiert. Für den erfolgreichen Einsatz von Blattlausgegenspielern sind daher genauere Kenntnisse über Blattläuse erforderlich.

Biologie des Nützlings

Die anfangs gelblichen später orangefarbenen Larven der einheimischen Räuberischen Gallmücke stechen Blattläuse an und saugen diese aus. Einige Gallmückenlarven können so in kurzer Zeit ganze Blattlauskolonien vernichten. Nach abgeschlossener Larvenentwicklung lassen sich die Larven zu Boden fallen, um sich in der obersten Bodenschicht zu verpuppen. Nach 10 bis 14 Tagen schlüpfen die nachtaktiven Mücken und legen ihre langovalen roten Eier in unmittelbarer Nähe von Blattlauskolonien ab.
Räuberische Gallmücken benötigen eine relative Luftfeuchte über 70%.


Gallmückenlarven an BrokkoliGallmückenlarven an Blumenkohl
Bilder: Jochen Kreiselmaier

Einsatzmöglichkeiten/ Einsatzgebiete

In kleinen Gewächshäusern (unter 10 m²) und Wintergärten mit nur geringem Pflanzenbestand und in Wohnräumen sollten keine Räuberischen Gallmücken eingesetzt werden, da hier trotz Befeuchtung nicht die erforderliche Luftfeuchte zu erreichen ist.
Da die Tiere in der Zeit von Oktober bis Anfang April in Winterruhe gehen, die durch kurze Tage ausgelöst wird, ist der Einsatz dieses Nützlings nur im Sommerhalbjahr sinnvoll.
Bei trockener Sommerwitterung und hoher Sonneneinstrahlung sinkt auch in größeren Gewächshäusern mit üppigem Pflanzenbestand die relative Luftfeuchte oftmals weit unter 50 %. Ein regelmäßiges und täglich mehrmals wiederholtes Besprühen der Pflanzen und des Bodens ist dann erforderlich, um den Nützlingen optimale Vermehrungsbedingungen zu geben.
Werden die Pflanzen nicht im gewachsenen Boden gezogen, kann es zu Problemen bei der Verpuppung kommen, da die verpuppungsreifen Larven auf feuchten Boden oder Substrat angewiesen sind, in dem sie ihren Kokon anlegen können.
Wird die erste sich entwickelnde Blattlauskolonie (ein 'Muttertier' und einige Jungtiere) entdeckt, ist der richtige Einsatzzeitpunkt für die Räuberische Gallmücke gekommen. Die Ausbringung erfolgt gemäß der beiliegenden Anweisung. Nach einer Woche sollte der Nützlingseinsatz wiederholt werden.
Nach anfänglichen Erfolgen durch die Räuberische Gallmücke kann es im Laufe des Sommers immer wieder zu einer Massenvermehrung von Blattläusen kommen, die dann häufig nicht mehr ausreichend durch den Nützling verhindert werden kann.

Lieferung

Der Nützling wird als Puppe geliefert. Diese Puppen befinden sich normalerweise in Torf oder einem anderen Substrat, in dem sie nicht zu erkennen sind. Bezüglich der Einsatzmenge gibt es sehr unterschiedliche Empfehlungen. Im Gemüsebau (Gurke, Paprika) rechnet man 2 Puppen pro m² je Freilassung.
Am besten erkundigt man sich vorab bei den Nützlingsanbietern nach Liefereinheiten und Preisen.

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