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©Dr. Köhler
Immer Ärger mit der Petersilie?
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Boden und Pflanze
Immer Ärger mit der Petersilie?. In manchen Sommern bereiteten einige Kräuter, insbesondere Petersilie und Dill, Gartenbesitzern Probleme. Die beiden Kräuterarten wollen einfach nicht wachsen und kümmern so vor sich hin. Schließlich zeigen sie gelbe oder rötliche Blätter und sterben allmählich ab. Obwohl diese Symptome hauptsächlich bei Petersilie schon seit langem bekannt sind, ist die Ursache dieses Problems in den meisten Fällen unklar. Nur bei wenigen Proben gelingt es, die typischen Pilzkrankheiten dieser beiden Kräuter oder gar Schädlinge wie Fliegenmaden, Käferlarven, Milben oder Nematoden nachzuweisen. Weitaus häufiger lässt sich aber keine direkte Ursache an den vergilbten, kümmernden Kräuter erkennen. In diesen Fällen muss man davon ausgehen, dass die Wachstums- und Kulturbedingungen nicht optimal sind. Dies wird vor allem auch dann ersichtlich, wenn sich die Petersilie in Nachbars Garten - einige Schritte entfernt - in saftigem Grün präsentiert. Werden die folgenden Kulturtipps beachtet, dürfte der 'Ärger mit der Petersilie' aber der Vergangenheit angehören. Petersilie ist eine Pflanze, die aus dem Mittelmeerraum stammt und dort an feuchten, steinigen Standorten (Peter = Fels, Silium = Sellerie) zu finden ist. Unsere heutigen Kulturarten bevorzugen maritimes Klima mit gemäßigter Temperatur und hoher Luft- und Bodenfeuchte. Gerade diese Ansprüche werden in den hier oft trockenen, heißen Sommern nicht erfüllt. Der Boden sollte tiefgründig und humos sein, um eine gleichmäßig gute Wasserversorgung ohne Staunässe sicherzustellen. Eine Aussaat an halbschattigen Stellen im Garten wirkt sich günstig aus, denn während der Keim- und Auflaufphase, die mit vier bis fünf Wochen ausgesprochen lange andauert, dürfen die Keimlinge keinesfalls im Boden austrocknen. Treten trotz dieser Hinweise, die auch auf den Samenpackungen nachzulesen sind, künftig noch Probleme bei der Anzucht von Petersilie auf, sollte der Zukauf von Jungpflanzen in kleinen Erdpresstöpfchen erwogen werden. Diese kleinen Pflänzchen können in einem lockeren Boden eingepflanzt und bis zur Schnittreife weiter kultiviert werden. Die auf den Märkten und in Ladenketten angebotenen, von dünner bedruckter Folie umhüllten Kräutertöpfchen eignen sich nicht für eine Weiterkultur, weil diese Petersilienpflanzen meist nicht ausreichend abgehärtet sind. Zum Schluss der wichtigste Anbauhinweis: Petersilie ist hochgradig selbstunverträglich! Auf einer Fläche sind daher Anbaupausen von vier bis fünf Jahren unbedingt einzuhalten. In dieser Zeit sollten auch keine anderen Doldengewächse, wie Möhren, Sellerie oder Dill angebaut werden. Dill stammt ebenfalls aus dem Mittelmeerraum und hat Anbauansprüche, die mit denen der Petersilie vergleichbar sind. Der Boden sollte tiefgründig sein und über eine gute Wasserführung verfügen. Staunässe durch häufiges, übermäßiges Gießen ist unbedingt zu vermeiden. Meist kommt der Dill nach der ersten Aussaat von Jahr zu Jahr durch Selbstaussaat wieder. Im Gemüse- oder Kräutergarten wirkt er eigentlich nirgends störend, so dass er oft zwischen anderen angebauten Kulturen zu finden ist. Übersicht über wichtige Kräuter des Hausgartens Einjährige Kräuter Die einjährigen Kräuter werden im Frühjahr ausgesät. Sie entwickeln sich zügig und setzen schon bald Blüten an. Nach der Samenreife sterben sie oft schon über den Sommer ab, einige spätestens nach dem ersten Frost. Im nächsten Jahr müssen sie erneut ausgesät werden, oder man wartet ab, wo der Auflauf der angefallenen, reifen Samen des Vorjahres erfolgt. Zu den einjährigen zählen: Anis, Basilicum, Bohnenkraut, Borretsch, Dill, Kamille, Kerbel, Koriander, Majoran. Zweijährige Kräuter Zweijährige Kräuter werden ebenfalls im Frühjahr gesät. Im ersten Standjahr bilden sie jedoch nur Blätter und Stängel, die Blüten- und Samenbildung erfolgt erst nach der Überwinterung im zweiten Jahr. Danach stirbt die Pflanze ab. Insbesondere Kümmel und Petersilie zählen hierzu. Ausdauernde Kräuter Diese Kräuter überwintern regelmäßig und treiben im kommenden Frühjahr aus den verholzten Teilen oder aus Wurzelstöcken erneut aus. Einige Arten verlieren über Winter die Blätter, andere bleiben wintergrün. Eine Teilung der Wurzelstöcke ist meist erst nach mehreren Jahren nötig (zur Verjüngung oder beim Umpflanzen). Ausdauernde Kräuter sind z.B.: Baldrian, Estragon, Lavendel, Liebstöckel, Meerrettich, Melisse, Pfefferminze, Rosmarin, Salbei, Schnittlauch. Thymian.
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