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Sinnvolle Werkzeuge für den Schnitt
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Sinnvolle Werkzeuge für den Schnitt. Wer Obst- oder Ziergehölze im eigenen Garten hat, der weiß, dass er um mehr oder weniger regelmäßige Schnittmaßnahmen nicht herum kommt. Sei es, um das Wachstum und die mit den Jahren immer größer werdenden Bäume und Sträucher den Proportionen des Gartens wieder anzupassen oder um für regelmäßige Erträge bei guter Qualität zu sorgen. Bevor man loslegt, sollte man sich über das „wie“ informieren und zumindest die Grundbegriffe der Wachstums- und Schnittgesetzmäßigkeiten kennen. Ist das geklärt, bleibt noch die Frage nach dem „womit“, d. h. welche Werkzeuge sollte man auf jeden Fall anschaffen, welche Anforderungen werden sinnvoller Weise an die Qualität gestellt? Wichtig ist, dass die Werkzeuge einen glatten, sauberen Schnitt ohne Quetschungen ermöglichen, und das auch nach vielen Einsatzstunden. Über die Frage des „wie“ kann man mit Kollegen immer noch trefflich diskutieren. Was die Qualität der angebotenen Scheren und Sägen angeht, so kann man feststellen, dass es noch nie so eine breite Palette an hochwertigen, innovativen und ausgereiften Schnitthilfen gab. Grundausstattung: Schere und Säge Wer seine Obstbäume regelmäßig schneiden und formieren will, braucht eine vernünftige Schere und eine leichtgängige Säge als Grundausstattung. Damit kann man Obstbäume auf schwachwachsenden Unterlagen und alle Sträucher problemlos bearbeiten. Anforderungen an Handscheren Moderne Handscheren sind auf jeden Handtyp ergonomisch abgestimmt, so gibt es spezielle Modelle für Linkshänder, kleinere Hände, sogar speziell für Frauen! etc.. Hier wird mit viel technischem Know-How gearbeitet, so kann man durch den Rollgriff eine deutliche Verringerung des Kraftaufwandes erzielen, das bedeutet einen leichteren Schnitt und mehr Komfort. Der Rollgriff verteilt die Kraftanstrengung gleichmäßig auf alle 5 Finger, dadurch wird die Muskelbelastung geringer und Sehnenentzündungen können vorgebeugt werden. Wichtig sind gute Stoßdämpfer und Puffer zur Schonung von Hand und Handgelenk. Wer einmal längere Zeit mit einer schlecht gedämpften Schere gearbeitet hat, wird die Folgen am nächsten Tag deutlich spüren! Moderne Scheren sind heutzutage sehr leicht, die Griffe meist aus Aluminium mit Plastiküberzug, der für einen angenehmen Griffkontakt und eine gute Handhabung sorgt. Sie sind leicht, unzerbrechlich und zuverlässig, alle verwendeten Materialien sind nahezu vollständig wieder verwertbar. Bei guten Scheren können die Verschleißteile ausgewechselt werden, so dass sie bei guter Pflege ein ganzes Gärtnerleben halten. Preise: ab 25 -50 Euro. Haltbarkeit und Leistungsfähigkeit einer Baumschere hängen auch von der Pflege ab. Deshalb sollte man die Klinge regelmäßig reinigen (Lappen, feines Schleifpapier) und bewegliche Teile (z. B. Feder, Rollgriffachse etc.) ölen. Hierzu bietet der Fachhandel auch Kombi-Sprays an, die gleichzeitig Verschmutzungen entfernen und ölen! Zu den werterhaltenden Maßnahmen gehört auch das Schärfen der Klinge sowie das Nachjustieren des Spiels von Klinge und Gegenklinge für einen sauberen Schnitt. verschiedene Scheren: Links: japanische Schere, oben: Felco mit Rollgriff, rechts: Amboßschere © DLR Japan-Schere: beeindruckende in der Schnittqualität, aber gewöhnungsbedürftig in der Handhabung © DLR Neue Trends bei Scheren Das Angebot an Scheren für den Baumschnitt ist in den letzten Jahren unglaublich vielfältig geworden. Das liegt sicher auch daran, dass der Bereich Freizeitgarten mittlerweile von vielen Firmen als lukrativer Markt angesehen wir. Entsprechend einfallsreich zeigen sich die Hersteller und bringen eine Fülle an Innovationen auf den Markt, die auch aktuelle Lifestyle-Trends berücksichtigen. Klinge oder Amboß? Bevor man eine Baumschere kauft, sollte man sich die 2 technischen Funktionsprinzipien anschauen. Scheren mit 2 Klingen (Klinge und Gegenklinge) zeichnen sich durch einen exakten und sauberen Schnitt aus – eine korrekte Einstellung und Schärfe vorausgesetzt. Sie werden standardmäßig im Profibereich verwendet. Bei Amboß-Scheren mit nur einer Klinge, die unten auf einen breiten Amboß trifft, ist mit zunehmendem Alter funktionsbedingt mit einer unsauberen Schnittführung und Quetschungen zu rechnen. Sie sind robuster und aufgrund ihrer einfacheren Fertigung meist auch deutlich günstiger zu bekommen. Deshalb sollen hier exemplarisch je 1-2 Beispiele für die beiden Funktionsprinzipien dargestellt werden. Der internationale Standard aus dem Profibereich Als weltweit anerkannter Spezialist für Profibaumscheren gilt nach wie vor die Marke Felco, deren Produkte auch im Freizeitgartenbereich eine hohe Wertschätzung besitzen. Neben der professionellen Qualität können alle Verschleißteile ausgetauscht werden, was dem Besitzer eine lange Lebensdauer garantiert. Die meisten Felco-Scheren werden nach dem Prinzip von Klinge und Gegenklinge hergestellt (Preis: 30-65 €). Japanische Klingen: Nicht nur in der Küche - auch bei Baumscheren in Nicht nur in der Küche machen hochwertige Klingen japanischer Schmiedekunst von sich reden. Auch im Bereich der Schnittgeräte für Bäume gibt es einen ähnlichen Trend. Aufgrund des besonderen Herstellungsverfahrens und des speziellen Stahls (Yasuki-Stahl) sollen Klinge und Gegenklinge nach Angaben der Hersteller deutlich härter und stärker gearbeitet sein als bei herkömmlichen Baumscheren. Die Schnittleistung soll auch nach längerem Gebrauch kaum spürbar nachlassen. Die getestete Okatsune-Schere (Länge 20 cm, Gewicht 230 g) zeigte auch beeindruckende Schnittleistungen bis 2 cm Durchmesser. Gewöhnungsbedürftig ist aber die große Öffnung der Griffe. Arbeitet man länger mit der Schere, macht sich die unzureichende Dämpfung durch die einfache Feder deutlich an den Gelenken bemerkbar: hier fehlen zusätzlich noch entsprechende Gummipuffer. Der Verschluß ist unvorteilhaft, denn er kann ungewollt beim Arbeiten einrasten bzw. man kann leicht hängen bleiben. Ein Austausch von Einzelteilen ist vorgesehen. Wie lange die außergewöhnliche Härtung der Klingen anhält, kann nach kurzem Einsatz noch nicht beurteilt werden. Positiv zu bemerken ist der gute und exakte Schnitt, der „satte, metallische Sound“ sowie das Styling. Wer also Wert auf das Außergewöhnliche legt und nicht so viel schneidet, wird mit dieser Schere sicherlich Freude haben. Preise: ca. 30-40 €, leichtere Modelle für kleinere Hände werden für die Hälfte angeboten. Bezug: z. B.: www.gartenbedarf-versand.de. Neuentwicklung: Scheren mit antibakteriellen Klingen Der Problematik der Schnittwunde als potentielle Eintrittspforte für Schaderreger haben sich andere Hersteller angenommen (z. B. Leyat etc.). Dieser hat die Klingen mit einer Kupferbeschichtung versehen, die antibakteriell wirken soll. Dadurch werden Pilze und Bakterien in ihrem Wachstum auf der Schere stark gehemmt, was nach Angaben der Hersteller eine deutliche Verringerung der Übertragung von Krankheiten durch die Schere verhindern soll. Bezug: z. B.: www.swissbrands.de. Kosten: 25-65 € Als Beispiel für eine Ambossschere sei exemplarisch die „Ergonomic“ von der Firma Castellari erwähnt (Vertrieb und Bezug: z. B.: www.albrecht-elektro.com). Die Dämpfung ist gut, weil der Gegenschlag durch das Ambossprinzip reduziert wird. Die Schere liegt – wie der Name schon sagt – sehr gut in der Hand, wie die meisten guten Scheren liegt sie im Gewichtsbereich von 200g. Bei vielen Ambossscheren ist die Schnittöffnung zu klein, bei dem getesteten Modell können aber Schnitte bis 25 mm problemlos durchgeführt werden. Die Klinge kann als Verschleißteil separat gewechselt werden, auf den Amboß gibt die Firma eine lebenslange Garantie. Preis ca. 35 €. Sägen Der allgemeine Standard war bis vor einigen Jahren unangefochten die klassische Baumsäge mit Holzgriff (ca. 25-40 Euro). Durch die Schnellverstellung des Sägeblattes ist sie universell einsetzbar, passt sich nahezu jeder Situation an und leistet saubere Schnittarbeit. In letzter Zeit wurde sie zunehmend verdrängt von leichten, meist klappbaren Universalsägen. Spezielle Stahlarten, eine besondere Ausformung der Sägeblätter und Zähnung sowie die Oberflächenbearbeitung der Zähne (z. B. Impulshärtung) garantieren einen „messerscharfen“ Schnitt, wichtig für eine schnelle Wundheilung. Längere Sägen mit Blattlängen bis über 39 cm werden auch mit einem zusätzlichen Halter angeboten, damit sie stets in Reichweite sind. Besonders zu erwähnen ist das geringe Gewicht, die meisten Sägen mit ergonomisch geformten Plastikgriffen wiegen gerade mal 150-300 g, machen aber eine hervorragende Arbeit. Die Preise für eine gute Säge liegen zwischen 20 Euro (Klappsägen mit 150 mm Sägeblatt) bis über 50 Euro (über 300 mm Sägeblatt), eine Investition, die sich immer lohnt. Auch bei den Sägen gibt es – wie bei den Scheren - zunehmende Angebote mit Sägeblättern japanischer Machart („Japanzahnung“), denen eine hohe Schnittleistung zugesprochen wird (z. B. Samuari Säge, www.albrecht-elektro.com , www.meyer-shop.com etc.). Handsägen mit Japanzahnung werden mit geradem Blatt (zum Sägen unterhalb der Schulterhöhe) bzw. mit gebogenem Blatt angeboten (zum Sägen oberhalb der Schulterhöhe). Ihren höchsten Wirkungsgrad erzielen Sie, wenn sie zum Körper gezogen werden. Wie auch immer: unabhängig von der Zahnung kann man sagen, dass die angebotenen Handsägen in dem genannten Preissegment heutzutage wahre „High-Tech-Produkte“ sind mit ausgezeichneten Qualitäten und hochwertigen Werkstoffen. Aufgrund ihres geringen Gewichtes, der leichten Handhabung und der hohen Schnittleistung sind sie bei den Obstfreunden sehr beliebt. Die gute alte verstellbare Baumsäge wurde nach und nach verdrängt von den praktischen Hand(klapp)sägen © DLR Japanisches Sägeblatt der „Samurai“-Säge: Spezielle Zahnung und Oberflächenbehandlung ermöglichen einen „messerscharfen“ Schnitt. © DLR Zweihand-Baumscheren für dickere Äste Sie sind ideal zum schneiden von dickeren Ästen (bis 5 cm) und im oberen Baumbereich oder zum Beseitigen von Bodentrieben bei Strauchbeeren. Wie bei den Baumscheren gibt es auch 2 technische Ansätze: Die Modelle unterscheiden sich in der Gestaltung des Schnittwerkzeuges, wobei Scheren mit gebogener Klinge und Gegenklinge bei schwer zugänglichen Ästen Vorteile haben gegenüber solchen mit Amboß. Durch die vorteilhafte Hebelwirkung kann man Kraft sparen, zusätzlich ist die Gegenklinge mit einer Verzahnung zum Festhalten des Astes beim Schneiden ausgestattet, die Griffe haben Stoßdämpfer zur Schonung der Handgelenke. Einige Modelle sind mit Teleskoptechnik ausgestattet, d. h. die Aluminium-Griffrohre können individuell in der Länge verstellt werden. Für einen besonders kraftsparenden Schnitt gibt es Scheren mit doppelter Hebelübersetzung. Zweihand-Baumscheren sind bezüglich der Werkstoffe ähnlich gut ausgestattet wie die Handscheren, z. B. mit verschraubten Gegenklingen und Saftrille, bruchfesten Griffen aus geschmiedeter Aluminiumlegierung mit Plastik-Kälteschutz. Gute Zweihand-Scheren haben Öffnungen von etwa 120 mm bei einem Gewicht von 800-1000 g und einen Preis von 40-85 Euro (z. B.: www.meyer-shop.com etc.). Bild 7: Zweihandbaumscheren für dickere Äste mit Amboß (links) und Klinge/gegenklinge (rechts). © DLR Teleskopscheren und –sägen ermöglichen ein sicheres und schnelles Arbeiten vom Boden aus © DLR Arbeiten mit Verlängerung: Teleskop-Hochentastung Für niedrige Bäume auf schwachwachsenden Unterlagen sind die beschriebenen Sägen und Scheren gut geeignet. Etwas anders sieht es jedoch aus, wenn höhere Bäume oder gar Streuobstbäume geschnitten werden müssen. Das Arbeiten mit einer Leiter ist hier oft schwierig, zum einen kann es je nach Gelände recht gefährlich werden, andererseits steigt der Zeitbedarf deutlich an (umstellen der Leiter, reduzierte Schnittleistung wg. Festhalten etc.). Am Sichersten ist es immer noch, wenn man diese Arbeiten vom festen Boden aus durchführen kann. Hierzu eignen sich spezielle Systeme mit Teleskopstangen (ausgezogen bis ca. 4,5 m) zur Hochentastung (z. B. www.wolf-garten.de etc.). Als Werkzeuge dienen gebogene Sägen mit Asthaken zum herausziehen der abgesägten Äste oder spezielle Scheren, die via Seilzug betätigt werden (Preise von 70-250 €). Auch wenn man vielleicht nicht ganz so exakt und genau arbeiten kann wie mit Baumschere und Handsäge, sicherer ist es auf jeden Fall und deshalb empfehlenswert! Wer mehr Hochstämme zu schneiden hat und dies aber dennoch vom sicheren Boden erledigen will, der kann sich die Arbeit erleichtern mit einen Hochentaster. Hierbei handelt es sich um leichte Motorsägen (Gewicht 8-10 kg) an einem Teleskopschaft (bis 4 m). Dadurch lässt sich die Wirtschaftlichkeit der Baumpflege deutlich steigern. (z. B. www.stihl.de, Preise 800-1000 €).
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