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©Dr. Köhler
Mulchwirtschaft im Freizeitgarten
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Bodenverbesserung und Düngung
Mulchwirtschaft im Freizeitgarten. Was versteht man unter Mulchen? Als Mulchen bezeichnet man die Bodenabdeckung mit organischem Material im Wurzelbereich der Kulturpflanzen. Auf Gartenbeeten sind dafür besonders vor der Samenbildung gejätetes Unkraut und Gemüserückstände geeignet. Die Verwendung von Unkraut sollte nur bei trockener Witterung erfolgen, um ein Wiederanwachsen zu verhindern. Als Abdeckmaterial im Sinne einer Mulchwirtschaft sind weiterhin Kompost und Rindenmulch geeignet, die häufig auch unter Gehölzen ausgebracht werden. Das Belassen oder die zusätzliche Ausbringung von Herbstlaub unter Gehölzen ist ebenfalls eine positiv zu bewertende Form der Mulchwirtschaft. Die guten Erfahrungen mit dem Mulchen haben zur Entwicklung von Mulchmaterialien wie Mulchpapier und Baumscheiben in der Form von Kokosdecken und Kartonagenmaterial geführt. Warum Mulchwirtschaft im Freizeitgarten? Wenn man den Boden mit organischem Material abdeckt, wird der Unkrautwuchs unterdrückt. Damit wird die mögliche Konkurrenzwirkung in Bezug auf Wasser und Nährstoff zur Kulturpflanze vermindert. Dabei kann ein gelegentliches Nachhacken durchgewachsenen Unkrauts erforderlich werden. Durch eine Bodenauflage mit Gartenabfällen oder abgestorbenem Unkraut wird im Boden die Mikroorganismentätigkeit angeregt. Diese Bodenmikrofauna verbessert die Krümelstruktur des Bodens und überführt durch den Rotteprozess die Pflanzenreste in den im Boden vergleichsweise stabileren Humus. Besonders an der durch Regenwurmtätigkeit noch geförderten Krümelstruktur erkennt der der Mulchwirtschaft möglicherweise noch skeptisch gegenüberstehende Gartenbesitzer deren positive Auswirkungen. Durch Mulchwirtschaft bleibt die Bodenfeuchtigkeit länger im Bereich der durchwurzelten Erdschicht erhalten. Besonders wichtig ist diese Auswirkung auf leichten Sandböden. Durch den aus der Mulchabdeckung entstandenen Humus wird nicht nur das Festhaltevermögen der Böden für Wasser, sondern auch für Nährstoffe erhöht. Durch organische Abfälle werden dem Boden Nährstoffe in pflanzengerechten Konzentrationen wieder zugeführt. Verbrennungsschäden, wie sie nach der Anwendung von Mineraldüngern entstehen können, sind nicht möglich. Im Vergleich zu einem umständlichen und kostspieligen Abtransport ist der Verbleib von organischen Abfällen im eigenen Garten einfach und trotzdem biologisch sinnvoll. Zwar ist das Mulchen auch mit verrottetem Kompost möglich, mit frischen Ernteabfällen oder Unkrautlagen wird jedoch eine mindestens ebenso gute Wirkung im Sinne der vorgenannten Gesichtspunkte erzielt, so dass Gartenabfälle ohne den Umweg über die Kompostierung direkt einer sinnvollen Verwendung zugeführt werden können. Für den Mulchvorgang abgelegte organische Materialien dienen als Unterschlupf für Ohrwürmer, Weichkäfer und Laufkäfer, die als Nützlinge Blattläuse und Raupen kontrollieren. Zusammenfassung Das Mulchsystem eröffnet die Möglichkeit, mit organischen Abfällen wie Blatt- oder Wurzelmasse nach der Gemüseernte, Herbstlaub, Rasenschnitt und Unkraut im Sinne des biologischen Kreislaufs den kultivierten Böden die Nährstoffe wieder zuzuführen, die ihnen im Zuge der Pflanzenkultur entzogen wurden. Gleichzeitig wird damit der Boden verbessert, das Unkraut unterdrückt und der Besatz mit Nützlingen gefördert. Durch das Belassen organischer Abfälle im Garten werden die Biomüllabfuhr sowie die entsprechenden Sammelstellen entlastet, da hier andernfalls nur mit hohem Materialaufwand zu kontrollierende Nährstoffkonzentrationen entstehen würden. Durch die Belassung organischer Abfälle im Garten kann die mineralische Düngung eingeschränkt werden. Aus den genannten Gründen wird klar, dass Mulchwirtschaft eine Maßnahme des praktischen Umweltschutzes darstellt.
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