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©Dr. Köhler
Palmkohl - die „Palme“ im Gemüse- oder Staudenbeet –
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Die „Palme“ im Gemüse- oder Staudenbeet – Palmkohl. Aus dem mediterranen Raum ist er vielen bekannt: Der Palmkohl (Brassica oleracea var. palmifolia DC.). Schon zur Römerzeit kultiviert, gilt er als Urahne vieler anderer Blattkohlarten wie z.B. Markstammkohl, Rosenkohl und Grünkohl. Andere Namen für Palmkohl sind Italienischer/ Toskanischer Kohl oder Schwarzkohl. Die letztere Bezeichnung ist etwas irreführend, da die Blätter mancher Sorten zwar dunkel-petrolgrün jedoch nicht schwarz sind. Allerdings werden sie beim Kochen dunkler und wirken dann fast schwarz. Diese Sorten führen oft ein „nero“ (= schwarz) im Namen wie z.B. 'Cavolo Nero di Toscana'. Oft wird sie als Zierkohl beworben. Mit länglichen, samtigen, blaugrünen, gewellten Blättern und der offenen, palmenartigen Wuchsform (ca. 60 cm hoch) findet er Verwendung als Strukturpflanze in Blumenbeeten und Rabatten. Gleichzeitig können seine Blätter laufend geerntet und gegessen werden. Das gleiche gilt auch für die Sorte Negro Romano (ca. 1m hoch). Vereinzelt wird Palmkohl als Grünkohl (Brassica oleracea convar. sabellica) bezeichnet. Hier liegt aber eine Verwechselung mit der Grünkohlsorte „ostfriesische Palme“ vor. Auch aus Portugal ist eine Stockkohlart bzw. Baumkohlart (Brassica oleracea var. viridis L. ) bekannt, die eine beachtliche Höhe von bis zu 2 Metern erreichen kann. Er wird Couve Galega, Galizischer Kohl oder portugiesischer (Grün)Kohl genannt. Der Palmkohl wie der Couve Galega sind zweijährige Pflanzen, jedoch nicht so winterhart wie Grünkohl und kommen daher in unseren Breiten nur nach milden Wintern zum Blühen. Üblicherweise wird der Palmkohl spätestens im Laufe des Winters geerntet. Typisch für ihn ist seine Wuchsform, da er eine Mittelachse ausbildet an der sich 60–80 cm lange und 8–10 cm breite, dunkel- bis schwarz-grüne Blätter befinden. Da man laufend die unteren Blätter aberntet, entsteht ein „Stamm“ mit einer Rosette an der Spitze: Fertig ist die „Palme“. Der Vorteil des Palmkohls: Er ist milder im Geschmack als Grünkohl, hat eine lange Erntezeit und ist ideal für den kleinen Haushalt, da man nur so viele Blätter erntet, wie man braucht. Im Jugendstadium sind die Blätter so weich, dass man sie für Salate verwenden kann. Sind sie älter und fester, entfernt man die Mittelrippe und dünstet oder kocht sie. Als „Zierpflanze“ kann man sie in Töpfen kultivieren oder ins Staudenbeet integrieren, man kann sie aber auch in Reihen im Gemüsegarten anpflanzen. Der Nachteil: Palmkohl ist frostempfindlicher als andere Kohlarten. Man kann die Jungpflanzen unter Glas anziehen und nach den Eisheiligen auspflanzen oder man sät zu diesem Termin direkt ins Freie aus, was jedoch zu einer später beginnenden Ernte führt. Die Entwicklungszeit von der Saat bis zum Erntebeginn beträgt ca. 70 Tage, ab dann kann laufend die unteren Blätter geerntet werden. Wenn die ersten Fröste kommen empfiehlt es sich, die Kohlpflanzen abzudecken. Palmkohl hat die gleichen Ansprüche wie anderen Kohlarten und kann von den gleichen Krankheiten und Schädlingen befallen werden wie alle Mitglieder der Kreuzblütler. Palm- und Baumkohle (hier Couve Galega ) passen nicht nur ins Gemüse- sondern auch ins Staudenbeet! (Fotos:© Valentin Willmann)
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