Flechten


Wissenschaftl. Bezeichnung:




Art:
Sonstige Schäden

Allgemeine Bedeutung:
Sie treten oft in älteren, ungepflegten und nicht geschnittenen Anlagen auf, in denen keine Pflanzenschutzmaßnahmen durchgeführt werden. Flechten schädigen die Gehölze im allgemeinen nicht! Es kann jedoch vorkommen, dass Knospen des ohnehin schwachen Austriebes überwuchert werden, nicht mehr austreiben können und dann absterben. Die Flechte ist jedoch nicht ursächlich für das schlechte Wachstum!

Schadbild:
Auf der Rinde von Gehölzen zeigen sich rauhe, weiße, gelbe oder rote "Beläge". Es handelt sich dabei um Flechten. Auch rostrot verfärbte Stämme treten in einzelnen Regionen auf. Hier handelt es sich um die Rotbraune Fadenalge.

Biologie:
Flechten sind eine enge Gemeinschaft (Symbiose = Lebensgemeinschaft zu beiderseitigem Nutzen) aus niederen Pilzen und Algen, sind weniger als höher entwickelte Pflanzen durch ein Abschlussgewebe nach außen geschützt. Sie schaden der Nutzpflanze in der Regel nicht. Sie treten oft in älteren, ungepflegten und nicht geschnittenen Anlagen auf, in denen keine Pflanzenschutzmaßnahmen durchgeführt werden. Oft sind sie auch ein Hinweis, dass die Pflanzen z.B. wegen einer Unterversorgung (Wasser) nicht mehr wüchsig sind. Flechten an Obstbäumen treten darüber hinaus in feuchten Lagen und bei langjährig ungeschnittenen und ungedüngten Bäumen auf.
Begünstigend wirken: geringer Schwefeldioxidgehalt der Luft, genügend hohe Luftfeuchte, milde (Winter-)Temperaturen.
Flechten reagieren besonders empfindlich auf Schadgas mit Schwefelanteilen. Daher findet man auch an Stachelbeeren, die durch Schwefelspritzungen vor dem amerikanischen Mehltau geschützt werden, keine Flechten.

Bekämpfung:
Eine Bekämpfung ist daher nicht notwendig. Falls die Flechten optisch stören, man sie an dickeren Ästen und an den Stämmchen abbürsten oder ein Kalkanstrich (Branntkalk mit Wasser und gegebenenfalls Tapetenkleister vermischen) kann Abhilfe schaffen.
Auf jeden Fall sollten Sie ein Augenmerk auf die fehlende Wüchsigkeit legen und diese durch geeignete Maßnahmen (z.B.
Schnitt) verbessern.

Beratung:
Gartenakademie
Fotos: © DLR


Wissenschaftl. Bezeichnung:



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