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Verunkrautete Beete rekultivieren – oder es erst gar nicht so weit kommen lassen!
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Verunkrautete Beete rekultivieren – oder es erst gar nicht so weit kommen lassen!. Das Unkrautjäten ist eine der unbeliebtesten Tätigkeiten im Garten. Gerade wenn man einen verwilderten Garten wieder in Kultur nehmen will, in dem sich Melde, Ackerwinde und Giersch ausgebreitet haben, sucht man nach schneller Hilfe: Vielleicht zunächst ein Herbizid und dann das Ganze durchfräsen lassen…? Doch dieses Vorgehen bringt nicht den gewünschten Erfolg, im Gegenteil, es macht es nur schlimmer. Herbizide erfassen nicht die im Boden liegenden Samen, die teils noch nach Jahren keimfähig sind. Und auch bei vielen hartnäckigen Wurzelunkräutern werden zwar die Blätter vernichtet, die Wurzeln sind jedoch in der Lage, erneut auszutreiben. Auf den frisch bearbeiteten Beeten keimt dann das vorhandene große Samenpotential, das jetzt ein optimales Saatbeet hat, die Fräse hat zudem die Wurzeln der Wurzelunkräuter in viele kleine Teilstücke zertrennt, von denen jedes eine neue Pflanze bildet! Die effektivste Methode ist immer noch Umspaten mit der Grabegabel und herauslesen der Wurzeln bzw. das Hacken und Jäten. Dabei kommt es auf den richtigen Zeitpunkt an, um das Wildkraut zu beseitigen und die richtige Methode, das Beet anschließend unkrautfrei zu halten. Man spart sich langfristig viel Arbeit, wenn in den ersten Wochen nach der Aussaat oder Pflanzung das Auflaufen von Unkräutern verhindert, bzw. diese sofort gejätet werden. Das geht am besten, wenn man direkt nach dem Regen bzw. dem Wässern das Beet bearbeitet. Dann lassen sich Ziehhacken besonders leicht durch die feuchte Erde ziehen. Neben der Unkrautkontrolle werden auch die Kapillarröhrchen zerstört und so die Verdunstung herabgesetzt, was wiederum Bewässerung spart. Samenunkräuter werden durch das regelmäßige Hacken am Blühen und somit auch an der Samenbildung gehindert. Wurzelunkräuter hingegen müssen möglichst komplett aus der Erde gezogen werden. Hier eignen sich Unkrautstecher oder Grabegabel. Hat man auf einem Beet sowohl Samen- als auch Wurzelunkräuter, entfernt man zunächst die Wurzelunkräuter und hackt anschließend das gesamte Beet. Dabei werden dann die Samenunkräuter beseitigt. Ist das Beet schon länger „verwildert“, sticht man es mit einer Grabegabel um. Dabei kann man alle Unkräuter und -gräser samt Wurzeln herauslesen. Solch stark verunkrautete Beete können zwar als Gemüsebeet gleich in Kultur genommen werden, eignen sich jedoch nicht zur sofortigen Anlage von Staudenbeeten. Auf keinen Fall dürfen sie jedoch unbepflanzt bleiben. Sind also Staudenbeete geplant, sollten sie zunächst mit einjährigen Arten bepflanzt bzw. eingesät werden, z.B. mit Kartoffeln, Gemüse oder Gründüngung. Sobald diese Pflanzen eine geschlossene Fläche bilden, können sich unerwünschte Arten nur schwer ansiedeln. Bis die Kulturpflanzen den gesamten Boden beschatten, muss weiter das auflaufende Unkraut gejätet werden. Damit dies einfach möglich ist, sät man in Reihen und nicht breitwürfig. So ist es auch einfacher, zwischen den Reihen zu mulchen, denn auch eine Mulchschicht hilft einen unerwünschten Aufwuchs von Wildkräutern zu unterdrücken. Ist das Beet frei von Wurzelunkräutern, kann oft schon im Herbst bzw. im nächsten Frühjahr die Fläche mit Stauden möglichst dicht bepflanzt werden. Lücken werden übergangsweise mit einjährigen Blütenpflanzen bepflanzt, bis die Stauden die gesamte Fläche beanspruchen. Alternativ kann z. B mit Rasenschnitt abgemulcht werden, um die Freiflächen zu bedecken. Ist die Fläche stark mit Wurzelunkräutern wie Quecke oder Winde durchsetzt, sollte man mit einer Dauerbepflanzung warten, bis man diese „im Griff“ hat. Ständiges Entfernen der grünen Teile (kein/wenig Chlorophyll) sorgt bei diesen hartnäckigen Pflanzen für eine Schwächung, so dass die Pflanzen sich dann „zu Tode wachsen“. Eine ähnliche Wirkung erzielt man mit dem Abdecken z.B. mit Wellpappe (2 Jahre lang!), da dann ebenfalls keine Photosynthese mehr stattfinden kann. Verwilderte Gärten bekommt man selten innerhalb einer Vegetationsperiode wieder komplett in Kultur. Das ist auch nicht nötig, denn von der Natur zurückeroberte Areale bieten Rückzugsgebiete für viele nützliche Tiere. Häufig genügt hier ein- oder zweimal im Jahr ein Rückschnitt mit der Sense, um den Wildwuchs im Zaum zu halten. Das gibt dann auch wieder freie Arbeitskapazität, um sich mit einzelnen Flächen intensiver zu beschäftigen. So kann man dann nach entsprechender Vorarbeit (s. Staudenbeet) auf größeren Flächen, z.B. unter Bäumen, Bodendecker wie Elfenblume (Epimedium) oder Immergrün (Vinca) als Unkrautunterdrücker anpflanzen. In jedem Fall kostet es Mühe, ein verunkrautetes Beet wieder „unkrautfrei“ zu machen. Und dieser Zustand hat meist eine Vorgeschichte. Nicht immer ist es ein Garten, der aufgegeben wurde und dann ein oder zwei Jahre brach lag. Häufiger ist es ein über viele Jahre liebevoll angelegter und gepflegter Garten, dessen Besitzer auf Grund von Krankheit oder Alter die viele Gartenarbeit nicht mehr schafft. Dann liegen die Gemüsebeete das halbe Jahr brach, im Rosenbeet sprießt Unkraut und für den Vorgarten überlegt man schon, ob eine Kiesschüttung nicht besser wäre…Einfacher ist es in solchen Fällen, rechtzeitig, das heißt bevor eine Verunkrautung eingetreten ist, eine Gartenumgestaltung vorzunehmen. Wird nicht mehr so viel Gemüse angebaut, können Beete dauerhaft angesät werden. Es muss nicht unbedingt Rasen sein, es gibt auch mehrjährige Kräuter- oder Gras-Kräutermischungen. Auf die gleiche Weise können bisher mit Wechselflor bepflanzte Beete reduziert werden oder man legt sie als Staudenbeet an bzw. pflanzt Bodendecker. Auch Fugen auf Gartenwegen oder an Sitzplätzen können durch die Ansaat mit Fugenbegrünung „Unkrautfrei“ gehalten werden. Geht man dies rechtzeitig an, hält sich der Arbeitsaufwand, insbesondere für das ungeliebte Jäten, in Grenzen und man kann trotzdem einen gepflegten Garten genießen.
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