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©Dr. Köhler
Springschwänze in Topfpflanzen
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Boden und Pflanze
Springschwänze in Topfpflanzen. Springschwänze, auch Collembolen genannt, sind Urinsekten, die meist ein bis zwei mm groß sind. Charakteristisch für die Tiere ist die Sprunggabel, ein Anhang der in der Ruhelager unter den Hinterkörper geklappt ist, mit dem die Insekten sich hochschnellen können. Stört man die Tiere, so springen sie nach allen Seiten weg. Springschwänze leben überall im Boden. Diejenigen, die immer im Boden bleiben und auch tiefer in ihn eindringen sind meist unpigmentiert weißlich. sie haben zum Teil keine Spunggabel mehr, die ihnen beim unterirdischen Leben kaum nützt Die Springschwänze, die auf dem Boden leben (oft in der Spreuschicht) sind meist grau-silbrig beschuppt oder anders gefärbt. Springschwänze leben von weicher pflanzlicher oder tierischer Nahrung. Ihre Mundwerkezeuge liegen in der Kopfkapsel. Durch das Zernagen von Falllaub sind sie bei der Humusbildung beteiligt. Wenn zusätzliche Pilzfäden verzehrt werden, geht ihre Entwicklung zügiger voran. In die Blumentöpfe gelangen die Springschwänze entweder mit der Erde, oder sie besiedeln die Töpfe im Sommer, wenn sie im Freien stehen. Da die Blumenerde meist sehr humusreich ist und immer feucht gehalten wird, haben die Urinsekten ideale Entwicklungsbedingungen. Direkt nach dem Gießen ist die Blumenerde mit Wasser gesättigt, so dass die hellen bodenbewohnenden Springschwänze auf der Oberfläche erscheinen und leicht zu sehen sind. Dies löst bei den Zierpflanzenbesitzern oft unnötige Besorgnis aus. Echte Schäden werden von Springschwänzen nur an Keimlingen verursacht. Sicher fressen sie auch mal kleinere Saugwurzeln von älteren Pflanzen an, doch entsteht dadurch kein Schaden. Eine Bekämpfung ist deshalb also nicht nötig. Wird das Reinlichkeitsbedürfnis oder der Ordnungssinn durch die kleinen Springer jedoch zu stark strapaziert, bieten sich zwei Methoden an, sie zu dezimieren. Ist der Topf noch so klein, dass er gut bewegt werden kann, stellt man ihn in ein etwas größeres Gefäß und überflutet ihn (im Garten oder im Ausguss), nach kurzer Zeit schwimmen die Springschwänze auf. Lässt man erneut Wasser hinzufließen, werden die unerwünschten Kleintiere hinweg gespült. Auch das bewusste Trockenhalten der Pflanzen, so weit diese es vertragen, dezimiert die Zahl der Springschwänze. Sprüht man jedoch Insektizide auf die Blumenerde, so sterben die Tiere zwar ab, die tiefer im Boden sitzenden werden aber nicht belästigt. Das Angießen von Insektiziden ist gefährlich, denn die Wurzeln der Zierpflanzen sind oft viel empfindlicher als ihre Blätter. Die Fa. Neudorff empfiehlt das Angießen einer 1%igen Neudosanlösung. Aber keine Anwendung in Hydrokultur, wegen evtl. Schaumbildung-Blindspringer von oben und Gleichspringer von der Seite.
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