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Krankheiten an Porree und Zwiebeln
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Pflanzengesundheit
Krankheiten und Schädlinge an Porree und Zwiebeln. Porree und Zwiebeln sind traditionelle Gemüsepflanzen im Hausgarten. Neben den Vorzügen beim Verzehr der geernteten Pflanzenteile erfüllen diese beiden Pflanzenarten aus der Gruppe der Liliaceen auch noch wichtige Aufgaben im Ökosystem Hausgarten. Sie dienen der Auflockerung der Fruchtfolge und sollen günstige Eigenschaften in Mischkulturen zeigen. Porree bewirkt darüber hinaus mit seinem ausgeprägten Wurzelsystem auch noch eine intensive Bodenlockerung. Wenn man die Schädlingsprobleme (Lauchmotte, Zwiebelfliege) im Griff hat, gedeihen Porree und Zwiebeln im Hausgarten meist recht problemlos. Es gibt nur wenige Krankheiten, die zu größeren Schäden führen können. Dazu zählen der Porreerost, der Falsche Mehltau der Zwiebel und gelegentlich die Purpur-fleckenkrankheit, die beide Pflanzen befallen kann. Porreerost Die wichtigste Krankheit an Porree ist bei uns der Porreerost. Während man den Porreerost, verursacht durch den Pilz Puccinia allii, früher hauptsächlich in den wärmeren Anbaugebieten entlang des Rheins fand, tritt er heute weit verbreitet auf. An den Blättern erscheinen oft schon im Frühsommer die kräftig orange gefärbten Rostpusteln. Unter der schlitzartig aufgerissen Blattoberhaut brechen die Sommersporen des Pilzes hervor. Je nach Temperatur und Pflanzenalter schwankt die Inkubationszeit, d.h. die Zeit zwischen der Infektion und dem Ausbrechen erster Symptome, zwischen 10 und 15 Tagen. Der Befall wird durch gemäßigte Temperaturen (etwa 20°C), gelegentliche leichte Niederschläge und Taubildung gefördert. Demzufolge liegt die Hauptausbreitungszeit bei uns in den Monaten August und September. Die schwarzen Wintersporen des Pilzes werden nur selten beobachtet. Ob die Überdauerung nur an infizierten, über-winternden Porreepflanzen oder auch an Zwischenwirten erfolgt, ist noch unklar. Anfälligkeitsunterschiede zwischen den Sorten sind nur gering und machen sich nur in der Ausbreitungsgeschwindigkeit bemerkbar machen. Die sicherlich wirkungsvollste – und im Hausgarten auch einzig mögliche Bekämpfungsmethode - ist die rechtzeitige Beseitigung der befallenen, überwinternden Pflanzen im Frühjahr, denn von ihnen kann eine neue Infektionswelle ausgehen. Gleiches gilt auch für die neu entstandenen Rostpusteln auf den Blättern im Sommer. Falscher Mehltau der Zwiebel Der Falsche Mehltau der Zwiebeln und Schalotten tritt vor allem in Zeiten mit ausgesprochen feuchter Witterung auf. Das typische Krankheitsbild findet man vorzugsweise in den frühem Morgenstunden, wenn die Pflanzen noch vom Tau feucht sind. Ein violettgrauer Sporenrasen, der nur bei näherem, genauem Hinsehen gegen das Licht zu sehen ist, überzieht dann großflächig die Schlotten. Schon nach wenigen Tagen verfärben sich diese Befallsstellen blaßgrau und das Laub stirbt oberhalb der Befallsstelle ab. Die Infektionsbedingungen für den Pilz, der diese Krankheit verursacht, Peronospora destructor, sind sehr gut bekannt. Er liebt kühle Nächte mit starker Taubildung und mäßig warme Tage (15-20°C) mit bedecktem Himmel. Unter diesen Bedingungen beträgt die Inkubationszeit 10-14 Tage. Infektionsquellen stellen überwinternde, kranke Zwiebeln dar. Dort bilden sich unter geeigneten Bedingungen im Frühjahr die Sporen einer ersten Infektionswelle, die mit dem Wind über große Entfernungen transportiert werden können. Je nach Größe der Zwiebeln ist ab Mai mit Befall zu rechnen. Bei starkem Infektionsdruck werden der Zwiebelertrag und auch die Haltbarkeit herabgesetzt. Seit kurzer Zeit gibt es einige Zwiebelsorten, die eine geringere Anfälligkeit gegen Falschen Mehltau besitzen. Andere vorbeugende Maßnahmen sind unter praktischen Gesichtspunkten im Hausgarten kaum durchführbar. Der Einsatz des Pilzbekämpfungsmittels Euparen, das in Kleinpackung erhältlich ist, bringt nur dann einen ausreichenden Erfolg, wenn es direkt zu Befallsbeginn eingesetzt wird. Purpurfleckenkrankheit Die Purpurfleckenkrankheit, hervorgerufen durch den Pilz Alternaria porri, ist weit verbreitet und in feuchten Witterungsabschnitten sowie im Herbst regelmäßig an Porree zu finden. An Zwiebeln findet man ihn häufig auf Schlotten, die zuvor durch Falschen Mehltau geschädigt waren. Als Krankheitsbild zeigen sich länglich ovale Flecken, die zunächst grau erscheinen. Sie verfärben sich später schwarz und sind von einem purpurfarbenen Rand umgeben. Der Infektionsverlauf von Alternaria erfolgt recht langsam, und nur in Perioden mit länger andauernden Niederschlägen kommt es zu einem stärkeren Befallsaufbau – meist erst gegen Kulturende und ohne größere Schäden an den Hausgarten-Pflanzen zu verursachen. Der Pilz gilt als samenübertragbar und überdauert im Boden an befallenem Blattmaterial. Als vorbeugende Bekämpfungsmaßnahme gilt die Beseitigung kranker Pflanzenteile. Der Fachhandel bietet bei Porree widerstandsfähige Sorten an. Neben diesen drei Pilzkrankheiten findet man bisweilen auch Porree- oder Zwiebelpflanzen, die auffällige, gelbe Längsstreifen über die gesamte Blatt- oder Schlottenlänge aufweisen. Dies sind die typischen Symptome von zwei Viruskrankheiten, die die gleiche deutsche Bezeichnung, nämlich Gelbsteifigkeit, haben. Tatsächlich handelt es sich aber um zwei verschiedene Viruskrankheiten. Während das Gelbstreifigkeitsvirus des Porrees nur an Porree auftritt, kann dasjenige der Zwiebel auch auf Schalotten, Knoblauch und Narzissen übertragen werden. Diese Übertragung erfolgt durch verschiedene Blattlausarten. Gelbstreifige Porreeblätter oder Zwiebelschlotten zeigen manchmal Verkrümmungen und welken und das Schaftgewicht bzw. die Zwiebelgröße können reduziert werden. Im Hausgarten entsteht jedoch normalerweise kein relevanter Schaden durch diese Viren, so dass auf die ohnehin nur äußerst schwierige Bekämpfung verzichtet werden kann. Andere Krankheiten wie Papierfleckenkrankheit, Mehlkrankheit oder Zwiebelbrand findet man an diesen Gemüsepflanzen im Hausgarten nur in Ausnahmefällen. ZwiebelfliegeLauchmotte - Larve Schäden durch LauchmotteLauchmotte - verpuppt Bilder: Joachim Ziegler
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