Zimmerpflanzen stutzen

Beim Kauf haben Zimmerpflanzen aus der Gärtnerei einen kompakten, kräftigen Wuchs. Stehen sie eine Weile im Zimmer, ändert sich dies meist. Nicht nur, dass die Pflanze wächst, auch die Abstände zwischen den Blättern werden größer und sie verliert evtl. sogar einen Teil der Blätter. Dies ist oft besonders nach dem Winter zu beobachten, in dem die Pflanzen unter schlechten Standortbedingungen, insbesondere Lichtmangel, leiden. Unter Umständen entwickelt sich auch nur ein starker Mitteltrieb, der in die Höhe schießt, und kaum Seitentriebe hat. Dies ist z.B. beim Gummibaum oft zu beobachten.

Will man kompakte, gut verzweigte Pflanzen haben, muss man zum einen einen ausreichend hellen Standort haben, zum anderen regelmäßig schneiden. Durch den Rückschnitt wird der Austrieb angeregt und an der Schnittstelle bilden sich Verzweigungen. Ausnahmen sind hier nur Pflanzen, die aus einem Vegetationspunkt (Herz) austreiben und sich daher nicht verzweigen! Diese dürfen nicht geschnitten werden, lediglich vertrocknete Blätter werden entfernt.

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Die Yucca kann man bedenkenlos mit einer Säge einkürzen, bei der Palme dürfen jedoch nur vertrocknete Palmwedel entfernt werden!
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Dünne "Stämmchen", kaum verzweigt:
Rückschnitt und ein hellerer Standort wirken Wunder!

Hat man Pflanzen, die umgetopft werden müssen, sollte man bei dieser Gelegenheit auch gleich einen kräftigen Rückschnitt durchführen: Den Gummibaum oder die Yucca-Palme, die bereits an die Decke stoßen, können und sollten um mindestens ein Drittel eingekürzt werden!
Ansonsten kann man während der ganzen Wachstumszeit die Triebspitzen abknipsen. Das wirkt sich nicht nur bei verholzenden Zimmerpflanzen positiv auf ein buschiges Aussehen aus, sondern auch bei vielen krautigen. Zu letzteren gehören auch z.B. Buntnesseln. Hier ist es empfehlenswert, ältere und kahle Triebe ganz zu entfernen.
Die beim Schnitt anfallenden Triebspitzen eignen sich übrigens sehr gut als Stecklinge!


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