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©Dr. Köhler
Schlehe( Prunus spinosa)
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Schlehe( Prunus spinosa). Die Schlehe (Prunus spinosa) gehört wie die meisten Obstarten zur Familie der Rosengewächse. Innerhalb der Steinobstgewächse ist sie in der Gattung Prunus zugeordnet, der Artname spinosa gibt einen Hinweis auf das Aussehen der Triebe, denn spinosus bedeutet dornig, bedornt. Deshalb wird sie im Volksmund auch „Dornstrauch“ oder „Schlehdorn“ genannt. Standort und Wuchs Schlehen bevorzugen sonnige, lehmige und kalkhaltige Böden, in Mitteleuropa kommen sie bis in Höhenlagen von 1000 m vor. In freier Natur wächst sie als Strauch, kann aber im Garten auch sehr gut als Baum erzogen werden. Der Wuchs ist eher langsam und schwach, so dass sie auch im ausgewachsenen Zustand nicht mehr als 3 m erreicht. Schlehen sind gut schnittverträglich und können deshalb auch leicht in Form gehalten werden. Wie im Artnamen schon angedeutet, wächst sie sehr dicht und bildet echte Dornen aus. Dornen sind verholzte Sprossumwandlungen, im Gegensatz zu den Stacheln, z. B. bei der Rose, die botanisch gesehen Ausstülpungen der Rinde sind und leicht mit dem Daumen abgedrückt werden können. Blüte und Frucht Von besonderem Zierwert ist die überreiche und regelmäßige Blüte ab März bis April, die für die Nektarbesucher eine üppige Bienenweide darstellt. Die dekorativen Früchte sind von stahlblauer Farbe und – ähnlich wie die Zwetschen - von einem Duftfilm überzogen und reifen im Oktober. Wilde Vorkommen erreichen eine durchschnittliche Fruchtgröße von etwa 1 cm, Kultursorten werden etwa 2 cm groß. Einige Gründe haben dazu geführt, das eine Verwertung zu Gelee, Saft, Likör, Branntwein oder Kompott etwas aufwändiger, aber durchaus lohnenswert ist: Neben der mühsamen Ernte führt das ungünstige Verhältnis zwischen Stein und Fruchtfleisch zu geringen Ausbeuten. Von größerer Bedeutung ist aber, dass das Fruchtfleisch aufgrund seines hohen Gerbstoffgehaltes roh nicht genießbar ist. Erst durch Frosteinwirkung werden diese abgebaut und es entwickelt sich der typische herb-aromatische Schlehengeschmack. Blühender Schlehenbaum © DLR Schlehenfrüchte © DLR Interessante Schlehensorten für den Garten In Rheinland-Pfalz wurden verschiedene Schlehenselektionen aus der Region Trier auf ihren Anbau- und Verarbeitungswert geprüft. Aus den Versuchen am DLR Rheinpfalz/Kompetenzzentrum Gartenbau in Ahrweiler gingen letztendlich 2 neue Schlehensorten hervor, die mittlerweile auch Sortenschutz haben. Die Sorten ‘Nittel’ und ‘Merzig’, die ihre Namen aufgrund der Fundorte bei Trier erhalten haben, zeichnen sich besonders durch ihre gute Fruchtgröße und Ertragssicherheit aus. In den vergangenen Jahren wurden auch die Verarbeitungsmöglichkeiten der neuen Schlehensorten überprüft. Hier zeigte sich, dass beide Sorten zur Destillatherstellung hervorragend geeignet sind. Beschreibung von Sortenmerkmalen (M. Günther, DLR Rheinpfalz) Sorte `Merzig` Aufrechter und dichter Wuchs, wenig bedornt, kleine Blätter, kurztriebig, Trieblänge 40 cm, Höhe der Pflanze 2,00 m; 135° Oechsle (22.10.1997) Fruchtgröße 18 mm 100 Fruchtgewicht 367,6 g Schlehensorten Merzig und Nittel (v. l. n. r.) © DLR Sorte `Nittel` interessanteste Sorte, Wuchs ähnlich wie Merzig; Trieblänge 40 cm, leicht bedornt, kleine Blätter, Früchte groß, hängen vereinzelt, kompakter Wuchs; Baumhöhe 2,50 m; 140° Oechsle (22.10.1997) Fruchtgröße 18 mm 100 Fruchtgewicht 396,2 g Schlehenbrand © DLR
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