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©Dr. Köhler
Chemische Unkrautbekämpfung im Garten möglich und sinnvoll?
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Chemische Unkrautbekämpfung im Garten möglich und sinnvoll?. Zur Unkrautbekämpfung werden in der Landwirtschaft und im Produktionsgartenbau häufig spezielle Pflanzenschutzmittel, sogenannte Herbizide eingesetzt. Voraussetzung hierfür sind einheitliche Pflanzenbestände mit nur einer Kulturpflanzenart, wie es bei einem Kohlfeld oder einer Apfelplantage der Fall ist. Im Haus- und Kleingarten, wo viele verschiedene Pflanzenarten auf kleiner Fläche stehen, ist der Herbizideinsatz nur in wenigen Bereichen möglich. In den meisten Fällen bleibt nach wie vor nur die mechanische Unkrautbekämpfung durch Jäten und Hacken. Herbizide, die alle unerwünschten Pflanzen (Unkräuter) vernichten, die erwünschten jedoch nicht schädigen, gibt es nicht. Zum einen wirkt jedes Herbizid nur auf bestimmte Pflanzenarten. So wird beispielsweise der Ehrenpreis von den gängigen Rasenherbiziden nicht erfasst und sogenannte Totalunkrautvernichter verschonen Giersch und Schachtelhalm. Zum anderen können Herbizide bei unsachgemäßer Anwendung auch Kulturpflanzen schädigen. Eine erfolgreiche chemische Unkrautbekämpfung setzt daher Kenntnisse über die Unkräuter und über das Wirkungsspektrum des eingesetzten Präparates voraus. Die Gebrauchsanleitung ist deshalb vor Anwendung genauestens zu lesen. Mögliche Anwendungsgebiete für Herbizide im Garten Terrassen, Wege, Garagenauffahrten und andere befestigte Flächen: Auf befestigten Flächen ist die Unkrautbekämpfung in Ritzen und Fugen oder zwischen Schotter und Kies besonders mühsam, so dass sich Unkrautvernichter zum Streuen, Gießen oder Spritzen besonderer Nachfrage erfreuen. Grundsätzlich unterliegt die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln auf solchen Flächen starken Einschränkungen durch die Pflanzenschutzgesetzgebung: Sie ist grundsätzlich verboten und kann nur in Ausnahmefällen auf Antrag genehmigt werden!. Einzelpflanzen- und Horstbehandlung: Zur Bekämpfung von sogenannten Wurzelunkräutern wie Großer Brennessel, Quecke oder Winde, bieten sich solche Herbizide an, die vom Blatt aufgenommen, in die Wurzel transportiert werden und diese dann abtöten. Für eine gute Wirkung ist es notwendig, dass die Unkräuter über genügend Pflanzenmasse verfügen, um ausreichend Wirkstoff aufzunehmen. Da diese Produkte, die von allen grünen Pflanzenteilen aufgenommen werden, die meisten Pflanzenarten schädigen, ist bei ihrer Anwendung äußerste Vorsicht geboten. Die Behandlung von Einzelpflanzen oder Unkrauthorsten ist entweder mit einem Spritzschirm möglich, der ein Verwehen des Mittels auf Nachbarpflanzen verhindert oder man kann die Blätter einzelner Pflanzen mit dem Herbizid bestreichen. Genaue Hinweise zur Anwendung sind der Gebrauchsanleitung zu entnehmen. In der Praxis sind stark mit Wurzelunkräuter durchwachsene Staudenbeete so nicht in den Griff zu bekommen (entweder Schädigung der Stauden oder es werden nicht alle Winden erfasst, da sie in den einzelnen Stauden wuchern). Hier ist in der Regel eine Neuanlage notwendig. Kulturvorbereitung (für Stauden, Blumen und Gehölze): Bei der Neuanlage von Gärten oder Teilen des Gartens kann es sinnvoll sein, die schon genannten Wurzelunkräuter wie Quecke, Große Brennessel oder Ackerkratzdistel vor Umbruch des Bodens zu bekämpfen, um eine Abtötung der unterirdischen Pflanzenteile zu erreichen. Einsetzbar sind die gleichen Produkte wie bei der Einzelpflanzen- und Horstbehandlung. Nicht erfasst wird dabei das im Boden vorhandene Samenpotenzial! Es muss nach dem Keimen nochmals chemisch oder mechanisch beseitigt werden. Fazit: Im Garten ist der Einsatz von Herbiziden nur in sehr beschränktem Umfang möglich und sinnvoll. An der mechanischen/physikalischen Entfernung (jäten, Einsatz von Hitze) oder Unterdrückung (Mulchen, Gründüngung, Dichtpflanzungen usw.) des unerwünschten Aufwuchses geht kein Weg vorbei! Zugelassene Mittel siehe Mittelliste
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