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©Dr. Köhler
Weihnachtsbäume: abgesägt oder im Topf?
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Weihnachtsbäume: abgesägt oder im Topf?. Für viele Familien stellt sich alljährlich die gleiche Frage: soll man wieder einen geschlagenen Weihnachtsbaum kaufen oder lieber einen, den man dann nach dem Fest auspflanzen kann? Will man den jährlichen Christbaum nach den Festtagen nicht entsorgen, sondern als Kübelpflanze auf Balkon oder Terrasse weiternutzen oder im Garten auspflanzen, fällt die Wahl auf einen Baum mit Wurzelballen. Soll das Vorhaben gelingen, muss jedoch einiges bedacht werden: 1. Hinweise zum Kauf Angeboten werden verschiedene Arten in den unterschiedlichen Qualitäten. Die Baumgrößen variieren in den Wuchsgruppen 60/80 cm, 80/100 cm und 100/120 cm, nur sehr selten werden größere Bäume angeboten BaumartBemerkungEignung Heimische Fichten und Tannen Picea und AbiesKaum als Topfpflanze im Angebot, aber möglich Blaufichte (=Blautanne) Picea pungens -Sorten Zwergsorte wählen, da sie sonst für Hausgärten i. d. R. zu groß wird (im Alter über 10m)Am häufigsten angeboten, Nadeln stechen Nordmanntanne: Abies nordmannianaIst wesentlich teurer als die Blaufichte, weil sie langsamer wächst. Für Hausgärten i. d. R. zu groß (im Alter über 25m) Ebenfalls sehr gut geeignet, sticht nicht Zuckerhutfichten Picea glauca (in Sorten): Sehr dichte Benadelung, gleich- mäßige Kegelform, kompakte Größe, wächst langsam, daher auch für Trogbepflanzung geeignet.Ideal für kleinere Wohnräume. Sehr gut haltbar. Sticht weniger als die Blaufichte Serbische Fichte: Picea omorikaSchlanke Fichte, sehr preiswert, wird im Alter oft nur 15m hochkeine typische Weihnachtsbaumform Scheinzypressen, Wacholder: Chamaecyparis, Juniperus Meist säulenförmig wachsendNicht typisch für Weihnachts- baum, aber denkbar Grundsätzlich gilt: Die besseren Anwachschancen hat ein im Topf gewachsener bzw. ein in der Baumschule regelmäßig verschulter (umgepflanzter) Baum. Ein kürzlich erst gestochener und nicht eingewurzelter Christbaum ist zwar wesentlich billiger, hat aber auch mehr Anwachsprobleme, da die Wurzeln in der Regel beschädigt wurden. Ein kleiner Baum (max. 1,20 m) übersteht den Wurzel- und somit Verpflanzungsschock in der Regel besser als ein großer. Tipp: Prüfen Sie beim Kauf, ob ein guter Wurzelballen vorhanden ist. Ziehen Sie dazu die Pflanze aus dem Topf, dabei sollte der Wurzelballen fest, gut durchwurzelt und kompakt bleiben. Zerfällt der unechte „Wurzelballen“ beim Herausziehen, lassen Sie die Finger davon: der Baum wurde erst kurz vorher ausgestochen und mit etwas Erde in den Topf gesteckt! 2. Hinweise zum Aufstellen: Der Baum befindet sich in der Vegetationsruhe. Durch die warmen Temperaturen im Zimmer erlebt er übergangslos einen Sommer um dann anschließend wieder kalten Temperaturen ausgesetzt zu sein. Dies bedeutet für den Baum einen großen Stress, der möglichst gemildert werden sollte. · Gewöhnen Sie den Baum daher an den Temperaturwechsel: im Freien an einem kühlen, schattigen und windgeschützten Ort oder in einer hellen Garage vor bzw. nach dem Wechsel ins/vom Zimmer einige Tage zum akklimatisieren stehen lassen. · Achten Sie darauf, dass der Wurzelballen nicht austrocknet! Vor dem Hereinholen gut gießen, danach jeden zweiten Tag! · Einen möglichst kühlen Ort zum Aufstellen des Baumes wählen. Ideal: kalter Wintergarten oder kühle Diele. Möglichst weite Abstände zu Heizquellen halten (Auch Kerzen heizen ein) · Die Pflanze zwei Mal pro Tag besprühen, um die Nadeln nicht eintrocknen zu lassen · Aufenthalt im Zimmer möglichst kurz halten. Ideal: 2-3 Tage, maximal 10 Tage 3. Hinweise zum Auspflanzen: Zum Auspflanzen kann man sich in der Regel bis April Zeit lassen. Bäume mit intaktem Wurzelballen wachsen im Verkaufskübel bis zu einem Jahr weiter. Wichtig: regelmäßig gießen und vor allem den Wurzelballen vor Frost schützen. Beim Einpflanzen ist zu beachten: · Wenn der Wurzelballen mit einem verrottbaren Textilgewebe (z.B. Jute) umgeben ist, pflanzen Sie ihn damit ein (Es sollte kein Stück Stoff aus der Erde herausschauen!). Entfernen Sie aber vorher unbedingt eventuelle vorhandene Drähte oder Kunststoffgewebe und öffnen Sie den Knoten am Wurzelhals! · Schützen Sie den Wurzelballen vor Frost, in dem Sie die Erde nach dem Einpflanzen mit einer 15 Zentimeter hohen Schicht Rinden- oder Tannennadelmulch bedecken. Lassen Sie den Stamm aber frei von Mulch. Alternativ können Sie den Topf auch mit Wärme- oder Frostschutzvlies einwickeln. · Gießen Sie regelmäßig an frostfreien Tagen. Durch den oben geschilderten Stress ist die Pflanze natürlich anfällig gegen Schädlinge und Erkrankungen. Deshalb sollte hier verstärkt kontrolliert werden, um frühzeitig Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Fazit: Wer einen Weihnachtsbaum im Topf kaufen will, findet besonders in Baumschulen und Gartencentern ein breites Angebot. Soll der Baum die Feiertage aber überleben, müssen bestimmte Spielregeln beachtet werden. Werden diese nicht eingehalten, sterben die Bäume meist kurz nach dem auspflanzen ab. In solchen Fällen sollte dann lieber auf den geschlagenen Baum zurückgegriffen werden! Übrigens: Rheinland-Pfalz bietet den bundesweit ersten FSC®-zertifizierten Öko- Weihnachtsbaum an. Im Handel werden verschiedene Arten und Qualitäten angeboten! Achten Sie auf eine gute Durchwurzelung des Wurzelballens! Diese Bäume wurden kurz vorher ausgegraben und in einen Topf mit Erde gesteckt. Die Anwachschancen sind deshalb sehr schlecht! © DLR © DLR
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