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©Dr. Köhler
Heimisches Holz im Garten
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Heimisches Holz im Garten. Holz wird in vielfältiger Form im Garten eingesetzt. Als Baum- oder Zaunpfahl, Terrassenbelag, fürs Garten- oder Gerätehaus, Möbel oder Pergola. Als Baustoff bringt Holz ein natürliches Flair in den Garten. Erfreulich ist, dass Holz zu den nachwachsenden Rohstoffen gehört, und bei nachhaltiger Waldbewirtschaftung immer zur Verfügung steht. Wussten Sie, dass allein in Deutschland jährlich 100 Mio Festmeter nachwachsen, eine gewaltige Leistung der Natur. Holz ist Natur pur Dazu kommt die enorme Fähigkeit als Kohlendioxidspeicher durch den jährlichen Zuwachs. Bei nachhaltiger und zertifizierter Waldwirschaft wird Kohlendioxid aus der Luft in Form von Kohlenstoff im Holz gespeichert, und zwar während der gesamten Nutzungsdauer als Baustoff. Und nach der ursprünglichen Anwendung lassen sich viele Holzprodukte noch weiter verwenden, bevor der gespeicherte Kohlenstoff dann letztlich bei der Verbrennung wieder als Kohlendioxid (OO2) an die Atmosphäre abgegeben wird. Somit wäre der natürliche Kreislauf wieder geschlossen, und das freigewordene CO2 könnte wieder für neu heranwachsende Bäume und Pflanzen eingesetzt werden. Die Betonung liegt auf „könnte“! Salopp ausgedrückt kann man sagen: „ Können könnte man es zwar, aber dürfen darf man es nicht“. Denn nahezu alle Holzprodukte, die der Handel für den Garten anbietet sind mit einer Imprägnierung gegen Fäulnis und Schädlingsbefall versehen! Und solcherart behandelte Hölzer haben es im wahrsten Sinne des Wortes in sich! Kastanienpfähle benötigen ob ihres hohen Gerbstoffgehaltes keine Imprägnierung mit umweltschädigenden MittelKastanienpfähle bringen eine natürliche Optik in den Garten Die Schwachstelle beim Baumpfahl: 10 cm unter der Erde! Warum also den ganzen Pfahl imprägnieren? Alte, imprägnierte Pfähle gehören in den Sondermüll und dürfen nicht verbrannt werden! Fotos: © DLR Warum ist Holz eigentlich grün? Die heute übliche Methode, Holz vor pilzlichem Verderb und Schädlingen zu schützen ist die Kesseldruckimprägnierung. Hierbei werden Stoffe unter hohem Druck in das Holz gepresst, die eine Fäulnis unterbinden sollen. Hierbei handelt es sich u. a. um schwermetallhaltige Salze und eine Vielzahl anderer gesundheits- und umweltgefährdeter Stoffe. Die gasförmigen Bestandteile entweichen dann in die Umwelt, ein Teil wird vom Regen ausgewaschen und landet im Gartenboden! Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum solchermaßen behandeltes Holz grün schimmert? Die grüne Farbe entsteht durch die Beigabe von Chrom (Chromverbindungen gelten als giftig und erbgutschädigend) und Kupfer (giftig für Regenwürmer). Nach seiner eigentlichen Nutzung wird Holz normalerweise verbrannt. Doch dass ist bei kesseldruckimprägniertem Holz verboten, denn diese müssen teuer und aufwändig als Sondermüll entsorgt werden! Das ist ein großes Problem, denn nicht selten landet behandeltes Holz im heimischen Ofen und die Imprägniersalze entweichen als giftige Rauchgase! Es geht auch anders! Viele Gartenfreunde sehen die Kesseldruckimprägnierung als eine unwürdige Degradierung dieses Naturstoffes Holz an! Die gute Nachricht: es geht auch anders! Bevor man Holz verbaut, sollte man sich Gedanken machen, an welcher Stelle die Probleme auftreten. Beim Baumpfahl ist es beispielsweise genau die Zone ca. 10 cm unter bzw. über der Erdoberfläche. Ursache ist hier eine wechselnde Feuchte, die dem Holz zusetzt. Und das kann man verhindern. Aber dafür muss man doch nicht den ganzen Pfahl mit giftigen Stoffen behandeln! Grundsätzlich gilt: Ein intelligenter Holzschutz kann auf schwermetallhaltige Salze verzichten. Geeignete, gerbstoffreiche Hölzer, Konstruktive Maßnehmen wie abgeschrägte Pfähle, schützende Überstände, Abtropfkanten, Erdkontakt vermeiden, alternative Haltbarmachung oder natürliche Anstriche sollten genügen. Wenn das nicht reicht, sollte man den Einsatz anderer Werkstoffe in Betracht ziehen! Umweltschonende Beispiele für den Naturgarten - Heimisch Baumarten Wer im Naturgarten auf imprägnierte Hölzer oder Tropenholz verzichten will, wählt als Alternative gerbstoffhaltige, fäulnisresistente heimische Holzarten. Unter diesen gibt es Hölzer und Baumarten, die ohne jegliche Konservierungsmaßnahme (z.B. Kesseldruckimprägnierung) über viele Jahre ihren Gebrauchswert bei einer Verwendung im Freien beibehalten und eine beachtliche Haltbarkeit aufweisen. So findet man in der Gruppe der sehr dauerhaften Holzarten neben den bekannten tropischen Nutzhölzern wie Teak, Makore oder Bangkirai auch die in Europa seit langem beheimatete Robinie und Edel-Kastanie. Beide Hölzer besitzen unschlagbare technische Eigenschaften: Sie sind sehr hart, elastisch und mit wenig Schwund. Damit gehören sie zu den wertvollsten europäischen Nutzhölzern und sind ein gleichwertiger Tropenholzersatz. Nebenbei trägt die Verwendung dieser beiden Holzarten also auch zum Erhalt der tropischen Regenwälder bei. Besonders geeignet dafür sind die gerbstoffhaltigen Hölzer der Edel- oder Esskastanie (Castanea sativa) sowie der Robinie (Robinia pseudoacacia). Beide sind auch wichtige Bienenweide- und Honigpflanzen. Viele nachhaltige Gründe sind ausschlaggebend für eine bevorzugte Verwendung dieser beiden Arten im Naturgarten: · Das gerbstoffreiche Holz (8 – 15 %) ist fäulnisresistent und langlebig. · Beide Baumarten wachsen in Europa als landschaftsprägende Elemente, d.h. sie sind Bestandteil unserer Kulturlandschaft und über kurze Transportwege verfügbar. · Stockausschläge der Edelkastanie wachsen „kerzengerade“ und können nach fünf bis zehn Jahren leicht geschlagen werden, wenn die jeweilige Pfahlstärke erreicht ist. · Kastanien- und Robinienpfähle mit ihrer naturnahen Optik brauchen keine Imprägnierung mit schwermetallhaltigen, umweltproblematischen Salzen! Im Gegensatz zu imprägnierten Pfählen können sie unbedenklich als Brennholz weiterverwendet werden. So verhindert man ein schnelles durchfaulen des Zaunpfahls: Pfahl in Betonring mit grobem Schotter auffüllen, fertig ist die perfekte Drainage, die kritische Zone bleibt immer trocken, der Pfahl hält ewig! Lebensturm als Nützlingshotel mit 4 Hauptpfählen im Schotterbett. Konstruktiver Holzschutz Durch wenige Modifikationen bei der Konstruktion lässt sich ein dauerhafter Schutz erzielen. So kann man Zaunpfähle oben anschrägen, damit Regenwasser schneller abläuft oder mit einem kleinen Holz-/Blechdach versehen. Um den Bodenkontakt zu vermeiden, können Pfähle in Metallschuhe eingepasst werden, so wird einziehende Feuchtigkeit vermieden. Stärkere Zaunpfähle oder Eckpfähle für Pergola/Gartenhaus kann man in Betonringe setzen, die dann mit grobem Splitt aufgefüllt werden. So entsteht eine stabile Verankerung, durch die Drainageschicht mit dem Splitt bleibt der Pfahl immer trocken und lange haltbar. Umweltschonende, neue Imprägnierverfahren Ein neues Verfahren zur Verbesserung der Haltbarkeit von Holz erobert derzeit den Markt. Beim „Thermoholz-Verfahren“ wird Holz durch eine Wärmebehandlung haltbar gemacht. Mit dieser Methode erhalten etwa heimische Esche oder Buche eine vergleichbare Haltbarkeit wie das tropische Bangkirai-Holz. Durch die hohen Temperaturen dunkelt das Holz nach und ähnelt auch in der Optik den Tropenhölzern. Beim sogenannten Dauerholz-Verfahren erfolgt die Konservierung und Haltbarmachung durch eine vollständige Durchtränkung des Holzes mit Paraffinöl. Dieses Verfahren schützt das Holz vor Nässe, Fäulnisbildung, Insekten und Pilzen. Fazit Im Garten greift man am Besten zu heimischen Laubholzern aus zertifizierter, nachhaltiger europäischer Waldbewirtschaftung! Gerbstoffhaltige Hölzer wie z. B. die Edelkastanie oder Robinie besitzen von Natur aus eine lange Haltbarkeit. Durch fachgerechte Konstruktionen und umweltschonenden Veredlungsmethoden kommen viele Holzarten auch ohne Kesseldruckimprägnierung aus. Das schützt gleichzeitig die Regenwälder der Erde. Wenn Sie um den Einsatz von Tropenholz nicht herumkommen, dann achten Sie beim Kauf unbedingt auf das von allen Umweltverbänden anerkannte Siegel des Forest Stewardship Council (FSC ). Es garantiert Holzprodukte aus ökologisch und sozial gerechter Waldwirtschaft.
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