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©Dr. Köhler
Blühende Gärten auch im Winter?
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Blühende Gärten auch im Winter?. Weihnachten ist vorbei, die Lämpchen und leuchtenden Dekorationen größtenteils abgeräumt, nun beginnt der richtige Winter… eine blütenarme, triste Jahreszeit. Mitnichten! Zwar kann Raureif auf Gräsern oder eine Schneedecke den ganzen Garten verzaubern, doch nicht immer spielt das Wetter mit. Gerade an trüben Tagen wirkt alles trostlos kahl und auch die Koniferen bringen dann keine Farbe sondern wirken nur dunkel. Sieht Ihr Garten auch so aus? Dann sollten Sie überlegen, ob Sie nicht mit einigen winterblühenden Pflanzen ihren Garten in den Wintermonaten Dezember bis März aufblühen lassen (siehe Tabelle). Es gibt viele mehr oder weniger bekannte Gehölze, die im Winter mit Farbe und Duft aufwarten können, und deren Blüten man umso mehr zu schätzen weiß, da die restliche Natur sich gerade eher schlicht kleidet. Im Idealfall kann man winterblühende Gehölze schon bei der Planung des Gartens mit einbeziehen. So lassen sich die perfekten Plätze finden, an denen die Pflanzen geschützt stehen, die Blüten zur Geltung kommen, und an denen wir Gartennutzerinnen auch im Winter vorbei kommen. Wer geht schon in die hinterste Ecke des Gartens, nur um an einem Chimonanthus Zweig zu schnuppern, wenn es kalt ist? Steht ein attraktiver Winterblüher z.B. im Vorgarten oder an der Terrasse, kommen wir unweigerlich dort vorbei und können uns auch bei schlechtem Wetter und trockenen Fußes daran erfreuen. Christrosen oder andere Nieswurzarten wie z. B. die Lenzrose können auch gut in Tröge oder Kübel gepflanzt werden. Im Folgenden dürfen wir Ihnen einige der schönsten winterblühenden Sträucher vorstellen: Prunus subhirtella ‚Autumnalis‘ Der Name bedeutet eigentlich „Herbstkirsche“, und manchmal findet man schon im November direkt nach der leuchtenden Herbstfärbung offene Blüten, doch öffnet diese zarte Zierkirsche ihre feinen Blüten meist mitten im Winter an einzelnen milden Tagen. So erblüht sie über Monate hinweg immer mehr, hin und wieder durch Kälteperioden unterbrochen, bis sie schließlich meist Anfang März in der Vollblüte steht. Ein aparter und attraktiver kleiner Baum oder großer Strauch, der durch seine hübsche Wuchsform das ganze Jahr über schön aussieht und einen Platz in Einzelstellung ohne Schnittmaßnahmen verdient hat. Lonicera purpusii Dieser Strauch ist noch relativ unbekannt, doch sollte diese Winterheckenkirsche (die keine Kirsche, sondern ein Geißblatt ist) viel häufiger in Gärten gepflanzt werden! Es handelt sich um eine ca. vor 100 Jahren im Botanischen Garten Darmstadt entstandene Kreuzung (also so gut wie heimisch). Ihre cremeweissen bis blassgelben Blüten erscheinen ab Dezember bis sie im Februar und März in voller Blüte steht. Sie verströmen einen betörenden Duft, der zahlreiche früh aufgestandene Bienen und Hummeln anlockt und somit eine überaus wichtige Nahrungsquelle für Insekten darstellt. Sie kommt mit fast jedem Standort und Boden zurecht und ist anspruchslos und unkompliziert in der Pflege. Besonders schön wirken die Blüten in Kombination mit frühblühenden Lenzrosen (Helleborus orientalis) und Alpenveilchen(Cyclamen coum) Chimonanthus praecox An diesem Strauch geht niemand vorbei, ohne die Blüten zu bemerken, denn durch seinen starken wohlriechenden Duft macht er schon von weitem auf sich aufmerksam. Ein Zweig in der Vase kann einen ganzen Raum mit Duft erfüllen. Die Blüten sind über Wochen hinweg in einem hübschen cremegelb zu sehen. Im Sommer ist der mittelgroße Strauch mit seinen ovalen, leicht hängenden Blättern eher unauffällig und fügt sich prima in Gehölzgruppen oder frei gewachsene Hecken ein. Schnitt verträgt er gut. Viburnum bodnantense ‚Dawn‘, Viburnum farreri Der duftende Winterschneeball gehört zu den bekanntesten Vertretern dieser Gruppe und ist häufig in Gärten zu finden. Zu Recht, denn seine duftenden zartrosa-weißen Blüten erscheinen über einen langen Zeitraum an den blattlosen Zweigen und haben eine tolle Fernwirkung. Auch den Rest des Jahres macht der Strauch eine gute Figur, er hat dunkelgrüne, ovale, leicht runzelige Blätter, die sich im Herbst zu einem schönen bordeauxrot verfärben. Er lässt sich nach Belieben auslichten und zurückschneiden, muss aber nicht viel geschnitten werden und ist auch von seinen sonstigen Ansprüchen her sehr unkompliziert. Viburnum farreri sieht dem bekannten V. bodnantense ‚Dawn‘ zum Verwechseln ähnlich, ist jedoch etwas heller in der Blüte und weniger anfällig für Welkepilzkrankheiten. Hamamelis virginiana und H. mollis Die Zaubernuss ist ein besonders hochwertiges und schönes Gehölz, ein wahrer Gartenschatz! Sie wächst relativ langsam, doch ausgeglichen und formschön, so dass ein Schnitt am besten unterbleibt. Am liebsten steht sie an sonnigen bis halbschattigen Stellen, doch allzu heiß und trocken mag sie es nicht. Sie ist dankbar für einen humosen, leicht sauren Boden und hat gerne den Wurzelbereich von einer Mulchschicht bedeckt. Ihre Blüten bestehen aus feinen „Fadenbüscheln“ in allen möglichen gelb und orange Tönen, doch es gibt auch rote Sorten und mittlerweile sogar violette. Viele von ihnen verströmen einen feinen Duft. Da es sehr viele Sorten mit unterschiedlichen Eigenschaften gibt, wurde 2021 eine bundesweite Sortensichtung durchgeführt. Die Bewertungsergebnisse finden Sie im Anhang. Corylopsis pauciflora Die asiatische Scheinhasel ist mit den amerikanischen und asiatischen Zaubernüssen verwandt (Hamamelidaceae). Sie erinnert tatsächlich an eine zierliche Hasel, doch mit eher glockenförmigen, zarten Blütenständen, deren Duft an Primeln erinnert. Wenn sie blüht, ist der Frühling tatsächlich nicht mehr weit! Coryllus avellana Die Blüte dieses allseits bekannten heimischen Strauches läutet den phänologischen Vorfrühling ein, und über die Jahre lässt sich gut beobachten, dass sie sich aufgrund des Klimawandels immer früher einstellt. Auch dieses Jahr konnte man kurz nach Neujahr schon voll erblühte Haselkätzchen sehen. Bienen können an warmen Tagen schon frischen Pollen nach Hause bringen, doch für Allergiker ist die Haselblüte kein Grund zur Freude. Trotzdem ein überaus vielseitiger und nützlicher Strauch, der in keinem natürlichen Garten fehlen sollte. Jasminum nudiflorum Der Winterjasmin, der wegen seiner Blütenform und -farbe oft mit der Forsythie verwechselt wird, eignet sich sowohl zum Begrünen eines Rankgerüstes, z. B. als Sichtschutz vor dem Mülltonnenabstellplatz, als auch zur Bepflanzung von Mauerkronen und Böschungen. Hier muss lediglich bedacht werden, dass er über Sommer nur grün ist. NameBot. NameBlüte-/ FruchtzeitHöheFarbeBemerkung Gehölze WinterblüteChimonanthus praecoxab Nov.-März-3mweiß-gelbSonne Schneekirsche Prunus subhirtella 'Autumnalis'vereinzelt ab Nov.- März-5mweißlich- rosaSonne, durchlässiger Humusboden, kalkliebend Schneeheide Sorten Erika carneaab Dez.- Mai0,25 -0,50mweiß bis purpurrotschwachsauer bis neutrale, humos durchlässige Böden, kalkverträglich ab (Dez.) Jan. - Mai0,20 -0,50mweiß bis purpurrosa Englische Heide Sorten Erika X darleyensissortenabhängigsauere Böden, geringere Winterhärte als E. carnea Winter-JasminJasminum nudiflorum(Dez.) Jan. - März-3 m gelbSpreizklimmer, Sonne -Halbschatten, kalkliebend, auch f. rohe Böden geeignet ZaubernußHamamelis japonica ,H. mollisJan.-März-5mgelbSonne - Halbschatten DuftschneeballVirburnum farreriFeb./ März2-3 mrosaHalbschatten, schwach sauere, humos durchlässige Böden Haselnuß, BluthaselCorylus avellana, C maxima purpureaFeb. - März/ September4-6m -4 mgelbSonne -Halbschatten KornelkirscheCornus masMärz - April Juli –Okt.3-6mgelb rote FruchtSonne -Schatten, kalkliebend Stauden/ Zwiebelpflanzen: Oktober - März0,30 -0,40mweiß bis purpur- rot Nieswurz-Arten, z.B. Christrose* Helleborus z.B.:H. niger arten- / sortenabhängigHalbschatten humoser, kalkhaltiger Boden WinterlingEranthis hyemalisFeb. - März0,05 mgelbnährstoffreicher, humuser Lehmboden SchneeglöckchenGalanthus nivalisFeb. - März0,15 mweißSonne -Schatten, auch unter Laubgehölzen *Wird neuerdings auch als Topfpflanze für kühle Räume angeboten (max. 15° C zur Blüte, anschl. 7°C) ZaubernußHaselnuß Blühen, bevor es grünt: Kornellkirsche BlutpflaumeKrokusse Christrose Fotos: © DLR
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