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©Dr. Köhler
Ziergarten im Mai
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Ziergarten im Mai. Der Mai trägt den Namen „Wonnemonat“ völlig zu Recht- zu dieser Zeit explodiert in Natur und Garten geradezu die grüne Üppigkeit und die Vielfalt der Farben. Viele Bäume und Sträucher stehen in voller Blüte und auch für die meisten Beetstauden und Sommerblumen beginnt die erste Hauptblütezeit. Hauptsächlich kann man die Wärme und die Farbe im Garten genießen, zusammensitzen und entspannen, dem Vogelgezwitscher und Bienengesumm zuhören, doch es gibt auch einiges zu tun! Die warmen Tage bringen auch Trockenheit mit sich, vor allem frisch gepflanzte Stauden und Sträucher benötigen unsere Unterstützung mit gezielten Wassergaben. Grundsätzlich gilt: lieber durchdringend und seltener gießen, als immer wieder nur ein bisschen! Wir wollen unsere Pflanzen dazu erziehen, tiefreichende Wurzeln zu bilden, und sich langfristig selbst zu versorgen. Das erreichen wir nur, indem wir bis in die tieferen Bodenschichten wässern. Befeuchten wir immer nur die oberen Schichten des Bodens, bleiben die Pflanzen mit Ihren Wurzeln auch dort, und machen sich nicht die Mühe, tiefer zu wurzeln. Dort sind sie dann natürlich anfällig für Trockenheit und immer auf die tägliche Gießkanne angewiesen! Ebenso wie unsere Gartenpflanzen explodiert natürlich auch das Unkraut. Hier ist im Vorteil, wer im März schon viele Wurzelunkräuter tiefgründig entfernt hat, doch trotzdem zeigen sich jetzt Ackerdistel, Giersch und Co und müssen mit so vielen Wurzeln wie möglich ausgegraben werden. Einjährige Unkräuter wie Springkraut und Vogelmiere können leichter herausgezogen werden, man sollte jedoch schneller sein als ihre Samenreife! Vielleicht hilft auch eine Veränderung der Sichtweise: Viele Pflanzen, die wir Unkräuter nennen, sind heimische Wildpflanzen, die den Tieren in unserem Garten Nahrung bieten, und auch unsere Küche bereichern können. Nicht nur aus dem bekannten Bärlauch lassen sich Köstlichkeiten zubereiten, auch Giersch, Springkraut, Brennnessel, Vogelmiere und Löwenzahn lassen sich zu leckeren Beilagen oder Gewürzen zubereiten. Wenn man sein Unkraut einfach aufessen kann, ärgert man sich gleich viel weniger! Eine satte Mulchabdeckung auf den Flächen, die noch nicht mit Stauden geschlossen sind bzw. im Gemüsebeet verhindert bzw. verzögert die Keimung von einjährigen Unkräutern. Auch hier können wir von der Vorarbeit profitieren. Achtung: mehrjährige Unkräuter lassen sich von Mulch nicht zurückhalten, im Gegenteil,sie profitieren wie alle Stauden davon. Dafür erspart uns eine Mulchauflage das anstrengende Hacken! Die ersten Steingartenstauden sind zum Teil schon verblüht und sind dankbar für einen Rückschnitt und eine (vorsichtige) Düngergabe. Ebenso entfernen wir die Samenstände der Zwiebelblumen und lassen das Laub einziehen, die Zwiebel benötigt diese Energiereserven für die nächste Blütezeit, deshalb bitte nicht abschneiden! Für eine Teilung ist nun bei allen Stauden der Blattaustrieb schon zu weit fortgeschritten. Für die meisten höheren Beetstauden beginnt im Mai die Hauptblütezeit. Besonders auffällig und schön sind nun Ziersalbei, Schwertlilien, Katzenminze, Spornblume, oft flankiert von späten Zwiebelblühern wie dem Zierlauch. Diese Farbenpracht können wir einfach genießen, Schnittmaßnahmen kommen hier erst später. Lediglich bei den Spätsommer- und Herbstblühern empfiehlt es sich, eine sogenannte „Pinzierung“ vorzunehmen. Dabei wird der erste Austrieb um ca. ein Drittel zurückgeschnitten. Das führt bei hohen Astern, Phlox, Sonnenbräuten dazu, dass sie dichter und kompakter wachsen und die Stängel nicht so von unten verkahlen. Die Blütezeit verschiebt sich um ca. zwei Wochen nach hinten. Führt man diese Maßnahme nur bei einem Teil der Pflanzen durch, lässt sich die Blütezeit insgesamt verlängern. Hat man noch keine Sommerblumen vorgezogen, kann man jetzt viele Einjährige wie Sonnenblume und Trichterwinden einfach an Ort und Stelle aussäen, sie holen den Rückstand sehr schnell auf. Die spätblühenden Knollen- und Zwiebelpflanzen müssen spätestens jetzt in den Boden. Dahlien, Canna und Gladiolen sollten in Töpfen schon aus dem Winterquartier befreit worden sein und nun abgehärtet bereit stehen. Nicht nur die Luft hat sich erwärmt, auch das Wasser im Gartenteich ist nun warm genug, um mit der Pflanzung von Teichpflanzen zu beginnen. Gärtnereien und Pflanzenmärke halten ein abwechslungsreiches Sortiment an Wasserpflanzen bereit. Für die meisten Teichpflanzen gibt es Gitterkörbe, in die man sie pflanzen kann. Dieser bepflanzte Korb wie kann dann an der passenden Stelle im Teich versenkt werden und hat den Vorteil, dass keine Erdschicht im Teich nötig ist und sich die Pflanzen nicht zu stark ausbreiten können. Wer keinen eigenen Teich hat, kann in einer Wanne oder einen halben Fass wunderbare Mini-Teiche anlegen. Eine schwachwachsende Seerose, eine Sumpfpflanze wie Tannenwedel oder Iris im Korb auf einen Stein gestellt, dazu ein schwimmender Wassersalat- fertig ist der Kübelteich! Sie werden staunen, wieviel Leben sich schon an der kleinsten Wasserstelle einfindet!
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