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©Dr. Köhler
Äpfel frisch und knackig in den Winterschlaf schicken!
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Äpfel frisch und knackig in den Winterschlaf schicken!. Direkt nach der Apfelernte können nicht alle Früchte frisch verbraucht werden. Oft muss ein Teil der Ernte über einen längeren Zeitraum aufbewahrt werden. Weiche, schrumplige, morsche Früchte mit Fäulnisstellen sind unangenehme Begleiterscheinungen einer Langzeitlagerung. Die folgenden Informationen sollen Ihnen helfen frische, knackige, aromatische Früchte aus dem „Winterschlaf“ zu holen. Der Reifeprozess der Äpfel beginnt am Baum und setzt sich bei der Lagerung fort. Dabei wird Zucker aus der Stärke aufgebaut. Säure und Festigkeit des Fruchtfleisches nehmen ab. Hohe Temperaturen und Sauerstoff beschleunigen den Reifeprozess. Pilzsporen keimen bei hoher Luftfeuchte aus und verursachen Fäulnis. Beschädigte oder „zu grob“ geerntete Früchte sind besonders gefährdet. Welke Früchte mit geschrumpfter Fruchtschale entstehen bei niedriger Luftfeuchte. Stippe, erkennbar als kleine, dunkle, runde Flecken mit Verbräunungen bis ins Fruchtfleisch- entsteht, wenn der Calciumgehalt in der Frucht zu niedrig ist. Voraussetzung für eine gute Apfellagerung: · Gesunde, unbeschädigte Früchte · Optimaler Erntetermin · Kühle Lagertemperatur · Hohe Luftfeuchtigkeit · Gaszusammensetzung der Lagerluft Gesunde, unbeschädigte Früchte Mit geeigneten Pflanzenschutzmaßnahmen während der Vegetation (z. B. Einsatz von Schwefelpräparaten) werden die Pilzerreger reduziert. Der rechtzeitige Einsatz von Calciumpräparaten erhöht den Calciumgehalt der Früchte (z. B. mehrere Spritzungen mit Calcium-Düngern, z. B. Düngal Calcium und anderen, 20 g/5 l Wasser). Das Risiko für Stippe wird dadurch geringer. Auch das Leergut und die Lagerräume sollten frei sein von alten Pilzsporen aus dem Vorjahr. Ebenso ist die schonende Ernte eine wichtige Voraussetzung für gesunde Früchte. Äpfel, die beschädigt, heruntergefallen oder angepickt sind oder mit Druckstellen und Abdrücken von Fingernägel versehen, sind für eine Lagerung ungeeignet. Optimaler Erntetermin Entscheidend für eine gute Lagerung ist der optimale Pflücktermin. Zu früh geerntete Äpfel zeigen eine schlechtere Ausfärbung, geringere Fruchtgröße und schlechteren Geschmack. Zu spät geerntete Äpfel werden schnell morsch, sind anfällig für Fäulnis und Schalenbräune, die Schale wird schnell fettig. Guter Geschmack, gute Ausfärbung und gute Fruchtfestigkeit nach der Lagerung sind nur mit dem richtigen Erntetermin zu erreichen. Äpfel, die bereits eine gute Ausfärbung zeigen, aber noch etwas unreif oder „grün“ schmecken, sind für eine Lagerung gerade richtig. Kühle Lagertemperatur Je nach Sorte liegt die optimale Lagertemperatur bei Äpfeln zwischen 2 und 4°C. Bei Birnen zwischen –1 bis +1°C. Falls kein Kühlhaus verfügbar ist können auch kühle Gebäudeteile (Scheune, ehemaliger Stall, Keller oder Nordseite von Gebäuden) genutzt werden, bei denen die Temperatur unter 10 °C gehalten werden kann. In diesem Fall sollten Lüftungsvorrichtungen vorhanden sein. Die Atmungswärme, die in den Früchten entsteht, steigt nach oben und muss auch oben abgeführt werden können. Gleichzeitig sollte die kühle Außenluft in den Lagerraum gelangen. Hohe Luftfeuchtigkeit Um die Verdunstung so gering wie möglich zu halten wäre für eine Langzeitlagerung eine relative Luftfeuchte von 90 bis 95 % optimal. In trockenen Lagerräumen kann die Luftfeuchte erhöht werden, indem der Boden öfter befeuchtet wird. Zur Verminderung der Verdunstung können die Früchte auch mit Folie eingepackt werden (siehe unten). Gaszusammensetzung der Lagerluft Während der Reifung im Lager atmen die Äpfel. Sie verbrauchen Sauerstoff (O2) und geben Kohlendioxid (CO2) ab. Die Früchte bauen sich dabei mehr und mehr ab. Um die Atmung zu minimieren, wären Sauerstoffwerte von 1-3% und Kohlendioxidwerte von ca. 3% erforderlich. In Kühllager mit kontrollierter Atmosphäre übernimmt die Technik die Regelung der Gaszusammensetzung. Bei kleineren Lagerpartien kann mit Folie ein ähnlicher Effekt erreicht werden. Werden die Früchte in Kisten, Kistenstapeln oder palettenweise in Folie eingepackt, so wird der Gasaustausch reduziert. Durch die Atmung der Früchte erhöht sich in den ersten Tagen der Lagerung automatisch der Kohlendioxidgehalt, während der Sauerstoff immer weniger wird. Für die Folienpackung wird am besten eine dünne, gelochte Folie mit einer Stärke von 0,03-0,05 mm verwendet. Achtung: Bei zu dicken Folien oder absolut gasdicht verpackten Äpfeln beginnen die Früchte zu gären! Durch die reduzierte Verdunstung verlieren die Früchte gleichzeitig weniger Wasser. Auf diese Art und Weise sorgen die Früchte selbst dafür, dass ihre Alterung langsamer vonstatten geht. Tipp: Geerntete oder gekaufte Äpfel im Folienbeutel kühl stellen (z.B. Kühlschrank). Die Äpfel bleiben länger frisch, knackig und aromatisch.
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