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©Dr. Köhler
Hemerocallis (Taglilien) vielseitig und unkompliziert
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Zierpflanzen
Taglilien (Hemerocallis) vielseitig und unkompliziert. Im Juli beginnt die Hauptblütezeit der Taglilien. Sie bilden als einzige Gattung die Familie der Hemerocallidaceen, die Tagliliengewächse, die wiederum zur Ordnung der Spargelgewächse (Asparagales) gehören. Ihren Namen haben sie von ihrer Blütendauer: meist weniger als 24 Std. Gute moderne Sorten erblühen bereits in der Nacht, so dass sie am frühen Morgen vollständig offen sind und bis zum Einbruch der Dunkelheit kein Verwelken zeigen. Den Wildformen nähere Sorten haben die Blütenöffnung am frühen Abend und verblühen am späten Vormittag des nächsten Tages. Besonders in den letzten zwei Jahrzehnten entstanden viele neue Sorten. Heute sind international tausende von Tagliliensorten registriert. Diese Vielfalt, aber auch ihre Anpassungsfähigkeit sind ein Grund dafür, sich mit dieser Pflanze etwas näher zu beschäftigen und mancher Gartenbesitzer ist dabei schon zum Sammler geworden! Nur zwei von vielen möglichen Farben! Fotos: © DLR Kurzbeschreibung: Taglilien (Hemerocallis) Farbe / Oberflächen- texturenAlle außer blau. Besonders viele Sorten mit Gelb- und Orangetönen, aber auch in fast Weiß u. fast Schwarz, Lila, Rot, Rosa sowie mit Zwischenfarben u. Farbübergängen in einer Blüte bzw. zweifarbige Blüten! Insbesondere bei roten Taglilien auch samtartige Oberflächenstrukturen (Regenempfindlich) oder eher taft-artig glänzende (Regenunempfindlich). Blütengröße / StängelhöheJe nach Sorte: von 5 cm bei Miniaturformen bis zu 25 cm Durchmesser bei Blüten vom Spider-Typ. Stängelhöhen von 35 bis fast 180 cm. Blütengröße und Stängelhöhe stehen nicht bei jeder Sorte im Verhältnis zueinander! BlütenformTrompeten-, spinnen-, stern- bzw. breit sternförmig und rund. Die Blüten können trompetenförmig, flach-offen und zurückgeschlagen sein. Je nach Sorte haben sie gleichmäßig geöffnete Kronblätter (Petalen) und Kelchblätter (Sepalen) oder durch stärkeres Zurückschlagen der Sepalen eine dreieckige Form. Sie können gefüllt sein (mehr als 6 Blütenblätter). Es gibt auch unregelmäßige Blütenformen. BlütezeitAb Mai (extrem früh blühende Sorten z.B.: MAIKÖNIGIN). Einige großblütige, frühe Taglilien blühen im Juni, die meisten im Juli, einige besonders späte Sorten im August. Danach allenfalls noch Nachblüten frühblühender Sorten (remontieren). AnsprücheFür nährstoffreiche, sowohl saure als auch alkalische Böden geeignet. Sonne bis Halbschatten. Wasserversorgung hat Einfluss auf Blütengröße . PflanzungPflanztiefe: mindestens 5 cm Erde über dem Wurzelansatz Günstigste Pflanzzeit: Ende März - Mitte April u. Anf. September - Mitte Oktober. VermehrungIn der Regel Teilung des Wurzelstockes. Auch Achseltriebe und Aussaat möglich. WinterhärteImmergrüne und halb-immergrüne Kulturformen in harten Wintern etwas empfindlicher, laubeinziehende Sorten sind vollständig winterhart. Krankheiten/ Schädlinge Schnecken, Thripse (beides aber nicht bedrohlich für die Pflanze) Hemerocallis-Gallmücke: kleine Maden in den Knospen, die dann anschwellen. Befällt vor allem frühe Sorten. Betroffene Knospen sofort ausbrechen u. vernichten! Neu in den letzten Jahren aus den USA eingeschleppt: Taglilien-Rost Wetter- festigkeitstarke Sonne: Dunkle Blüten können speckig werden, gelbe und melonenfarbene Blüten ausbleichen und hellere Ränder bekommen. Regen: Rote u. purpurfarbene Blüten mit samtiger Oberfläche oft sehr empfindlich. Wind: Großblütige Sorten oft windbruchgefährdet. In windigen Lagen daher kleinblütige Sorten wählen. Wetterschäden sind jedoch nur kurzfristig, da jeden Morgen neue Blüten ! Pflanzentyp/ -verwendungAls Solitär- o. Begleitstaude für sonnige und halbschattige Beete. Auch in Verbindung mit Wasser (jedoch keine Sumpfpflanze!). Für große Gärten und Parks eignen sich die sog. Landschaftssorten (Blütenreichtum, gute Fernwirkung, meist mit hellen, gelben, windfesten Blüten und standfesten Stängeln). Diese Sorten sind preisgünstig, halt- und leicht vermehrbar. Für den kleineren Hausgarten sind Gartensorten (s. unten) besser geeignet. Hier kommt es in der Regel auf die Gesamtwirkung als Gartenpflanze (sowohl Nah- als Fernwirkung, Schwerpunkt je nach Standort) an. Sammler bevorzugen meist kostbare und nur bei Spezialisten zu beschaffende Neuzüchtungen mit großen, exotisch geformten und gefärbten Blüten. Diese sind in der Regel empfindlicher und schwieriger zu kultivieren. Die Beschreibung und Bewertung verschiedener Sorten siehe hier.
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