Fische im Teich

Inhalt
So ernüchternd es ist, gilt, dass mit dem Einsatz von Fischen oftmals die Probleme erst beginnen. Während sich bei einem Teich ohne Fische relativ rasch der Zustand eines biologischen Gleichgewichts, der sich durch reichhaltiges Pflanzenwachstum und klares Wasser ausweist, einstellt, bedarf es bei Teichen mit Fischbesatz zusätzlicher Anstrengungen, um diesen Zustand zu erreichen.

Wassertiefe und Fischbesatz
Fische lassen sich nur in Teiche einsetzen, die mindestens 80 cm, besser 100 bis 120 cm tief sind. Hierbei spielt der Zustand und die Funktion des Teichgrundes eine bedeutende Rolle, denn im Laufe der Zeit sammeln sich alle abgestorbenen Pflanzenteile am Teichgrund. Infolge der biologischen Abbauprozesse bilden sich bei der Zersetzung der organischen Materialien Faulgase.
Im Winter, wenn sich auf der Teichoberfläche Eis bildet, weichen die Fische wegen der Erfrierungsgefahr gerne in tiefere Teichregionen aus, denn am Teichgrund sinken die Wassertemperaturen nicht so stark ab wie an der Oberfläche. Bei einer intensiven Faulgasbildung besteht jedoch für die Fische am Teichgrund Erstickungsgefahr. Nur wenn ein Teich eine genügende Tiefe aufweist, können die Fische in Zonen ausweichen, wo Wassertemperatur und Sauerstoffgehalt für sie noch erträglich sind.

Dichte des Fischbesatzes
Es ist selbstverständlich, dass es eine Korrelation zwischen Teichgröße und Fischbesatz gibt. Dieser Wert hat sich aus Erfahrungen ergeben. Die Faustzahl besagt:
Pro Kubikmeter Wasser lässt sich 1 Fisch von 10 cm Länge einsetzen.

Futtergabe und Fischbesatz
Die Futtergabe hat einen sehr großen Einfluss auf den Fischbestand und deren Vermehrung in einem Teich.
Wenn eine Fischbrut in eine Teich ausgesetzt wird, bestehen zwei Möglichkeiten:
1. Bei hohen Futtergaben überleben alle Jungfische. In der Folge gibt es eine übermäßige Vermehrung der Individuenzahl, so dass die Gefahr der ökologischen Überlastung des Gesamtsystems besteht.
2. Bei wenig Futter wird ein Teil der Fischbrut gefressen. Weil damit längerfristige Veränderungen ausbleiben, bestehen beste Aussichten für ökologische Stabilität.

Für die Futtergabe gilt deshalb:
a) Fütterung nur an jedem zweiten Tag; auf keinen Fall öfters füttern. Das Fischfutter ist nährstoffreich; es besteht die Gefahr, dass die Nährstoffe ins Wasser übergehen. Nur so viel füttern, wie die Fische innerhalb von ca. 10 min. fressen können. Schwimmt danach immer noch Futter auf dem Teich, war die Menge zu viel.
b) Ab Oktober sind die Futtergaben einzustellen. Es besteht unmittelbare Gefahr für die Fische bei Kälteeinbruch. Wenn die Wassertemperatur absinkt, ruft das halbverdaute Fischfutter im Fischkörper oftmals Koliken hervor.

Fischarten
Hinsichtlich der einzusetzenden Fischarten gibt es zwar viele Möglichkeiten. In der Praxis reduziert sich dies auf wenige Fischarten.
Bitterlinge: Einheimische Fischart; problemlose Haltung
Goldfische: äußerst robust; problemlose Haltung
Koi´s: gehören nicht in „normale“ Gartenteiche
Insgesamt gilt für den Fischbesatz: Wenn es zu viele Fische gibt, dann ist der Pflanzenbestand nicht mehr in der Lage, das Wasser zu klären. Dann muss eine Filteranlage her. Auch ist zu beobachten, dass mit der Zunahme des Fischbesatzes die Anzahl der Libellen und anderer Wassertiere zurück geht.
Warum sind Koi´s nicht für den normalen Gartenteich geeignet?
Koi´s vermehren sich nicht in unseren Gewässern, weil die Winter hierzulande zu kalt sind. Damit Koi´s den Winter bei uns überstehen können, müssen solche Teiche eine Wassertiefe von 2 m aufweisen.
Aufgrund ihres Fraßverhaltens halten Koi´s den Teich zwar sauber, beseitigen jedoch auf Dauer den gesamten Pflanzenbestand im Teich. Das hat zur Folge, dass Teiche mit Koi-Besatz eine Filteranlage benötigen.

=> Pflanzenauswahl für den Gartenteich


    www.gartenakademie.rlp.de